Stralsund, Mittwoch, den 14. August. 1844

Im letztvergangenen Jahre 1843 sind im Läne Westwanland nach den offiziell eingesandten Rapporten getötet worden: 14 Wölfe, 7 Luchse, 320 Füchse, 44 Adler und 98 Habichte.

Aus Gabes, an der Französischen Grenze von Arragonien, erfährt man, dass seit 40 Jahren in den dortigen Gebirgen nicht so frühzeitig so gewaltige Massen von Schnee lagen, wie gegenwärtig. Die Wölfe und Bären kommen in Menge aus ihren Schlupfwinkeln hervor und haben schon, außer Hornvieh und Pferden, eine Unzahl Schafe zerrissen und verzehrt.


Aus den Pyrenäen, namentlich aus Tarbes, meldet man, dass man dort seit 40 Jahren keinen so strengen Winter gehabt habe. Die oberen Täler sind gang mit Schnee bedeckt, während in den niederen der Regen nicht aufhört. Das Wetter treibt die Wölfe aus den Gebirgen, so dass sie in ganzen Herden umherstreifen und binnen wenigen Tagen in vier Herden 89 Schafe gewürgt haben. Auch die furchtsamen und trägen Bären kommen aus dem Felsen heraus. Kürzlich wurde ein Hirte bei Laruns am Rosberge von einer Bärin und ihren zwei Jungen verfolgt, die er bei dem Verscharren der Überreste der von ihnen getöteten Schafe betraf. Ohne die Unterstützung seines Hundes, welcher die wilden Tiere auf sich lockte, wäre der Hirte zerrissen worden.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Umwelt und Natur - Die Wölfe im Spiegel der Presse