1711 bis 1728

    1711 kamen 2 alte Wölfe von Taxsöldern und Bruck zur Einlieferung und wurden bei einer im Spätjahre veranstalteten 12tägigen Jagd 2 Wölfe gefangen. Unkosten auf die Jagd selbst 168 fl. 8 kr., auf die Luderplätze 2 fl., auf Botenlöhne 4 fl.17 kr. 3 ½ hl. Prämienbetrag 18 fl.
    1712 fehlt die Rechnung. Die Prämien betrugen 30 fl.
    1713 wurden 2 alte Wölfe von Neubäu und Bruck geliefert und 18 fl. Schussgelder bezahlt. Auf unterschiedlich eingelaufene Berichte so vieler vorhandenen Wölfe und mancherlei in der Wildfuhr und dem Landmanne verübten Schäden ist auf Befehl der Regierung und Hofkammer mit möglichster Eingezogenheit der Unkosten im Frühjahre 12 Tage auf die Wölfe gejagt und sind 5 Alte erobert worden. Ausgabe auf das Jagen 181 fl. 27 kr., auf Luderplätze 21 fl. 40 kr. (ein Roller kostete 2 fl.), auf Botenlöhne 6 fl. 20 kr. Für den abhanden gekommenen Zeugwagen wurde auf Kosten des Stadtkämmerers Riedel ein neuer angeschafft
    1714 wurde kein Wolf geliefert und kein Jagen veranstaltet.
    1715—1717 fehlen die Rechnungen.
    1717 wurde kein Wolf geliefert und kein Jagen gehalten.
    1718 wurde eine alte Wölfin von Einsiedel geliefert. Prämie 9 fl. Nach churfürstlichem Regierungsbefehl wurde, damit die vorhandenen Wölfe nicht so kontinuierlich in den reservierten Wildfuhren Schaden verursachen könnten, eine Wolfsjagd angeordnet. Der Waidhaufen kam etliche Male zu Bruck und Taxsöldern zusammen; es konnte aber wegen des sehr veränderlichen Spätjahr- und Winterwetters nichts effektuiert werden. Unkosten aufs Jagen 63 fl. 12 kr., auf Luderplätze 20 fl. 50 kr. Die Anluderung geschah hauptsächlich zum Schutze des Wildprets.
    1719—1722 fehlen die Rechnungen.
    1722 wurde kein Wolf geliefert und auf Luderung 20 fl. 46 kr. ausgegeben.
    1723 wurde gleichfalls nichts geliefert, doch gab es im Oberforstmeisteramts-Bezirke noch eine ziemliche Anzahl Wölfe. Bei einer 26tägigen Jagd wurden 5 Stück gefangen. Unkosten auf das Jagen 349 fl. 30 kr., auf Luderung 16 fl. 34 kr., auf Richtwege 40 fl. 48 kr., auf Botenlöhne 5 fl.
    1722 befahl die churfürstliche Hofkammer München d. d. 27. November, dass 2 Wägen Wolfszeug, um auf selbe Raubtiere zu jagen und sie ausrotten zu können, alsogleich verfertigt werden sollten, damit die Wildfuhren im Oberforstmeisteramte ferner in gutem Stande erhalten würden, mithin von den dem Wildpret höchst schädlichen und eben in dasigem Revier nicht wenig vorhandenen Wölfen befreit bleiben mögen. Der Zeug wog 51 Zentner 20 Pfund, war von lauter gutem, zweimal abgehechelten Hanf, jeder in der Höhe 16 Spiegel, der Spiegel la Zoll breit und kostete, den Zentner zu 41 fl. gerechnet: 2099 fl. 12 kr. Zu diesem Zeuge wurde ein neuer Wagen mit 5 Rädern (eines zum Reserv) angeschafft und ein aller Wagen repariert mit 48 fl. 30 kr. Kosten. Die Instandsetzung des dritten erforderte 3 fl. und erwuchsen noch ferner 26 fl. Ausgaben auf die Wägen insgesamt.
    1724—1727 fehlen die Rechnungen.
    1727 wurde ein alter Wolf geliefert und 9 fl. Prämie bezahlt.
    1728 wurde nichts geliefert. Auf Bericht des Oberforstmeisteramtes Rötz, wie höchst notwendig auf die im diesseitigen Bezirke vorhandenen Wölfe eine Jagd, die nun schon 3 Jahre zurück unterblieben, vorzunehmen sei, erfolgte vom Obristjägermeisteramte d. d. München 9. November 1728 ein Wollsjagdpatent an die im untern Bezirk vorhandenen Pflegrichter, Märkte und Hofmarken, kraft dessen sie die Untertanen zu sothaner Jagd mit geschärftem Ernste verschaffen sollen. Die Jagd begann am 4. Dezember, dauerte, die Feiertage ausgesetzt, bis zum 22. ej. m. und wurde vom 26. bis 30. Dezember kontinuiert. Im Ganzen wurden demnach 22 Tage gejagt und 6 Wölfe erobert, 2 davon durch die Jäger im Bogen geschossen, den andern im Netz der Fang gegeben. Unkosten aufs Jagen 320 fl. 40 kr., auf Richtwege und Diäten für das hierbei verwendete Forstpersonale 43 fl. 36 kr., Anluderung 5 fl. 30 kr., Botenlöhne 7 fl. 20 kr. 3 ½ hl.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Umwelt und Natur - Die Wölfe im Spiegel der Presse