Umwelt und Natur - Der Rheinstrom und seine Überschwemmungen
Autor: Lepsius, Richard Dr. (1851-1915) Rektor der Hochschule zu Darmstadt, Professor Dr. für Geologie, Geheimer Hofrat, Erscheinungsjahr: 1895
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Themenbereiche
Pferd, Hund, Jagd Seebäder, Kurbäder und Heilbäder Politik, Gesellschaft, Wirtschaft Landwirtschaft, Natur und Umwelt
Enthaltene Themen: Rhein, Rheinstrom, Deutschland, Vater Rhein, Bodensee, Mainz, Bingen, Binger Loch, Nordsee, Quelle, Mündung, Wassermenge, Hochwasser, Zerstörungskraft, Überschwemmungsgefahr, Flussbett,
Rede zur Feier des Geburtstages seiner königlichen Hoheit des Großherzogs Ernst Ludwig und Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Viktoria Melita von Hessen und bei Rhein. Am 25. November 1895. In der Aula der Großherzoglichen Technischen Hochschule zu Darmstadt.
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Inhaltsverzeichnis
Hochgeehrte Gäste, Werte Kollegen, Liebe Kommilitonen!
Nachdem so lange Jahre hindurch die beschränkten Räume unserer alten Hochschule größere festliche Vereinigungen von Professoren und Studenten verhindert haben, sind wir nun in der angenehmen Lage, in dieser schönen Aula uns zu versammeln, um gemeinsam solche Tage wie den heutigen zu feiern, den Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit unseres Großherzogs, der zugleich der Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit Seiner erlauchten Gemahlin ist. Vereint vermögen wir heute hier dem hohen Paare unsere wärmsten Glückwünsche auszusprechen, und unserem allergnädigsten Fürsten zu danken für die landesväterliche Huld, welche Seine Hoheit erst jüngst wieder unserer technischen Hochschule in so reichem Maße hat zu teil werden lassen.
Es ist eine gute alte Sitte der deutschen Hochschulen, ihre Feste mit einer akademischen Rede zu feiern, durch welche der Professor seinem Lehramte entsprechend ein Thema seiner Wissenschaft vor Kollegen und Studenten in der gebundenen Form einer Vorlesung behandelt und darlegt.
Ich vertrete an unserer Hochschule die Geologie und will heute ein uns allen nahe liegendes geologisches Thema besprechen, dessen Grundzüge, wie ich glaube, für die technischen Aufgaben unseres Staates und speziell für die Ingenieurwissenschaft von Wert und von Bedeutung sind.
Wenn wir hinaufsteigen in die höheren Teile unserer Stadt und auf die nächstgelegenen Berge, so blicken wir über die weite Rheinebene bis zum jenseitigen Ufer des Stromes, wir sehen den Rheinspiegel selbst in einigen großen Flussschlingen erglänzen, und wir erkennen darüber hinaus die Berge des Taunus und des Hunsrück, durch welche der Rhein in enger Pforte aus der Tiefebene austritt und einbricht in das hoch über seinen Gewässern aufragende Niederrheinische Schiefergebirge.
Lassen Sie mich Ihnen heute in der Kürze auseinandersetzen, was der Geologe über unseren alten und geologisch doch so jungen Vater Rhein denkt, lassen Sie uns betrachten, welche Gebirge und Ebenen der Rhein auf seinem Wege von der Quelle bis zur Mündung durchfließt, und lassen Sie mich sagen, welche Wichtigkeit diese Betrachtung des scheinbar so einfachen Stromlaufes für manche technische Fragen, insbesondere für die Überschwemmungsgefahren haben kann.
Nachdem so lange Jahre hindurch die beschränkten Räume unserer alten Hochschule größere festliche Vereinigungen von Professoren und Studenten verhindert haben, sind wir nun in der angenehmen Lage, in dieser schönen Aula uns zu versammeln, um gemeinsam solche Tage wie den heutigen zu feiern, den Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit unseres Großherzogs, der zugleich der Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit Seiner erlauchten Gemahlin ist. Vereint vermögen wir heute hier dem hohen Paare unsere wärmsten Glückwünsche auszusprechen, und unserem allergnädigsten Fürsten zu danken für die landesväterliche Huld, welche Seine Hoheit erst jüngst wieder unserer technischen Hochschule in so reichem Maße hat zu teil werden lassen.
Es ist eine gute alte Sitte der deutschen Hochschulen, ihre Feste mit einer akademischen Rede zu feiern, durch welche der Professor seinem Lehramte entsprechend ein Thema seiner Wissenschaft vor Kollegen und Studenten in der gebundenen Form einer Vorlesung behandelt und darlegt.
Ich vertrete an unserer Hochschule die Geologie und will heute ein uns allen nahe liegendes geologisches Thema besprechen, dessen Grundzüge, wie ich glaube, für die technischen Aufgaben unseres Staates und speziell für die Ingenieurwissenschaft von Wert und von Bedeutung sind.
Wenn wir hinaufsteigen in die höheren Teile unserer Stadt und auf die nächstgelegenen Berge, so blicken wir über die weite Rheinebene bis zum jenseitigen Ufer des Stromes, wir sehen den Rheinspiegel selbst in einigen großen Flussschlingen erglänzen, und wir erkennen darüber hinaus die Berge des Taunus und des Hunsrück, durch welche der Rhein in enger Pforte aus der Tiefebene austritt und einbricht in das hoch über seinen Gewässern aufragende Niederrheinische Schiefergebirge.
Lassen Sie mich Ihnen heute in der Kürze auseinandersetzen, was der Geologe über unseren alten und geologisch doch so jungen Vater Rhein denkt, lassen Sie uns betrachten, welche Gebirge und Ebenen der Rhein auf seinem Wege von der Quelle bis zur Mündung durchfließt, und lassen Sie mich sagen, welche Wichtigkeit diese Betrachtung des scheinbar so einfachen Stromlaufes für manche technische Fragen, insbesondere für die Überschwemmungsgefahren haben kann.