Wismar, den 12. Februar 1826 - Marktbericht.

Wie? Schon jetzt? höre ich Sie fragen, fängt nicht die Fastnachtsmesse heute erst an, und schon ein Bericht? — Ganz recht, antworte ich Ihnen, ich zähle mich zu den gewandten Korrespondenten, und ein solcher, er mag nun mit Kreuzen unterzeichnen oder nicht, berichtet auch, was er nicht gesehen, und gibt es für eigene Wahrnehmung aus. Warum soll ich denn nicht für ein Paar Tage im voraus schreiben? Bin ich doch ehrlich genug, meine Korrespondenten-Natur nicht zu verleugnen.

Zur Sache also, die Messeartikel mögen folgen: Masken-Apparate wurden nicht gefordert, man hatte sich Umsatz versprochen, es blieb aber fortwährend stille. Tee behauptet seinen Preis (nur nicht der dansant). Mit Tanzschuhen flau (es lässt sich ja auch in Stiefeln tanzen). In Spielkarten war zeither viel umgegangen, sie wurden auch von auswärtigen Käufern gesucht, jedoch meist hier verbraucht. Dieser Artikel ist überhaupt, ungeachtet der bedeutenden Vorräte, für den Lokalbedarf kaum hinreichend. Falsche Locken sind sehr begehrt, doch kann man zur Zeit mit Gewissheit keine Preise notieren. Von Büchern ist große Zufuhr. Die Lese-Klubs müssen noch fleißiger sein als sie schon sind!!! In gewissen Flug- (Fluch!) Schriften, worin vor dem Markte viele Geschäfte gemacht wurden, geht nichts um.