https://books.google.de/books?pg=PA58&dq=Juden&id=nYxDAAAAcAAJ&hl=de#v=onepage&q=Juden&f=false

Ueber die Ansprüche der Juden an das deutsche Bürgerrecht

Mit einem Anhang über die Geschichte der Juden in Spanien
Autor: Rühs, Friedrich Dr. (1781-1820) deutscher Historiker Prof. für skandinavische und deutsche Geschichte, Erscheinungsjahr: 1815/16
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Juden, Judentum, Bürgerrecht, Wiener Kongress, Europa, Antisemitismus, Vaterland, Mittelalter, Reformation, Reformationszeitalter, Luther, Geschichte der Juden in Spanien, Judenverfolgung, Juden-Progrome, Vertreibung, Emanzipation, Nation, Christentum, Kirche, Bettelmönche, Volkseigentümlichkeiten,
Im Jahre 1815 erschien das radikal antijüdische Pamphlet „Über die Ansprüche der Juden auf das deutsche Bürgerrecht“. Darin sprach Rühs den Juden das deutsche Bürgerrecht ab, falls sie nicht bereit wären, zum Christentum überzutreten. Er folgte einer völkischen und antijudaistischen Argumentation, die vor ihm Johann Gottlieb Fichte vertreten hatte.

Ein fremdes Volk kann nicht Rechte erlangen, welche die Deutschen zum Teil nur durch das Christentum genießen.

Der zukünftige deutsche Staat werde wieder „christlich-germanisch“ sein. Wie im Hochmittelalter solle man die Juden wieder mit einer Kleiderordnung kenntlich machen, „damit ein Deutscher, selbst sei er durch Aussehen, Verhalten und Sprache irregeführt, seinen hebräischen Feind erkenne.“ Mit dem Übertritt zum „milden Charakter“ des Christentums sollten sich die Juden die „deutschen Volkseigentümlichkeiten“ aneignen, „um auf diese Arte den Untergang des jüdischen Volks mit der Zeit zu bewirken.“ Damit wandte sich Rühs von den Grundgedanken der Aufklärung ab und zeigte sich als Gegner der Jüdischen Emanzipation, die damals in Preußen auf der politischen Tagesordnung stand.

Rühs stand mit solchen Forderungen nicht allein: 1815–1819 erreichte eine Welle antijüdischer und antiemanzipatorischer Hetzschriften im 19. Jahrhundert ihren ersten Höhepunkt. So schloss sich der Philosoph Jakob Friedrich Fries aus Jena 1816 mit einem eigenen Traktat Rühs an, forderte aber über den „Untergang“ der jüdischen Religion durch Konversion hinaus, dass diese „Kaste mit Stumpf und Stiel ausgerottet“ werde. Quelle: Wikipedia

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Die folgende Abhandlung erschien zuerst in der Zeitschrift für die neueste Geschichte, die Volkes- und Staatenkunde, Februar 1815; viele würdige und gelehrte Männer, deren Urteil ich über alles verehre, versicherten mich ihrer Übereinstimmung mit meinen Ansichten, und ermunterten mich, die gedachte Abhandlung in einem weiteren Kreis durch einen besonderen Abdruck zu verbreiten. Derselbe wird desto notwendiger, da sie bereits einen Gegner gefunden hat, und vielleicht auch noch andere Schriftsteller der Art dagegen ihr Geschrei erheben werden; es versteht sich, dass ich auf solche Angriffe kein Wort erwidern werde; nur muss ich wünschen, dass des deutschen Publikums Aufmerksamkeit vielleicht dadurch auf diesen Gegenstand geleitet werde, und meine Ansicht nicht aus missverstandenen und aus dem Zusammenhang gerissenen Stellen beurteilen, sondern sie, so wie ich sie aufgestellt und zu begründen gesucht habe, einer näheren Prüfung und Beherzigung unterwerfen möge. Im diesem zweiten Abdruck sind die unzähligen Druckfehler der ersten Ausgabe verbessert; der historische Teil ist sehr erweitert und ich hoffe, dass die Hauptsätze der Schrift hinreichend bewiesen sind; meine ganze Ansicht ruht auf historischen Tatsachen, und so lange diese nicht umgestoßen sind, wird man sie durch kein allgemeines Gerede entkräften. Die Geschichte der Juden in Spanien ist ein äußerst merkwürdiger Beleg zu meinen Behauptungen, und es schien mir daher zweckmäßig, den Anhang beizufügen.

Nur über die nächste Veranlassung dieses Aufsatzes erlaube ich mir noch ein Wort: in jener unvergesslichen Zeit, als die Sonne der Freiheit über das gemisshandelte Vaterland aufdämmerte, ergriff mich der Gedanke, ein Buch zu schreiben über den Verfall und Untergang des deutschen Reichs; eine beträchtliche Zeit richtete ich mein Nachdenken und meine Forschungen, auf diesen Gegenstand; allerlei Zufälligkeiten hinderten mich jedoch an der Ausführung des Ganzen, und nur einzelne Bruchstücke habe ich der öffentlichen Beurteilung vorgelegt, ein solches ist die, gegenwärtige, Abhandlung: die in derselben ausgesprochenen, Grundsätze hängen genau zusammen mit meiner politischen Überzeugung in Hinsicht auf die Verfassung und Bestimmung Deutschlands überhaupt; ich nehme keinen Anstand, zu gestehen, dass ich in früheren Jahren selbst jenen allgemeinen Humanitätsideen gehuldigt habe, womit man namentlich in Hinsicht auf die Duldung und Hochschätzung sämtlicher Jüdischheit — wenn ich mich, ohne verketzert zu werden, eines altdeutschen Ausdrucks bedienen darf, — uns von den Kathedern hernieder und in der guten Gesellschaft um die Ohren klingelte; nur ein sehr sorgfältiges Studium der jüdischen Geschichte, wozu mich meine Beschäftigung mit dem Mittelalter veranlasste, hat das Grundlose und Verkehrte in der herrschenden Ansicht aufgedeckt; die erste Obliegenheit des Schriftstellers ist es, seine Überzeugung mit ihren Gründen freimütig und rücksichtslos darzulegen; etwas anderes habe ich nicht gewollt, am wenigsten dachte ich den Handschuh zu einem unnötigen Federkrieg hinzuwerfen, und ich erkläre daher, dass ich nur dann noch irgend etwas über diesen Gegenstand schreiben werde, wenn er im edleren Sinne des Worts wirklich streitig werden sollte, d. h. wenn, was ich mit Recht bezweifle, Männer von Geist und von Einsicht Einwendungen gegen meine Ansicht erheben sollten, die ich beseitigen zu können glaube.
Berlin, den 15. Nov. 1815.

Maimonides, Moses (1135-1204) juedischer Gelehrter, Philosoph und Arzt

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Martin Luther als Mönch. Holzschnitt von Lukas Cranach

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greiser Jude aus dem Osten Europas 02

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greiser Jude aus dem Osten Europas 04

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greiser Jude aus dem Osten Europas 05

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greiser Jude aus dem Osten Europas 06

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junge jüdische Frau

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jüdisches Mädchen

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