Ueber Methode und Aufgabe der Historischen Forschung

Rede gehalten bei dem Antritt der Professur der Allgemeinen Geschichte an der Universität Dorpat am 5. September (24. August a. St.) 1867
Autor: Maurenbrecher, Wilhelm (1838-1892) deutscher Historiker, einer der bedeutendsten Forscher zur Reformationsgeschichte
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Historie, Geschichte, Historiker, Geschichtsforschung, Quellen, Reformation, Zeitalter der Reformation, Chroniken, Mittelalter, Geschichtsschreibung, Zeitgeschichte
Indem ich das mir aufgetragene Amt eines Professors der allgemeinen Geschichte antrete, glaube ich in meinen Wirkungskreis am besten mich einzuführen, wenn ich für diese erste Stunde ein allgemeineres Thema mir wähle und Ihnen heute darzulegen versuche, welches die Grundsätze sind, nach denen ich zu lehren gedenke. Ich beabsichtige über die Gesetze zu reden, welche der Wissenschaft der Geschichte eigentümlich sind, die Prinzipien zu erörtern, welche dem wissenschaftlichen Historiker als feste Leitsterne seiner Forschung und seiner Darstellung dienen.

Allgemein bekannt ist es, welchen Aufschwung in unserem Jahrhundert in Deutschland die historischen Studien genommen: niemals ist so eifrig und so rührig die Vergangenheit untersucht, niemals ist so energisch und von so vielen Händen Material herbeigetragen worden, niemals hat es in unserer Wissenschaft so viele Arbeiter gegeben und niemals sind so viele Arbeiten geliefert. Es gehört eben zu der Charakteristik unseres Jahrhunderts, dass neben den wunderbar erblühten Naturwissenschaften auch die Geschichte ein Liebling der Menschen geworden. Man wird gewiss nicht sagen dürfen, dass alle diese Arbeiten der Historiker wie an Quantität so auch an Qualität die der vergangenen Zeiten übertroffen hätten, — ich bin weit entfernt davon so etwas behaupten zu wollen, —aber der Vergleich der gegenwärtigen mit der frühern Geschichtsschreibung wird immerhin doch auch einen wesentlichen Unterschied zum Vorteile der gegenwärtigen herausstellen. Sehen wir ab von populären Schriften, sehen wir auch ab von gewissen Klassen historischer Tendenzschreiberei, die immer zu allen Zeiten unverbesserlich ist und immer so bleiben wird, so ist der Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts in Deutschland gerade das eigentümlich, dass sie im wesentlichen Forschung ist: man bestrebt sich mit wissenschaftlichem Ernste und gewissenhafter Genauigkeit die Tatsachen der Vergangenheit zu suchen; man ist bemüht, die Überlieferung der Vergangenheit mit prüfendem Auge zu sehen, das Wahre von dem Unwahren zu scheiden. Die neuere Geschichtswissenschaft rühmt sich eine kritische zu sein: als ihren wesentlichen Vorzug vor früheren Historikern geben die heutigen das an, dass sie historische Kritik bewusst, allseitig, schrankenlos üben.
Allerdings es würde maßlose Übertreibung und ungerechtfertigte Überhebung sein, wenn wir sagen wollten, die historische Kritik sei dem 19. Jahrhundert allein und ausschließlich eigen, es sei eine neue Erfindung unserer Tage; nein, auch die ältesten Meister unserer Wissenschaft haben wiederholt Kritik geübt und nach kritischen Grundsätzen gearbeitet: so können wir bei Herodot schon Spuren kritischen Verfahrens aufdecken und mehr noch in einer viel besprochenen Äußerung des Thukydides*) ein festes Bewusstsein kritischer Gesetze sehen. Und als dann nach dem langen blinden Vertrauen des Mittelalters auf Tradition und Sage, — ein Vertrauen das nur hier und da einmal vereinzelt durch Äußerungen des Zweifels, gleichsam wie durch Blitze des menschlichen Geistes, durchbrochen wird, — als endlich im 15. Jahrhundert das neue Zeitalter wissenschaftlichen Lebens anbrach, da begegnen wir auch sofort wieder einzelnen Lebenszeichen historischer Kritik; ja die Humanisten Italiens wie die Reformatoren Deutschlands haben an manchen Stellen durch die scharfen Waffen historischer Kritik Bresche in das System der mittelalterlichen Kirche geschlagen und siegreich das Feld der historischen Wissenschaft gegen die Ansprüche der verschiedensten Art behauptet. Wer wollte z. B. leugnen, dass Lorenzo Valla**), der Vernichter der Konstantinischen Schenkung, oder dass die Magdeburger Centuriatoren, die Gegner des Papsttums und Feinde Pseudo-Isidors, von guter Kritik Proben geliefert? Und weiterhin im 18. Jahrhundert sind, von der Altertumswissenschaft genährt und geführt, manche Versuche erschienen, welche strenge Prüfung der historischen Tradition vornehmend das Gebäude der allgemeinen Anschauung erschüttert, und Luft und Raum für neue Bauten erobert haben: ich erinnere nur an Bahle, Vico, Beaufort***), vor allem an Gibbon****). Kurz, schon vom 15. Jahrhundert ab zieht sich eine Kette kritischer Forscher bis auf unsere Tage hin.

*) Thukydides (zwischen 460 – 400 v. Chr.) griechischer Historiker
**) Valla, Lorenzo (1407-1457) italienischer Humanist
***) Beaufort, Fracis Sir (1774-1857) britischer Hydrograf der Admiralität
****) Gibbon, Edward (1737-1794) britischer Historiker


Aber alles das sind doch nur Anfänge und Keime eines kritischen Systems. Die historische Kritik, wie wir sie jetzt verstehen, ist doch noch eine andere als jene Vorläufer sie geübt: sie ist jetzt weit systematischer, weit prinzipieller geworden. Heute ist es eine ganz absolute Notwendigkeit, dass der Historiker auch Kritiker sei; es ist nicht mehr in das Belieben des Geschichtsschreibers gestellt, es ist das erste Gebot, das die Wissenschaft ihm auflegt, historische Kritik grundsätzlich zu üben.

Diese neue Weise setzte aus von dem Studium des klassischen Altertums. Derselbe Mann, zu dem die Philologen unserer Tage mit dankbarer Verehrung als ihrem neuen Bahnbrecher aufsehen, er ist es auch, dem die Geschichtswissenschaft die Anregung verdankt: an den homerischen Prolegomena Friedrich August Wolfs*), jenem glänzenden Muster methodischer Untersuchung und prinzipgemäßer Kritik, hat Niebuhr die Grundsätze seiner historischen Forschung gelernt. Und Barthold Georg Niebuhr**) ist der Schöpfer der modernen Kritik. Er hat nicht allein zusammengefasst, in einem Brennpunkte vereinigt, was vor ihm Einzelne über römische Geschichte gezweifelt und gesprochen, nein, er hat in die Natur der gesamten historischen Überlieferung des alten Rom zu schauen gesucht, er hat den Charakter der ganzen vorhandenen Quellenliteratur erforscht, er hat dem einzelnen historischen Werke, sei es noch so kunstvoll, ins innerste Sein zu dringen gestrebt. Niebuhrs Kritik der Überlieferung begnügte sich eben nicht das Unhaltbare und Abenteuerliche der üblichen römischen Geschichtserzählung nachzuweisen; seine vorzüglichste Aufgabe war es zu bestimmen, wie die römische Quellenliteratur entstanden, und welcher Werth der Gesamtüberlieferung zukomme. So waren die kritischen Prinzipien unserer Wissenschaft an der ältesten griechischen und der römischen Geschichte geübt; es galt nur auf anderen Gebieten sie ebenso wirksam zu erproben. 1795 waren Wolfs Prologomena erschienen; 1811 wurde Niebuhrs erster Band ausgegeben und 1824 trat Leopold Ranke***) mit einer äußerlich nur wenig umfangreichen Abhandlung auf, „Zur Kritik neuerer Geschichtsschreiber“: das sind die drei Merksteine der Entwickelung unserer historischen Kritik, die drei Werke, an denen sich unsere Wissenschaft gebildet. Was Niebuhr in der alten, das hat Ranke in der mittleren und neueren Geschichte gelehrt und geleistet. Zu ihrer vollen prinzipmäßigen Bedeutung sind die Gesetze historischer Forschung durch ihn erhoben.

*) Wolf, Friedrich August (1759-1824) deutscher Altphilologe und Altertumswissenschaftler
**) Niebuhr, Barthold Georg (1776-1831) deutscher Althistoriker
***) Ranke, Franz Leopold von (1795-1886) deutscher Historiker und Historiograph Preußens


Leopold Ranke ist aber nicht nur der erste Meister aller Historiker, er ist auch der Lehrer Aller Derer, welche sich heute mit diesen Studien beschäftigen. Wie verschieden auch die Arbeitsgebiete der Einzelnen, wie mannigfach ihr persönliches Wesen, ihre Tendenzen und Richtungen sein mögen: Alle verehren in ihm den die Wege weisenden und voranleuchtenden Lehrer und Meister; und an dieser Tatsache, die man auf allen Seiten gern ausspricht, ändert sich dadurch nichts, dass in der allerjüngsten Zeit ein Göttinger Philosoph missmutig und unwillig darüber kritelt.

Was die heutige Wissenschaft in der Mehrzahl ihrer Vertreter von dem Altmeister empfangen, das haben die Einzelnen nach den verschiedensten Richtungen hin ausgebeutet. Ganz besonders an der Erforschung des Deutschen Mittelalters pflegen sich die jüngeren Kräfte zu üben. Man darf sagen, es gibt kein Gebiet historischen Wissens, auf das man nicht diese Prinzipien angewendet und durch sie nicht reiche Früchte gewonnen hätte.

Welches aber sind diese Gesetze historischer Forschung, wie Rankes Schule sie uns überliefert?

Man wird diese Frage nicht leicht und nicht ganz, ohne Widerspruch zu befürchten, beantworten können. Ranke selbst hat niemals eine Übersicht seiner kritischen Grundsätze veröffentlicht; in der Praxis seiner Arbeiten hat er seine Prinzipien enthüllt, in einzelnen Untersuchungen, an bestimmten konkreten Fällen seine Lehre überliefert. Und von seinen Schülern, die das, was von ihm sie empfangen und gelernt, auch ihrerseits weiter entwickelt, auch ihrerseits Manches noch näher bestimmt und erläutert, haben wohl bisweilen Einzelne über den Entwicklungsgang unserer Wissenschaft sich geäußert, Einzelne sich über den Standpunkt, den sie zu einzelnen prinzipiellen Fragen einnehmen, erklärt; aber bisher hat, soviel ich sehe, noch Niemand von wirklichem Ansehen unter den Männern der historischen Wissenschaft zusammenhängend die Prinzipien unserer Wissenschaft dargelegt und eine Anleitung zur historischen Forschung gegeben. Sie werden von mir nicht erwarten, dass ich an dieser Stelle jene Lücke auszufüllen versuchen sollte! Ferne ist von mir der Gedanke, diesen Gegenstand in den folgenden Bemerkungen erschöpfen zu wollen: ich wähle vielmehr Einzelnes, auf das ich gerade Wert legen möchte, aus: von der Praxis der Meister meine Sätze abstrahierend, wünsche ich Einzelnes zu fixieren, Einzelnes anzudeuten. Und nur auf das Eine weise ich noch mit ganz besonderem Nachdruck hin, dass ich keinen Beruf habe, im Namen Aller zu sprechen, und dass also, was ich sage, nur als meine Auffassung zu gelten anspricht, mag sie auch hier und da dem Inhalte nach nur das allgemein Gedachte ausdrücken.

Zunächst wird dagegen wohl Niemand Widerspruch erheben, wenn ich als den obersten Satz, als das Axiom der historischen Kritik das Folgende aufstelle. Der Forscher hat bei jedem Ereignis, das er zu erforschen unternimmt, auf die ersten Quellen zurückzugehen, die historische Überlieferung so nahe als möglich an ihren Ursprung zurückzuverfolgen, und stets dem unmittelbarsten Zeugnis am meisten zu vertrauen.

Das ist ein Satz, der Ihnen selbstverständlich erscheint, der in der historischen Praxis aber noch nicht allzulange mit voller Sicherheit angewandt wird. Auch früher verglich man die Berichte der Quellen mit einander, und bei widersprechenden Aussagen suchte man auch früher bisweilen der einen Quelle vor der andern den Vorzug zu geben, aber man tat es ohne Rücksicht auf den Überliefernden, je nach Maßgabe dessen, was überliefert war: man verwarf Unmögliches, man bezweifelte Seltsames, Unwahrscheinliches; man zog dem Ungewöhnlichen das Gewöhnliche, dem täglichen Leben Homogenere vor; kurz, man entschied unter streitenden Zeugen je nach der größeren oder geringeren inneren Wahrscheinlichkeit des Berichtes. Da figurieren dann für ein Ereignis aus der Geschichte des 10. Jahrhunderts Quellenzeugnisse des 14. und 15. Jahrhunderts neben den zeitgenössischen Angaben des 10. Jahrhunderts selbst; die subjektive Meinung des Historikers nimmt aus allem dem Vorliegenden das heraus, was ihr beliebt, oder was ihr gerade passend und fachgemäß erscheint. Das ist nicht die Kritik, die man heute von dem Historiker fordert. Heute verlangt man, dass das älteste Zeugnis, dass die Überlieferung, welche dem Ereignis selbst am nächsten steht, herausgesucht und der historischen Darstellung zu Grunde gelegt werde. Alle jene andern Erwägungen, welche die Wahrscheinlichkeit oder die Möglichkeit des Inhalts und derartige Dinge berücksichtigen, treten in die zweite Linie zurück: zuerst, vor jeder andern Erörterung, handelt es sich darum, die ältesten, der Sache selbst möglichst nahestehenden Zeugnisse zu gewinnen. Ich berühre mit wenigen Worten, von welcher Art diese ersten Zeugnisse — historische Quellen im weitern Sinne des Wortes — sein können.

Für viele Ereignisse und Verhältnisse der Vergangenheit haben wir direkte, unmittelbare Beweise: Überreste der Vergangenheit selbst, Monumente, Münzen, Medaillen, Wappen, Inschriften u. s. w., ferner Urkunden, die gleichsam Teile eines vergangenen Ereignisses selbst sind, und Aktenstücke der mannigfaltigsten Art. Grade die letztere Klasse ist für den Forscher der neueren Geschichte von der größten Wichtigkeit; in ihnen ist eine durchaus zuverlässige Grundlage gegeben, sie sind, richtig benutzt, ganz besonders geeignet, solide und wahre Kenntnisse über historische Dinge zu verleihen. Es hängt wohl nur mit dem äußerlichen Entwickelungsgange unserer historischen Studien in Deutschland zusammen, dass die historische Kritik den Akten, ganz besonders den diplomatischen Akten der Neuzeit gegenüber, noch nicht die Sicherheit erlangt hat, die sie auf dem Gebiete alter und mittelalterlicher Geschichte ohne Zweifel besitzt. Aber auch den Akten gegenüber, daran, meine ich, ist ganz entschieden festzuhalten, walten dieselben kritischen Gesetze, nur nach der Natur des Stoffes mit wenig modifizierter Anwendung.

Eine andere Klasse historischer Quellen, und das sind diejenigen, die wir im engeren technischen Sinne gerade mit dem Worte „Quelle“ bezeichnen, ersteht uns in dem Berichte über ein historisches Ereignis, in der literarischen Mitheilung, dass und wie etwas geschehen ist, in der Aufzeichnung des Geschehenen für das Gedächtnis; der Nachwelt. Und bei solchen Quellenberichten zeigt das eben ausgesprochene Axiom historischer Forschung seine Bedeutung und seine Stärke. Es gilt, von vielen, sei es divergierenden oder widersprechenden, Berichten den ältesten und lichtesten zu finden, die abgeleitete und entstellte Kunde von der ältesten Nachricht zu sondern. Ist es doch eine triviale Wahrnehmung des täglichen Lebens, dass je weiter ein Berichterstatter von dem Ereignisse selbst entfernt ist, desto unzuverlässiger und trügerischer seine Erzählung auch bei dem besten Willen und der reinsten Wahrheitsliebe des Erzählers sich gestaltet. Die historische Wissenschaft hebt deshalb mit Vorliebe die Berichte der Augenzeugen vor allen andern hervor; sie liebt es, solche Darstellungen zu berücksichtigen, deren Verfasser selbst an dem von ihnen geschilderten Ereignis Anteil gehabt; es ist ihr Grundsatz, dem näherstehenden Zeugnis vor dem ferneren den Vorzug zu geben. Es liegt ferner der kritischen Forschung daran, auch den Ursprung der jüngeren Zeugnisse zu finden: man geht bei jedem historischen Berichte darauf aus, den Quellen der einzelnen Notizen nachzuspüren und die jüngeren abgeleiteten Mitteilungen in der vorhandenen Literatur bis an ihren Stamm zu verfolgen; man sucht gewissermaßen eine Genealogie der Quellen für jede Periode zu fixieren. Man forscht, weshalb eine spätere Quelle an den Aussagen der frühern sich zu ändern erlaubte, ob es bessere Kunde oder sonstige Beweggründe weniger lauteren Art gewesen, welche die Zusätze und Erweiterungen älteren Stoffes geliefert haben; ja man ist im Stande aus den Veränderungen, welche literarisch gewandte Köpfe an früheren Stoffen angebracht, selbst neues Quellenmaterial für die Geschichte ihrer Zeit zu gewinnen. Freilich, in der Praxis ergibt es sich dabei oft, dass auch ein jüngerer Schriftsteller eine ältere, verlorene oder verstümmelte Quelle in sich aufgenommen und dann für manche Nachricht eine alte, oft eine erste Quelle darstellt, wie ja auch dem Philologen die später geschriebene Handschrift bisweilen die ältere zuverlässigere Textesüberlieferung bedeutet.

Sind wir in dieser Arbeit endlich dahin gekommen die ersten Quellenberichte für einen bestimmten Gegenstand zusammengestellt zu haben, so erheben sich sofort die schwierigeren Fragen für den kritischen Forscher. Wie ist das Verhältnis; der Quelle zu der Sache selbst, die sie berichtet, anzusehen? Dürfen wir darauf vertrauen, dass unser Berichterstatter uns die Sache selbst überliefert hat? Ich berühre hier Erörterungen, welche die wichtigsten Probleme der Erkenntnistheorie und des Geisteslebens im Menschen in sich einschließen; ich spreche kurz das aus, was auf dem Standpunkt der historischen Wissenschaft darüber gesagt werden kann.*) Ein Bericht über einen Vorgang ist niemals der Vorgang selbst; es ist stets nur ein Bild desselben, im menschlichen Geiste gespiegelt; und niemals entspricht dieses Bild ganz genau dem wirklichen Hergange. Wie die einzelnen Eindrücke durch das Medium des menschlichen Geistes hindurch passieren, so erhalten sie dort stets eine eigentümliche Färbung, eine eigentümliche Strahlenbrechung. Aber das Medium selbst, dessen Einwirkungen eben jene Differenzen zwischen Sache und Bild hervorgerufen, es ist doch ein uns bekanntes, es ist der menschliche Geist selbst, dessen Natur eine uns allen gemeinsame ist, dessen Wesen und Äußerungen in Andern wir verstehen, weil in uns selbst wir Ähnliches spüren. Durch tägliche Erfahrung an uns selbst und an Andern lernen wir den Einfluss des Mediums berechnen; und so sind wir in der Tat im Stande, die historische Tatsache wieder herzustellen, das Kleid der Erzählung durch fremden Mund ihr abstreifend in unserm Geiste die Tatsache, und nichts als die Tatsache wieder aufleben zu lassen.

*) Ausführlicher verbreitet sich hierüber H. von Sybel „Über die Gesetze des Historischen Wissens.“ Bonn, 1864 Vgl. auch Büdinger in der Hist. Zeitschrift XV. S. 165.

Wir halten demnach daran fest, dass wir im Allgemeinen die Möglichkeit besitzen, aus den Berichten der Quellen das Bild des Ereignisses kennen zu lernen. In jedem einzelnen Falle der Quellenkritik handelt es sich dann noch um eine weitere eingehende Prüfung, ob dies grade speziell in Frage stehende Zeugnis, seiner speziellen Beschaffenheit nach, ein Bild des historischen Vorganges uns gewährt. Die Kritik bei früheren Historikern pflegte da das einzelne Zeugnis, die einzelne Stelle nach ihrem Inhalte zu prüfen, und sobald derselbe nicht nach allgemeinen Gesetzen unwahrscheinlich oder unmöglich erschien, ihn als Grundlage zu akzeptieren, auf der eine Tatsachendarstellung ruhen könne.

Wie anders ist heute das Verfahren des Kritikers! Der Unterschied der älteren und der modernen Geschichtsforschung gelangt hier zu seinem prägnantesten Ausdruck. Nicht die einzelne Äußerung, sondern den Gesamtcharakter der ganzen Quelle fasst man ins Auge; die Information und die Glaubwürdigkeit eines ganzen Berichtes ist es, die man untersucht, und erst nach den Resultaten dieser Untersuchung wagt man ein Detail anzunehmen oder zu verwerfen.

Es ist eine ganze Reihe von Fragen, die man hier aufzuwerfen gewohnt ist, eine mannigfaltige Fülle von Erwägungen und Erörterungen, denen man hier nachzugehen liebt. Bei diesem Teile der historischen Arbeit zeigt sich die kritische Begabung des Einzelnen; und gerade in solchen Untersuchungen soll man, wie ich meine, die angehenden Jünger unserer Wissenschaft üben. Der Reichtum der Einzelheiten, der sich mir hier zur Besprechung bietet, ich kann nicht daran denken, ihn auch nur annähernd anzudeuten: ich greife nur Einzelnes heraus, das mir besonders interessant und lehrreich erscheint und durch das ich die Bedeutung dieser kritischen Arbeiten Ihnen deutlich machen zu können glaube.

Man pflegt das hierher Gehörige oft in zwei Fragen zusammenzufassen, die man sich bei der Untersuchung einer historischen Quelle vorzulegen und zu beantworten habe. Erstens: hat der Verfasser eines historischen Berichtes die Wahrheit eines historischen Hergangs zu sagen gewusst? ist er im Stande gewesen, die Dinge nach ihrem wirklichen Verlaufe zu kennen?

Und dann zweitens: hat er die Absicht und den Willen gehabt, die reine Wahrheit zu berichten? Und in der Tat, ich bin der Ansicht, dass damit die Richtungen im Allgemeinen klar angegeben sind, in welchen die Untersuchung sich zu bewegen hat. Wir werden bei einem jeden Autor zu erforschen haben, wie viele originale und wie viele abgeleitete Kenntnisse ihm beiwohnen, aus welcher Information er das ihm Eigentümliche gewonnen. Wir werden weiterhin zu untersuchen haben, welches seine Stellung im Leben, und welches seine geistigen Fähigkeiten gewesen. Wir werden dann zu prüfen haben, welches seine Tendenz und seine Absichten gewesen, welche Haltung er den seine Zeit bewegenden Fragen politischen oder religiösen oder sozialen Inhaltes gegenüber festgehalten habe. Kurz, äußere und innere Verhältnisse eines Quellenschriftstellers sind der eingehendsten und aufmerksamsten Prüfung zu unterziehen; — und erst wenn das alles erledigt, sind wir zu der Schlussfolgerung berechtigt und befähigt, welchen Wert und welches Vertrauen wir den Einzelaussagen seines Werkes zuzuerkennen haben.

Lassen Sie mich noch auf ein paar spezielle Verhältnisse hindeuten, welche eine ganz besondere Beachtung verdienen.

Wenn wir die Grundlagen prüfen, auf welchen die Kenntnis der Quellenschriftsteller über das, was sie mitteilen, beruht, so stoßen wir oft auf Überlieferungen sehr wenig sicherer Natur. Oft ist es nicht positives Wissen von Tatsachen, welches uns die Quelle vermittelt, sondern nur das, was das Volk sich über Vorfälle aus seinem Leben erzählt hat. Gerede und Gerüchte und Gesänge des Volkes sind nur zu oft der Born, aus dem ein anscheinend zuverlässiger Schriftsteller geschöpft hat. Die Sage wuchert allenthalben, wohin das Interesse des Volkes sich wendet; auch in die Geschichtsüberlieferung hat sie ihre Sprossen und Ranken hineingeschlungen, auch hier treibt sie oft Pflanzen und Blüten, voll des anmutigsten Duftes, die den nüchternen Sinn des Historikers zu betäuben und zu berauschen drohen. Nur mit der unerbittlichsten Strenge, nur mit der rücksichtslosesten Unbarmherzigkeit gegen solche Sagengebilde kann der Forscher seine Wissenschaft schützen vor dem, wenn auch lieblichen, so ihm doch gefährlichen Unkraut. Und nicht allein in längst vergangenen Zeiten, etwa nur bei mittelalterlichen Quellen, ist solche Wachsamkeit geboten; nein auch in unsern Tagen ist die Sagenbildung noch tätig: wie manche Anekdote, wie manchen charakteristischen Zug gelingt es auch jetzt noch, in die Geschichte der neueren und neuesten Zeit einzuschwärzen!

Das Sagenhafte einer Erzählung liegt nicht immer offen jedem Auge zu Tage. Manche Quelle, der man getrosten Sinnes Glauben geschenkt, hat den Sagenstoff in der Weise aufgenommen, dass das besonders Auffallende, das besonders Abenteuerliche und Wunderbare abgeschwächt, in gewöhnlichere Formen gegossen, auf gewöhnlichere Proportionen reduziert wurde. Der Euhemerismus ist in den Quellen weiter verbreitet, als man glaubt. Da ist es nun eine wichtige Aufgabe der historischen Kritik, auch den maskierten und verdeckten Sagenstoff zu entdecken und zu enthüllen und scheinbar historische Berichte als das, was sie sind, zu erweisen. Wie fruchtbar eine solche Kritik werden kann, hat uns doch Sybels Untersuchung der Kreuzzugsgeschichten gezeigt, eine kritische Leistung, der unsere moderne Wissenschaft wenig Ebenbürtiges an die Seite zu stellen hat.

Weit mehr noch wird die historische Erkenntnis durch eine andere Erscheinung verdunkelt, die mit der Sage eine gewisse äußere Ähnlichkeit hat, und die auch der gewöhnliche Sprachgebrauch nicht immer scharf genug von jener getrennt hält, — ich meine das vielfach in historischen Quellen vorkommende Auftreten von Mythen. Es ist nun grade eine der schönsten, aber auch eine der schwierigsten Aufgaben historischer Kritik, über dieses Verhältnis mancher Quellen Klarheit zu verbreiten: es gilt, das mythische Element aus der Überlieferung auszusondern und den im historischen Gewande auftretenden Mythos als solchen zu bezeichnen.

Wir sehen, diesen beiden Klassen von Erscheinungen gegenüber ist es des Historikers Pflicht, Produkte anderer Geistestätigkeit, die für geschichtliche Quellenberichte gelten wollen, zurückzuweisen und die anders geartete Bestimmung, sei es eine praktische, sei es eine lehrhafte, der jene dienen, deutlich zu machen. Es ist überhaupt eine der Aufgaben historischer Kritik, die Zwecke zur Anschauung zu bringen, welchen historische Berichte, die uns als Quellen für unsere historische Erkenntnis vorliegen, in ihrer Darstellung nachgehen. Auch darauf ist die Untersuchung zu richten, ob reine Mitteilung von Tatsachen in einer Quelle beabsichtigt ist, oder ob der Verfasser, auf einem höheren geistigen Standpunkte stehend, die Tatsachen selbst schon nach gewissen Gesichtspunkten verarbeitet hat, ob er vielleicht zu den Fragen, die seine Zeit bewegen, selbst eine bestimmte Stellung genommen, und vielleicht mit seiner historischen Darstellung philosophischen, religiösen oder politischen Parteiungen Vorschub zu leisten wünscht. Auch die Gesinnung, auch die Tendenz einer Quelle ist zu berücksichtigen. Finden wir doch, dass religiöse und politische Tendenzen nur zu oft die Darstellung der Tatsachen beeinflusst haben: grade recht formvollendete und des Lesers Sinn fesselnde Quellenberichte sind oft von einem Geiste durchweht, der nicht der Geist rein geschichtlicher Mitteilungen ist.*) Der eindringenden Kritik hat es sich oft schon gezeigt, dass, wo wir objektive Darstellungen zu lesen glaubten, wir nur einen Parteibericht vor uns gehabt. So hat Grotes Kritik den Parteistandpunkt des Thukydides enthüllt; so dürfen wir keinen Zweifel hegen, dass auch auf Cäsars und Tacitus' Geschichtserzählung die politische Tendenz der Autoren eingewirkt; so können wir es uns nicht verbergen, dass die lange Zeit ihrer Objektivität wegen gepriesenen Historiker des deutschen Mittelalters, Lambert von Hersfeld und Otto von Freisingen, den mönchisch-geistlichen und kirchlichen Tendenzen in der Erzählung der Zeitgeschichte Ausdruck verliehen.

*) Vgl. die schönen Worte von Ranke in den Abhandlungen der Berliner Akademie von 1854, S. 438, und seine meisterhafte Kritik des Davila in Französ. Gesch. V. S. 6.

Noch auf das Eine weise ich hin, das in den letzten Jahren beachtet zu werden anfängt, wenn auch gar manche unserer Forscher es noch nicht in vollem Umfange anerkannt wissen wollen, das Verhältnis der gleichzeitigen Geschichtsschreibung zur Staatsgewalt oder zu anderen politischen Gewalten. Die Kritik hat es an vielen Punkten schon erwiesen, dass offizielle und offiziöse Geschichtsschreibung nicht erst Erfindungen unserer neueren Zeiten sind; wir sind z. B. im Stande nachzuweisen, dass es auch im Deutschen Mittelalter eine von dem Kaisertume inspirierte Erzählung der Zeitgeschichte mit offiziellem Charakter gegeben.

Ich fasse noch einmal kurz zusammen, welche kritischen Arbeiten der Historiker bei einer gegebenen Aufgabe vorzunehmen hat. Zunächst ist ein möglichst vollständiges Material herbeizuschaffen: Überreste, Akten, historische Berichte. Dabei ist es gestattet, Lücken im Quellenstoffe durch Vermutungen und historische Analogien zu ergänzen, — natürlich nie mit der Behauptung, völlig Sicheres auf diesem Wege gewonnen zu haben, und stets mit der Bedingung, dass diese Ergänzungen aus dem Geiste des Forschers den quellenmäßigen Befund nicht abzuändern haben. Sodann ist die Echtheit des Materiales zu prüfen; es ist zu untersuchen ob jede Quelle, das ist, was sie zu sein vorgibt; es ist das Spätere, das Hinzugekommene von dem Älteren, dem Ursprünglichen zu trennen, es ist durchzudringen durch die ganze Überlieferung, bis wir die ältesten, die dem Ereignisse am nächsten stehenden Quellen gefunden haben. Zuletzt ist die Beschaffenheit dieser ältesten Quellen noch zu untersuchen; es ist zu ermitteln, woher die Nachrichten der Quellen stammen; es ist der innere Charakter der Quelle selbst, ihr geistiger Gehalt und Gesichtskreis zu erforschen; gleichsam die moralischen Eigenschaften' und Tendenzen unserer Quellen sind einem kritischen Gerichte zu unterziehen.

Auf diesem mühsamen Wege ist der historische Forscher endlich in den Besitz der einzelnen Tatsachen einer vergangenen Epoche gelangt, Ist aber damit seine Aufgabe erfüllt?

Wer wollte unsere Wissenschaft so entwürdigen, dass er, diese Frage bejahend, der Geschichtsschreibung nicht noch höhere Ziele steckte? Wer wollte den Historiker verurteilen, nur die einzelnen Ereignisse, wie er sie kritisch erforscht und sichergestellt hat, aufzuschreiben oder aufzuzählen? Wer wollte wähnen, die Geschichtswissenschaft sei ein Aggregat loser Notizen, der Annalist oder Chronikenschreiber habe die eigentliche Aufgabe der Geschichte schon gelöst? Ich meine, ein Historiker, der ohne Entrüstung solche Sätze auch nur anhört, hat von seiner Wissenschaft nur einen unvollkommenen Begriff und von ihrem eigentlichen Inhalt keine Ahnung. Ein braver Mann, ein redlicher Arbeiter im Kleinen mag er sein, — ist doch auch ein Taglöhner und Handlanger an seinem Orte zu ehren, — aber auf den Namen des wissenschaftlichen Historikers darf ein solcher nicht Anspruch erheben. Die Feststellung der einzelnen Tatsachen nach kritischen Gesetzen und mit kritischer Methode ist nur die Vorarbeit für das Hauptwerk, das dem Historiker obliegt.

Wir fordern vom Historiker nicht nur Kritik, wir fordern auch Auffassung und Urteil.

Nachdem die Tatsachen aus den Quellen erkannt und sichergestellt sind, gilt es den Zusammenhang des Einzelnen zu erforschen, aus den einzelnen Steinen den Bau, wie er im Leben war, wieder zusammenzusetzen und neu in einander zu fügen. Erst wenn so die Einzelheiten der Überlieferung wieder nach Zeit und Ort richtig geordnet sind, erst wenn der Kausalzusammenhang, in dem doch alle irdischen Ereignisse untereinander stehen, klar erschaut ist, erst dann gewinnt das historische Bild wieder Ähnlichkeit mit dem Leben der Ereignisse selbst.

Man hat oft gesagt, ein notwendiges Erfordernis des Historikers sei die Phantasie. Man hat ein geistreiches Spiel getrieben mit dem Vergleiche dichterischer und historischer Tätigkeit. So viel ist davon wahr, dass auch der Historiker die Fähigkeit besitzen muss, das Bild des Lebens in seiner Seele zu reproduzieren, dem oftmals verborgenen Verhältnis von Ursache und Wirkung nachzuforschen , den wahren Zusammenhang aller Dinge in seinem Geiste zu erfassen. An die geistige Energie des historischen Forschers wird die Aufgabe gestellt, dass er eine wirkliche Auffassung der vergangenen Tatsachen, ein Gesamtbild dessen, was er durchforscht, zu bieten vermöge.

Und was er von einzelnen Kenntnissen vergangener Ding? zusammengeschaut, das soll nicht eine tote Masse bleiben, nein, es soll ein lebendiges Stück geistigen Lebens in ihm werden. Mit der Auffassung, so verlangen wir, soll der Geschichtsforscher Urteil verbinden.

Der gleichzeitigen oder der nahestehenden Quelle ist es nicht möglich gewesen, den Abschluss oder das Ende oder die Folgen der Dinge zu sehen, die sie berichtet; sie hat Wichtiges und Unwichtiges nicht genau oder nicht richtig zu scheiden vermocht. Wem aber die Folgen einer Tat aus späterer Kunde schon bekannt geworden sind, wer eine Entwickelungsreihe abgeschlossen überblickt, dessen Auffassung und Urteil hat eine ganz andere Sicherheit gewonnen; er muss in den Stand gesetzt sein, dem einzelnen Ereignis in der ganzen Kette der Tatsachen seine angemessene, ihm zukommende Stellung anzuweisen. Das ist es, was wir von dem Historiker erwarten. Wir wollen nicht, dass er nach anderswoher geschöpften Voraussetzungen oder Vorurteilen die zu berichtenden Tatsachen ordne und gruppiere, oder dass er einen fremden Maßstab an die Vergangenheit anlege; aber wir wollen ebensowenig, dass er sklavisch an die Worte der Quelle sich binde, und das Urtheil früherer Menschen, aus deren Äußerungen er Kenntnis der Tatsachen geschöpft, über die Zeugnisse der Folgen und Wirkungen jener Tatsachen erhebe, das befangene Menschenwort gleichsam zum Urteil der Geschichte stempelnd. Der Spruch des Historikers wird aus dem gesamten Gange einer Entwickelung gewonnen: an der Erfahrung der Folgezeit ist das Urtheil über Taten und Leiden der Vorfahren zu bemessen.

Des Forschers Urteil soll allerdings aus dem Boden seiner historischen Studien erwachsen, aber selbstständig hat es den Quellen gegenüberzustehen; nicht durch die Meinung irgend einer vergangenen Periode soll es beeinflusst, sondern durch die Einsicht in den großen geschichtlichen Zusammenhang, der gesäumten Entwickelung der Menschheit soll es bestimmt sein. Auch die Forschung über die Geschichte einer Nation oder einer Periode oder vielleicht sogar einer einzelnen Persönlichkeit oder eines einzelnen Ereignisses, auch sie kann nur dann eine wahrhaft vollendete werden, wenn sie gehoben und getragen ist von weltgeschichtlichem Verständnis: wer eine Spanne aus der Geschichte dieser Welt verstehen will, kann der Einsicht in die weltgeschichtlichen Entwickelungsgesetze nicht entbehren.

Und dies ist die letzte und höchste Aufgabe unserer Wissenschaft: sie weist das Gesetz der Entwickelung nach im Laufe der menschlichen Geschichte, sie zeigt den ruhigen ununterbrochenen und stetigen Fortschritt der menschlichen Entwickelung, sie deutet auf die ewigen Gesetze der sittlichen Weltordnung hin.

Hier aber ist auch die Stelle, wo der Geschichtsforscher dem Philosophen die Hand reicht und ihm die weitere Ausführung dieses Themas überlässt.

Maurenbrecher, Wilhelm (1838-1892) deutscher Historiker, einer der bedeutendsten Forscher zur Reformationsgeschichte

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Thukydides (zwischen 460 – 400 v. Chr.) griechischer Historiker

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Valla, Lorenzo (1407-1457) italienischer Humanist

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Beaufort, Fracis Sir (1774-1857) britischer Hydrograf der Admiralität

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Gibbon, Edward (1737-1794) britischer Historiker

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Wolf, Friedrich August (1759-1824) deutscher Altphilologe und Altertumswissenschaftler

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Niebuhr, Barthold Georg (1776-1831) deutscher Althistoriker

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Ranke, Franz Leopold von (1795-1886) deutscher Historiker und Historiograph Preußens

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