4. Kritikpunkte

Aus zwei Richtungen kommt eine grundsätzliche Ablehnung der zionistischen Idee: Die Mehrheit in der Orthodoxie betrachtet den Gedanken, einen Judenstaat aufzubauen, als unvereinbar mit dem Warten auf das messianische Zeitalter; bevor dieses eintritt, sei eine solche Tat blasphemisch. Ebenso lehnen die assimilierten Juden den Zionismus ab, da sie sich eher mit der Nation, deren Staatsbürger sie sind, identifizieren, als mit dem Judentum, für sie keine Nation, sondern eine als Anachronismus verworrene Religionsgemeinschaft ist.
Jedoch haben auch die Anhänger des zionistischen Gedankens durchaus Einwände zu Herzls Auffassungen. Auf diese wird im folgendem Kapitel ebenso naher eingegangen wie auf kritische Ansätze, die v.a. seit dem Aufkommen der sogenannten Postzionisten Probleme des heutigen Israels aus der Konsequenz Herzls betrachten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Theodor Herzl - zentrale Figur des Zionismus?