Die Versammlung -2-



Die Warnung war aber kein Scherz gewesen. Vor dem Haus des jetzt verreisten früheren Missionars und jetzigen englischen Konsuls Pritchard stand die fromme Schar der Missionare versammelt. Es waren alle, von jeder Insel waren sie gekommen, und jeder von ihnen trug den schwarzen Frack und schwarze Hosen, weiße Halsbinden und Westen. Dazu kam das unpraktischste Fabrikat, das je ein Mensch in kaltem oder heißem Klima, in Sonne oder Schnee, in Staub oder Regen, bei Wind oder Stille, beim Gehen, Reiten oder Fahren getragen hat: der schwarze Zylinderhut.


Das Haus war ein weites Gebäude mit bequemer, luftiger Veranda, europäischen Türen, Glasfenstern und wohnlicher, eleganter Einrichtung.

„Er hat uns gesehen!“ flüsterte eines der Mädchen dem anderen zu. „Er trägt ein langes Stück Metall, das wie perú 3) aussieht, in der Tasche. Damit kann er von einer Insel zur anderen sehen.“

„Ach was, heute sagt er nichts!“ flüsterte die andere zurück. „Zankt er trotzdem mit mir, gehe ich zu dem anderen Priester mit dem Kreuz und dem Licht. Dort darf ich mir die Haare wachsen lassen und komme doch in den Himmel der Weißen.“

„Die breite Pforte bleibt dir verschlossen, wenn dir die Mitonares nicht den Eingang zeigen!“ warnte die andere sie.

„Ach was, dann biegen mir die anderen Mitonares den Bambus auseinander. Wenn ich nur hineinkomme!“

Die Mädchen kicherten unter ihren vorgebeugten Hüten ganz leise, und der Zug schritt langsam vorwärts. Dabei wuchs er mit jedem Schritt. Beim letzten Bethaus hatten sich alle anderen Kirchenmitglieder in feierlicher Prozession, angeführt von dem ehrwürdigen Mr. Rowe, angeschlossen.

Es waren ehrwürdige, aber merkwürdige Gestalten. Braune Gesichter und weiße Jacken, manche in Hosen, einzelne sogar im Frack und mit Lendentuch, mit Weste und kräftig gestärktem Vorhemd, die Beine tätowiert, den Kopf geschoren. Viele von ihnen trugen Bücher unter dem Arm. Der Ernst, der in ihren Reihen herrschte, machte auf die Zuschauer großen Eindruck. Jetzt traten die schwarzgekleideten Männer noch zu ihnen und führten den Zug an.

„Wer wird denn hier eigentlich begraben, Jim?“ erkundigte sich Mac Rally, als sie am Strand den Zug sahen. „Wenn ich nicht wüßte, daß ich in Tahiti bin, würde ich glauben, ich sei aus Versehen irgendwo in Neu-England angelaufen.“

„Hätte ich die Mädchen mit ihren furchtbaren Hüten nicht eben tanzen gesehen, so würde ich das auch glauben!“ antwortete lachend der Ire. „Aber schwarz sieht der Kopf da vorn aus, und dunkel gesprenkelt ist der ganze Zug. Aber so ganz ernst werden sie es wohl nicht meinen. Es wird wohl darauf hinauslaufen, daß sie den Höchsten anrufen werden, damit er ihre Sache, die sie in die Tinte geritten haben, rettet. Nachher sammeln sie noch eine Kollekte für Missionszwecke!“

Mac Rally schüttelte mit dem Kopf.

„Ich glaube es noch nicht. Wäre das englische Kriegsschiff nicht da, ja, aber der Kapitän hält zu ihnen, denn zu dem Franzosen kann er wohl nicht halten. Da wird sie wohl der Böse plagen, damit sie irgendeinen Streich aushecken, bei dem ihnen nachher die Insulaner die Kastanien aus der Asche holen müssen. Ich kenne meine Leute.“

„Achtung, jetzt wird es ernst!“ rief Jim. „Dort kommen die Boote Ihrer Majestät, mit wehenden Flaggen. Gleich vorn die tahitische, na, da wird sich unser französischer Nachbar freuen!“

„So, Jim, dort in die Bucht. Es wird Zeit, daß wir landen und uns den Spaß vom Ufer aus ansehen.“

Die Leute am Ufer konnten nur langsam vorrücken, während die Boote rasch über die glatte Bai schossen. Die Besatzung hatte schon ihre Plätze eingenommen, ehe der größte Teil der Missionare mit dem vollen Zug eintraf.

Die Königin Pomare oder Pomare Waihine saß auf der Veranda ihres Hauses. Ihr Mann befand sich an ihrer Seite, die Hofdamen darum herum. Rechts und links standen die englischen Offiziere der „Talbot“ mit den verschiedenen auf Tahiti anwesenden Konsuln Englands, Frankreichs und Amerikas. Einige der ansässigen Fremden waren ebenfalls eingetroffen, dazu kamen jetzt die Missionare. In weitem Kreis wurde der Hof von den verschiedenen Häuptlingen des Landes gefüllt. Sie wurden begleitet von vielen Stammesangehörigen und bildeten eine bunte, schillernde Gruppe. Viele von ihnen hatten sich gerade so viel von der Zivilisation angeeignet, wie nötig war, um ihnen eine eigene Nationalität zu nehmen.

Vorwärts, bunte Schar, grüße die Majestät! Vor dem Haus flattert im frischen Morgenwind das tahitische Banner, der einsame bleiche Stern im roten Feld. Alle Fremden grüßten mit gezogenen Hüten die Königin des Landes.

Auf ein Zeichen ihrer Missionare folgten auch die Eingeborenen diesem Brauch und begriffen vielleicht dabei zum erstenmal, wozu diese Hüte eigentlich nützlich waren.

Pomare erhob sich, dankte mit einem freundlichen Nicken und ließ ihren Blick lange und forschend über die Menschenmenge gleiten, die ihren einfachen Palast umlagert hatte. Kaum aber zeigte sie sich so dem Volk, das sie liebte und schätzte, als ein alter Mann, ein Häuptling von Taiarabu, ausrief:

„Pomare! Unsere Königin, ia ore na oe! 4)

“ Wie einen Kanonenschlag, der das Echo in den Bergen weckte, faßte die Menge den Ruf auf, und laut wie, der Ton der Brandung klang es zurück: „Ia ore na oe!“

Pomare wollte reden, hob die Hand und öffnete den Mund, aber ihre Stimme versagte. Sie verdeckte ihre Bewegung mit der Hand und drehte den Kopf zur Seite. Da fiel ihr Blick auf die Fremden, auf die schwarzen Männer Gottes, auf die buntblitzenden Uniformen der Seeleute, und gewaltsam raffte sie sich zusammen, um vor den Fremden nicht schwach zu erscheinen.

Ein leichter Wink ihrer Hand rief Raiata, ihren Sprecher, an ihre Seite. Augenblicklich legte sich der Lärm, Totenstille herrschte, und dumpf und dröhnend hörte man das Rollen der Brandung.

„Es ist der Wunsch der Königin, daß die Verhandlungen dieses Tages mit einem Gebet beginnen!“ erhob sich die volle, klare Stimme Raiatas.

„Dazu geben wir unsere volle Zustimmung!“ nahm einer der Missionare das Wort. „Wir wollen den ehrwürdigen Bruder Rowe bitten, das Gebet zu halten.“

Die Königin neigte ihr Haupt. Während der feierlichen Stille, in der das Atmen der Menge hörbar war, begann der fromme Mann mit seinem lauten Gebet.

„Herr, mein Gott. Deine Hand liegt schwer auf diesem Volk!“ sprach er mit lauter, klangvoller Stimme, die weit über die jetzt stille Versammlung dröhnte. Aber es war mehr ein Klageruf über das jetzige Elend des tahitischen Volkes als ein Gebet. Als er warm geworden war, wandte sich der Grimm seiner Rede gegen die Feinde des Landes und ihren Glauben, gegen die Franzosen und den „Antichrist“. Bibelverse schleuderte er gegen sie und schmückte seine Rede bildlich aus, um sie dem Volk verständlich zu machen. Er vergaß dabei, wie so viele Geistliche, daß eine solche Rede auch einmal ein Ende haben muß.

Pomare hob ungeduldig den Kopf, aber unbeirrt sprach Rowe weiter.

„Das Gebet!“ flüsterte ihm einer seiner Amtsbrüder zu, denn alle außer ihm fühlten jetzt das Peinliche eines solchen ausgedehnten Vortrages, aber vergeblich. Immer feindlicher wurden seine Worte gegen die römische Kirche. Jetzt wurde auch von der Seite der Fremden, von denen einige ihr angehörten, Murren laut. Nur die Gegenwart der Königin hielt einen Einspruch zurück. Jetzt konnte es auch dem Redner nicht mehr entgehen, daß die Menge unruhig wurde.

Der ehrwürdige Mr. Rowe schwieg einen Augenblick und sah mit verklärtem Blick zum Himmel. Dann aber, wie von seinen Gefühlen übermannt, sagte er mit zuerst kaum verständlicher, dann aber anschwellender Stimme:

„Dein sei der Preis und die Ehre in der Höhe, Jehova, dein sei die Herrlichkeit. Schütze unsere Brüder in dieser Inselwelt, schütze das ganze Christentum vor den Versuchen des Papsttums. Gieße deinen heiligen Geist aus von da oben auf alle evangelischen Kirchen und vereinige sie zu einem lebendigen Glauben. Zerstöre rasch, bei dem Geist deines Mundes, die tödlichen Irrtümer des Papsttums, brich doch das Joch, das es auf die Nacken so vieler Völker drückt, und führe durch deinen Rat die Seelen, die es von Christus sonst entfernen möchte und die uns lieb und teuer sein müssen, zur glorreichen Freiheit ein der Kinder Gottes, aber...“

„Amen!“ fielen in diesem Augenblick die neben ihm stehenden Brüder laut und rasch ein. „Amen!“ riefen die nächsten, „Amen!“ hallte es wie dumpfer Donner leise und scheu von den Lippen der Menge. Die Fremden, denen die fanatische Predigt schon viel zu lange gedauert hatte, atmeten erleichtert auf und räusperten sich. Der Geistliche konnte nicht weiter beten.

Pomare bog sich jetzt zu ihrem Sprecher hinüber. Raiata strecken den Arm über das Volk aus und sagte mit lauter Stimme:

„Ihr Männer von Tahiti und Imeo, Häuptlinge und Volk, ihr Fremden, die ihr an unserem Schicksal teilnehmt! Die Königin Pomare, Aimata, wird zu euch sprechen und mit euch sprechen über das Eingreifen einer fremden Macht in ihre Rechte. Wollte sie das weiter dulden, wäre sie nicht mehr Königin auf dem Thron Otus. Überlegt euch gut, was heute verhandelt wird, es ist eine wichtige Sache, und kein blinder Eifer sollte die Entscheidung lenken. Aber redet auch in Frieden und betet zu Gott, damit, wenn heute doch zornige Worte gesprochen werden sollten, sie mild und weich werden, wenn sie in euer Herz eingehen, und dort nicht Ärger und bösen Geist erzeugen.“

„Segne meine Seele, Jim! Wie die da erst kreuz und quer um den Kompaß gehen, ehe sie den richtigen Kurs kriegen!“ sagte unser alter Bekannter Mac Rally zu seinem Begleiter, mit dem er ziemlich dicht an der Veranda bei den Missionaren stand. Auf dieser Seite standen auch fast alle Frauen, die sich durch Zufall dem Zug der Mädchen angeschlossen hatten.

„Die Sache wird langweilig!“ sagte Jim und gähnte. „Jetzt werden sie gleich anfangen zu singen, und wenn wir nicht die hübsche Nachbarschaft...“

„Ruhe da! Still! Gebt Frieden!“ tönte es von mehreren Seiten, und alle Köpfe drehten sich zu den beiden Seeleuten. Im gleichen Moment begann Raiata wieder. Jetzt wurde eine lange Rede Pomares vorgelesen in tahitischer Sprache. Darin beschrieb sie zunächst ihre Gefühle bei dem jetzigen politischen Zustand und forderte das Volk auf, diesem Zustand durch energisches, aber auch einiges Handeln ein Ende zu machen.

Dann wurde der Brief des englischen Admirals verlesen. Darin wurde die Teilnahme der Königin von England für die Königin von Tahiti ausgedrückt. 5) Nach dem beifälligen Murmeln der Versammlung wandte sich Raiata nun zu den verschiedenen Häuptlingen der nächsten Distrikte, um ihre Meinung zu hören.

„Fanue, sprich du. Was denkst du von der Gestaltung der Dinge im Reich. Der Älteste bist du, Pomare fragt dich, willst du die Flagge beibehalten, wie sie ist, oder dich der neuen Herrschaft beugen?“

Fanue, ein Greis, tätowiert aus der Heidenzeit und mit einem Tapa-Mantel anstelle des bunten Kattuns, hatte sich auf einen Stab gestützt. Er schien die Ansprache schon lange erwartet zu haben. Der Ton seiner Stimme klang rauh, und das lange, weiße Haar, das er nicht wie viele der gläubigen Christen abgeschnitten hatte, warf er aus der Stirn.

„Raiata hätte sich die Frage sparen können. Er weiß, wie Fanue denkt und gedacht hat, seit sie Oros Bildnis auf den Inseln stürzten. Es sind zu viele Fremde von vornherein hier gewesen, und es ist nicht wahrscheinlich, daß ich für sie rede. Was hat der Ferani für ein Recht, uns zu regieren! Dasselbe Recht, das sich der Hai nimmt, wenn er in unsere Binnenriffe kommt, nur daß sich der Hai schämt, wenn er von Menschen dabei erwischt wird, und wieder zurückgeht. Der Ferani aber nicht. Aber es gibt viele Arten von Haien!“ setzte er langsam hinzu und sah dabei alle Weißen an. „Die eine ist vorsichtiger, feiger als die andere. Fanue möchte einen Korallenblock nehmen und die Einfahrt verstopfen, dann ließe sich reine Bahn machen.“

„Das ist keine Antwort auf die Frage. Willst du die Fahne behalten?“

„Ich wußte nicht, daß das bunte Spielzeug die Hauptsache ist!“ sagte der Greis mürrisch. „Wenn es denn schon eine sein muß, ist die so gut wie jede andere, weshalb also wechseln? Aber Otu wußte nichts von solchem Tand!“

„Fanue stimmt also für die Beibehaltung der englischen Flagge“, fiel hier Mr. Dennis, einer der Missionare von Imeo, ein. „Von einem derart würdigen Mann war das auch nicht anders zu erwarten.“

„Und du, Aonui?“ fuhr Raiata fort.

„Halt ein, Pomare!“ rief in diesem Augenblick der französische Konsul Mr. Mörenhout. Er hatte bislang schweigend und mit kraus gezogener Stirn zugehört. „Das überschreitet eure Macht! Der Vertrag, den du und vier deiner obersten Häuptlinge unterschrieben haben, gibt dir nicht mehr das Recht, hier zu entscheiden, was schon entschieden ist. Du bist die Königin dieser Inseln und wirst es bleiben, aber das kannst du nur unter Frankreichs Schutz, das dir ein besseres Bündnis als die Priester bot. Gib dich nicht wieder in ihre Macht, du würdest es sicherlich später bereuen!“

„Dir kommt es nicht zu, hier zu drohen, Konsul Mörenhout!“ sagte Pomare und erhob sich von ihrem Sitz. „Ich war freundlich gegen dein Land gesinnt. Es ist ein mächtiges Land, und ich streckte deinem König die Hand entgegen, weil ich glaubte, daß er mich sicher aus diesem Leid führen wurde. Aber die Hand, die mich führen sollte, faßte mich so fest an, daß ich laut aufschrie. Sie tat mir weh, und ich will jetzt allein auf meiner Bahn gehen!“

„Die Königin hat freie Wahl, hier zu tun und zu lassen, was ihr gefällt!“ nahm jetzt der englische Kapitän das Wort, als der französische Konsul antworten wollte. „Gezwungene Versprechen binden nicht. Nach ihrer eigenen Aussage ist sie gezwungen worden, und zwar in einem Zustand, in dem jede Frau vor Belästigungen von außen her sicher sein sollte. Die Verhandlung hier steht übrigens unter meinem besonderen Schutz.“

„In diesem Fall kann ich nichts tun, als gegen alles feierlich zu protestieren, was gegen die geschlossenen Verträge mit dem Land, das ich hier repräsentieren darf, spricht. Tun Sie, was Sie verantworten können!“ sagte der französische Konsul finster.

Eine kühle Verbeugung des Engländers antwortete ihm. Über die Züge Raiatas zog ein triumphierendes Lächeln, als er die Frage an Aonui, einen Häuptling aus der Matavai-Bai, wiederholte.

Aonui war ein frommer Christ. Er hatte seinen geschorenen Kopf entblößt und trug den Sonnenhut in der Hand. Schon bei der ersten Ansprache hatte er den Blick zu dem blauen Himmel gerichtet, auf dem sich nur einzelne Wolken zeigten. Er trug weiße Hosen und eine weiße Jacke, trotzdem noch den Pareu und ein buntes, rot und gelb gestreiftes Hemd. Um den Hals eine feste schwarze Binde und kleine, steife Stehkragen. Das hatte er bei seinen Lehrern gesehen und Freude daran gefunden. Bei der zweiten Anrede neigte er leise den Kopf und rief dann mit lauter, freudiger Stimme:

„Jehova sei Preis in der Höhe, sei die Ehre! Aber Pomare ist unsere Königin, ia ore na oe, und die britische Flagge ist die unseres Glaubens und unseres Herzens!“

„Sag unseren Interessen dazu, Aonui!“ sagte Tati, der ungeduldig darauf wartete, reden zu dürfen. „Sag unsere Interessen, aber laß das Herz weg. Die natürlichste Flagge für uns muß die Landesflagge sein, die rote Fahne mit dem weißen Stern, oder noch besser die weiße Kriegsfahne unserer Väter!“

„Aonui redet!“ rief der Sprecher der Königin und hob seinen Stab. „Tati wird reden, wenn es die Königin befiehlt!“

„Tati wird...!“ rief der stolze Häuptling wild aus, aber er bezwang sich wieder, noch ehe die Hand Paraitas ihn warnend erreicht hatte. Die Arme fest vor der Brust gekreuzt, die Unterlippe zwischen den Zähnen, blieb er stehen und sah finster vor sich.

„Friede, mein Bruder!“ rief Aonui freundlich und fuhr mit ruhiger Stimme fort. „Friede sei zwischen uns immer, aber meiner Meinung bleibe ich treu. Die britische Flagge muß für unsere Herzen die teuerste sein, denn Großbritannien sandte uns die Bibel, und damit, glaube ich, habe ich wohl alles gesagt. Die Heilige Schrift ist unter uns, mehr brauchen wir nicht!“

„Nein, mehr brauchen wir nicht! Wir haben unsere eigenen Gesetze und Lehrer und die Bibel, das genügt uns! Fort mit der anderen Flagge!“ fielen jetzt viele andere Stimmen ein. „Das sagt Terate, und das sagt Avei, das sagt Nane ini!“ rief es von verschiedenen Seiten durch den Lärm.

Die Missionare schwiegen, aber mit gehobenen Händen standen sie da, und in Bruder Rowes Augen glänzte eine Träne.

„Gut von dir, Nane ini! Gut von dir, Avei und Terate. Ihr habt euren frommen, christlichen Sinn bewahrt!“ rief Raiata und nickte da und dort hinüber. „Ihr seid Pomares Freunde, und der Sturm wird euch nur fester im Boden verwurzeln! Jetzt aber spricht die Königin durch mich zu dir, Tati, Häuptling und Dichter von Papara, aber Vasall Pomares, der freien Königin von Tahiti und Imeo. Sie fragt dich, weshalb hast du Hilfe bei den Feranis gesucht ohne Wissen deiner Königin und ohne ihr zu sagen, was du getan hast?“




3) Die Insulaner der Südsee nennen das Gold perú
4) Mögest du gerettet werden!
5) Das war im Februar. Im März wurde aber erst die Besitznahme der Inseln durch die Franzosen in England bekannt

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Tahiti