Berlin, den 18. Juni 1836

Blüchers Bildsäule war heute wieder, wie schon früher an solchem Siegestage, mit einem ungeheueren Kranze von frischem Eichenlaub umwunden. Ein angeheftetes Blatt enthielt bloß das Datum: 18. Juni 1836. Man weiß nicht, woher diese Festerinnerung veranstaltet wird; die Behörde scheint sich nicht darum zu bekümmern.

Herr von Melgunoff aus Moskau kam zu mir. Ein geistvoller, tüchtiger Russe, sehr Russe, aber wie Deutschland sie wünschen kann. Vor kurzem war der Fürst Elim Mestschersky hier, in dem Weimarer Kreise sehr bekannt, edler und feiner Gesinnung und Bildung; dieser hat eingesehen, dass in dem Kriegswesen und in der Diplomatie ihm kein erwünschtes Ziel dargeboten sei, und da sein Geist nicht ohne Tätigkeit zu bleiben vermag, und nach weltlicher begehrt, so hat er sich kurz und gut entschlossen, und sich den gewerblichen Interessen, denen der Gemeinnützigkeit und der Volksanstalten gewidmet. Kurz, ein wahrer Saint-Simonist, vielleicht mit Abscheu gegen den Namen! Seine Berichte und Vorschläge gehen unmittelbar an den Kaiser, der ihn sehr belobt. Was auf solcher Stelle mit solcher Begünstigung ein echter Eifer leisten kann, zeigt der Graf Stephan Széchényi in Ungarn.