Tagebuch einer im Jahr 1814 gemachten Reise über Paris nach London und einigen Fabrikstädten Englands

vorzüglich in technologischer Hinsicht.
Autor: Fischer, Johann Conrad (1773-1854), Erscheinungsjahr: 1816
Themenbereiche
Inhaltsverzeichnis
  1. Sonntag 7. August 1815. – Über Hüningen, Mühlhausen, Colmar, Schleestadt, Sainte Marie aux Mines, Nancy, Toul, Epernay, La-Ferté nach Paris. Ankunft am Nachmittag des 14. August.
  2. 15. August 1815. – Geschäftsbesuch bei Häring, Optiker im Palais-Royal – Stadtbesichtigung – Besuch des Théatre des Variétés ... 18. August Abreise nach Calais.
  3. 20. August 1815. - Ankunft in Calais – Einschiffung nach Dover – über Canterbury und Rochester nach London. 22. August. - Diverse Geschäftsbesuche – Stadt- und Museumsbesichtigung ... Reise nach Birmingham 27.08.
  4. 27. August. – Ankunft Vormittags in Birmingham – Fabrik- und Manufakturbesichtigungen – Technologie- und Fertigungsbeschreibungen – 31.08 Weiterfahrt nach Newcastle-under-Lide.
  5. Ein Vorfall der zeigt, wie nothwendig es ist, wenn man nach England gehen will, etwas von der Sprache zu verstehen, ...
  6. Am 2. September Morgens kam ich in Manchester, dieser nun so groß und volkreich gewordenen Stadt an, die ehemals so unbedeutend war, daß ...
  7. Einen Aufsatz über die comparative Helle und die Kosten eines gegebenen Quantums Wasserstoffgas-Lichts gegen Licht von Kerzen ...
  8. Als Episode - zwar von geringer Bedeutung, aber um nicht immer von Maschinen zu reden, deren Schilderung mich bald selbst dazu macht, ...
  9. Wie ich den Zweck meiner Reise erlangte, indem ich die durch Dampfmaschinen gezogenen Wagen für Kohlentransporte auf einer Strecke von beinahe drei englischen Meilen noch in Thätigkeit antraf und sah.
  10. Die Gasbeleuchtung, eine den Geist und das Auge gleich ansprechende Erfindung unserer Tage, ist ganz wie die des Hrn. Watt, und wurde auch durch denselben eingerichtet; ...
  11. Also hier in Leeds, zweihundert englische Meilen nördlich von London, glänzte mir der Wendepunkt meiner Reise so schön, ja viel schöner noch als ihr Anfang,
  12. 5. September - Ankunft in Sheffield - Auf der Suche nach den besten Gußstahlfabrikanten, Feilenhauern, Messerschmieden und Werkzeugmachern ...
  13. 7. bis 14. September - Rückreise bis Paris und das Resultat meiner Nachforschungen zum Hausbrauen. ...
  14. Nach 6 Wochen und 5 Tagen langte ich am 22. September, glücklich und gesund zu Hause bei den Meinigen an.
Über den Autor

Johann Conrad Fischer (14. September 1773 - 26. Dezember 1854) wurde am 14. Sept. 1773 in Schaffenhausen geboren. Nach dem Gymnasium begann Fischer bei seinem Vater eine Lehre als Kupferschmied und Feuerspritzenmacher. Die Wanderschaft führte ihn ab 1792, nach Deutschland, Skandinavien und England führte. 1794 kehrte Fischer nach Schaffhausen zurück und übernahm 1797 das väterliche Geschäft. 1802 erwarb er im ausserhalb von Schaffhausen gelegenen Mühlental eine ehemalige Kräutermühle und richtete dort eine kleine Giesserei für Glocken und Feuerspritzen. Um 1806 gelang ihm als einem der ersten auf dem europäischen Kontinent die Herstellung des sogenannten Tiegelgussstahls.
1825 verabschiedete sich Fischer bei seinen Produkten von den Feuerspritzen und Glocken und produzierte ausschliesslich Stahl und Feilen. Mit den neuen Produkten gewann Fischer auch neue Märkte in Frankreich, Deutschland und Österreich.
1827 gelang ihm die Herstellung des Tempergusses (schmiedbares Gusseisen). Fischer verstand sich Zeit seines Lebens, mehr als Erfinder denn als Unternehmer.
Nach seinen ersten Erfolgen und der Aufhebung der Kontinentalsperre unternahm Fischer 1814 eine Studienreise nach England, deren Eindrücke er in einem Tagebuch veröffentlichte. Auf seiner Reise durch Mittelengland beobachtet er kritisch die später als industrielle Revolution bezeichnete Umwälzung der Wirtschaft. Weitere Reisen nach England, Frankreich, Deutschland und Österreich folgten. Die Tagebücher Fischers sind heute Zeugnisse der industriellen und technikgeschichtliche Entwicklung Europas. Seine Fähigkeiten und Kenntnisse stellte Fischer aber auch seiner Heimatstadt zur Verfügung. Er besass sowohl in der Schweiz wie auch in vielen europäischen Ländern zahlreiche Freunde, mit denen er im Briefwechsel stand. Dazu zählen unter anderem die Söhne von James Watt, dem Erfinder der Dampfmaschine, und der Physiker Michael Faraday. Fischer war verheiratet mit Katharina Fischer geb. von Waldkirch und gehörte zu den markantesten Persönlichkeiten Schaffhausens im 19. Jahrhundert. Johann Conrad Fischer starb am 26. Dezember 1854.

Fischer, Johann Conrad 1773-1854

Fischer, Johann Conrad 1773-1854