22. September. Schlechte Nacht.

22. September. Schlechte Nacht. Lange vor Tagesanbruch, etwa um drei Uhr, aufgewacht. Höchst aufgeregter Puls, starker Schweiß, war nicht ohne Besorgnis. Doch nach dem Aufstehen besser und jetzt gut. Will mich heute schonen. Das verfluchte Steinpflaster von Konstantinopel richtet mich zu Grunde. Ging doch nach Sancta Sophia, um den Sultan, den ich neulich in der Barke gesehen, heute zu Pferde zu betrachten. Da war aber nichts von Garden und sonstiger Pracht, wie ich erwartet. Einige Reiter, dann der Sultan in seinem doch nicht unkleidsamen Mantel mit der diamantnen Agraffe und dem prächtigen Fes aus dem Serailthore heraus und zwanzig Schritte weit ins Thor der Moschee hinein. Er ließ sein Pferd gar nicht ungeschickt karakolieren, solange er über den Platz ritt, am Thore aber meinte er vermutlich, es sei genug, und ritt ruhig im Schritt hinein. Das gab dem Ganzen etwas Gemachtes, das mir mißfiel. Dann zum Agenten der Lloydschen Dampfschiffgesellschaft Marinich. Scheint ein unterrichteter Mann. Schenkt mir ein mumifiertes Krokodil, das ich ihm gern zurückgeschenkt hätte. Nehme Plätze für Sonntag nach den Dardanellen. War froh, wieder fortzukommen. Warum? Weil ich mich nicht freute, herzukommen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Tagebuch auf der Reise nach Griechenland. 1843