Tafel 007 – Reliquienbehälter, Ende des 12. Oder erste Hälfte des 13. Jahrhunderts

Aus: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften vom frühen Mittelalter bis Ende des Achtzehnten Jahrhunderts – Band 7
Autor: Hefner-Alteneck, Jakob Heinrich Dr. von (1811-1903) Museumsdirektor, Altertumsforscher, Kunst- und Kulturhistoriker, Zeichner und Radierer, Erscheinungsjahr: 1886
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mittelalter, Deutschland, Sittenbilder, Sittengeschichte, Religion
Reliquienbehälter, Ende des 12. Oder erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, wie wir nach seinem sehr frühromanischen Stil annehmen dürfen; in der St. Emmermannskirche zu Regensburg, unter dem Namen Ciborium des H. Emmeran bekannt.

Dieses Gefäß in Form eines Hauses, dessen Dach sich öffnet und den Deckel bildet, beträgt in der Höhe 0,20 m, in der Breite 0,14 m und besteht aus Holz, dessen Außenseite mit Elfenbein überdeckt ist. Dieselbe zeigt auf dem Dache acht Halbfiguren, Apostel mit Büchern darstellend, und auf den acht Seitenflächen in Nischen mit gedrungenen Rundbögen acht Apostel in ganzer Figur mit Zetteln, worauf ihre Namen stehen. Auf der Mitte des Daches war wohl einst ein Knopf. Das Ganze hat die Farbe des gealterten Elfenbeins, nur der Hintergrund in den Nischen ist vergoldet. Die Mumienartigen Figuren, welche in ihrer Gestaltung wenig Abwechslung haben, wie die schwerfälligen Architekturformen machen ungeachtet ihrer Monotonie und einer gewissen Rohheit einen feierlichen Eindruck.

Ein sehr ähnliches Reliquiarium, fast wie von derselben Hand, nur turmartig aus zwei Etagen bestehend, von welchen die untere größeren Umfang hat, befindet sich in dem großherzoglichen Museum zu Darmstadt.

Tafel 007 - Reliquienbehälter, Ende VII. oder erste Hälfte des VIII. Jahrhunderts

Tafel 007 - Reliquienbehälter, Ende VII. oder erste Hälfte des VIII. Jahrhunderts