TÜCKELHAUSEN. BFranken BA Ochsenfurt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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TÜCKELHAUSEN. BFranken BA Ochsenfurt.

Ehem. Klst.-K. Gegr. 1138 von Otto v. Bamberg als Prämonstratenserdoppelklst. 1350 mit Karthäusern besetzt. Beschädigung im Bauernkrieg. Eingreifender Umbau beg. 1613. Im jetzigen Zustand Kreuzanlage mit 1sch. Lhs. Die rom. Anlage nicht mehr sicher festzustellen. Rom. Formen, und zwar schon A. 13. Jh., hauptsächlich an der Außenwand des platt geschlossenen Chores; das große rom. Fenster wird an der Rundung von Zacken, gleichsam einem gebogenen Rundbg.-fries, umsäumt. Das Qsch. hatte an seiner OWand große Apsiden (durch Ausgrabung nachgewiesen); seine Flügel im 14. Jh. durch eingezogene Zwischenwände abgesondert und zweigeschossig geteilt. Die WFassade aus der Juliuszeit, verwandten Charakters mit Dittelbach. Vor der großen ungegliederten verputzten Fläche hebt sich das reiche und kraftvolle Portal in fr. Barockform (bez. 1615) mit großer Wirkung ab; an den Kanten Diamantquadern. Außerdem geben die schweren bar. Giebeldekorationen der Außenansicht das Gepräge. — Großer figurenreicher Hochaltar von Wolfgang Auwera nach 1750. Kanzel um 1720 aus S. Barbara in Würzburg. Bedeutendes Chorgestühl in reicher Rocailledekoration 1746. Schöne Monstranz um 1720.

Klostergebäude. Der typische Charakter der Karthause gut erhalten. Der weitläufige Kreuzgang mit 14 abgesonderten Zellen ist so angelegt, daß die Kirche den WFlügel in der Mitte durchschneidet. Vor der Kirche das Verwaltungsgebäude. Der große Hof mit 2 Brunnen von 1715 (polygonale Becken mit Mittelstatuen) gibt ein charaktervolles Architekturbild.

Pfarr-K. S. Lambert (profaniert) 1sch. rom. Anlage mit eingezogenem 4eck. Chor. Interessantes rom. Detail.