Nordfriesische Halligen und Marschen (Föhr, Wieck, Helgoland, Amrum, Sylt) Kiel

Im 5. Kapitel, welches von den nordfriesischen Halligen und Marschen handelt, heißt es: „Föhr, auf der Insel gleiches Namens, ist ein junges Bad.“ Ein Bad, welches Föhr heißt, gibt es nicht, und ein Föhr auf der Insel, gleiches Namens auch nicht, sondern das Bad auf der Insel Föhr ist beim Flecken Wieck. „Helgoland war aus dem Gesicht, drei bis vier Meilen waren gesegelt und noch acht Meilen war es von Husum.“ Das Maß ist zu groß, wenigstens zwei Meilen. „Biernatzki sei auf einem dieser Hallig-Eilande, auf Füdö, Prediger gewesen. Eine Insel oder Hallig dieses Namens und eines solchen Namens mit dänischer Endung gibt es an der ganzen langen Friesenküste nicht. Die Insel Amram (viele schreiben fälschlich Amrum) wird Amrom geschrieben und Silt ebenso fälschlich Sylt. Amrom ist die falsche dänische Schreibart, welche der Verf. von einer dänischen Karte entlehnt hat. Der berühmte Silter Uwe Jens Lornsen heißt hier sogar „Jens Arn Lornsen“. Den Dänen wird eine „phantasievolle Glut und Reizbarkeit“ und „eine reiche Literatur“ zugestanden! Unter den angeführten Ehrentiteln, welche von den Dänen den Deutschen beigelegt werden, als da sind „tydsk Windbydel“ (deutscher Windbeutel), „tydsk Abekat“(deutscher Affe), ist der bezeichnendste von allen, nämlich„tydske Räv“ (der deutsche Fuchs), vergessen, womit des Betitelten überlegene List, Schlauheit oder Klugheit — wie man’s nennen will — angedeutet werden soll. Kiel’s Lage heißt „wunderschön“! 3 -400 Studierende erhielten hier ihre Bildung! Und es sind noch keine 200 da. Die Universitätsbibliothek zu Kiel wird „reich“ genannt! Die Charakteristik der „berühmten Persönlichkeit Claus Harms“ ist eine völlig misslungene und seine Zusammenstellung mit „Herr Twesten“ eine ganz unpassende. Dass die Menschen sich immer mehr zu „seinem Widersacher“ in derselben Stadt wenden, ist unwahr. Der Verf. nennt Harms einen „Mystiker“ und hiermit gibt er zu erkennen, dass er entweder Harms gar nicht kennt oder nicht weiß, was ein Mystiker ist. Die Auffassung jener „Persönlichkeit“ ist eine unbedingt falsche. Das Wort Koog sei wahrscheinlich niederländischen Ursprunges, und die Reinlichkeit und allgemein herrschende Ordnungsliebe an der Nieden-Eider sei gewiss ein schönes Erbe der holländischen Einwanderer. Nein, das Wort Koog oder Kuuch ist ein friesisches Wort und friesischen Ursprunges , und jene Reinlichkeit und Ordnungsliebe in den Gegenden der Nieder-Eider, der Treene und Stapelholms, wo überall in alter Zeit Friesen wohnten, das unverlierbare Erbe friesischer Eingebornen. Die jetzige Königin von Dänemark wird in den Streifzügen „Karoline Auguste“ genannt, sie heißt aber Karoline Amalie. Über die dänische Sprache lautet es so, sie sei mit der deutschen aus einem und demselben Stamm entsprungen: und habe sich von ihr getrennt nur durch die verschiedenartige Ausbildung, auch gäbe es wenige Worte im Dänischen, die nicht deutscher Abkunft wären. Wäre die dänische Sprache mit der deutschen ursprünglich eines und desselben Stammes, so wäre auch das dänische Volk mit dem deutschen von einem und demselben Stamme entsprossen. Das ist aber nicht der Fall, die Dänen sind Ostgermanen und die Deutschen Westgermanen, die Unterschiede der beiden Völker sind so groß, wie die Unterschiede der beiden Sprachen, und diese Unterschiede sind groß und wesentlich und ursprünglich. Der deutsche Mensch ist von dem dänischen so verschieden, wie das deutsche Passiv von dem dänischen ist, und wie das deutsche Schaf von dem dänischen Paar. Dass die Dänen nicht allein den größten Teil ihrer Bildung, sondern auch einen sehr großen Teil ihrer Sprachmasse von den südwestwärts angrenzenden immer auf höhern Kulturstufen gestandenen Westgermanen erhalten haben, das ist unleugbar. Dass es aber wenige Worte im Dänischen gebe, die nicht deutscher Abkunft wären, ist eine falsche Behauptung. Es gibt deren eine bedeutende Menge. Ref. hat dieselben gesammelt und sie unter die Rubrik „wunderliche Wörter“ gestellt. Der Kieler Meerbusen sei fünf Meilen lang, ist also drei Meilen zu lang gemacht.