Gleich nach Tische.

Diese Zeit läßt sich nicht ausfüllen, als wenn man, wie ich’s besser mit meiner Gesellschaft machte, auf der Allee eine Schale Kaffee schlürft und dann das Bunt und Kraus der vorbei wandernden Menge mit Betrachtungen mustert, die sich jedem, dem nicht alle Ideen empfänglichkeit abgeht, von selbst darbieten. Nur mit einiger Mittheilungsgabe wird man gewiß nicht isolirt bleiben; bald wird jedes Wesen seiner Gattung sich ihm annähern sehnen, die ihn aus der engen Sphäre seiner Kotterie, welche sich nur zu bald ausspricht, einem größern Conversationszirkel zuführen, der, wie das hundertzüngige Gerücht von Minute zu Minute wächst und ihm manches angenehme Stündchen machen wird. So ging’s auch uns, und nicht nur Bekannte und Freunde, die man bei sich fast täglich sieht, gesellten sich uns zu, sondern auch lange nicht gesehene Personen, die man hier gar nicht erwartete, fanden sich ein und amüsirten selbst durch ein sonst eben nicht anziehendes Parlare. Kurz, die hier unter Gottes schönem, von Zeit zu Zeit immer freundlicher werdendem Himmel verlebte Stunde sagte unserm süßen Nichtsthun sehr behaglich zu.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Sonntags - Leben in Doberan.