Faro-Bank.

Unter den vielen hässlichen Dingen, die aus Pandorens Büchse auf unsern Erdball ausgeschüttet und als Unkraut heimisch wurden, gehört par excellence das Farospiel, das aber, wenn irgendwo noch, in Bädern und Brunnenanstalten zu dulden ist, weil es die Frequenz derselben befördert und die Furie Langeweile vertreibt, die, wenn man ihr dies Jonjon raubte, nur zu bald ein anderes erfinden würde, welches noch mehr Nachtheil in seinem Gefolge haben dürfte. Weg also mit allen Verbannungsacten dieser Unterhaltung im Bade zu Doberan, aber tausendfacher Segen werde dafür unserm allgeliebten Landesherrn und seinen vortrefflichen Ständen, wenn sie in schönem Verein das, wozu der vorigjährige Landtag die frohsten Aussichten eröffnete, im diesjährigen vollenden und Maaßregeln ergreifen, wodurch eine Pest, die nicht nur im Dunkeln schleicht, sondern auch am hellen Mittage verdirbt, auf ewig aus unserm, sonst so glücklichen Lande, exilirt wird. Unerbittlich strenge werde gegen jeden Uebertreter executirt das schöne, so lange sehnlichst erharrte Gesetz gegen alle Hasardspiele, die unsere Moralität verderben, uns um Credit und Reputation bringen, unser Vaterland aussaugen und manche Familie, die sonst im hohen Wohlstand blühte, zu Bettlern machen.
Was ich an den beiden Banken, der Goldbank im Logir- und der Silberbank im Posthause sah, waren die gewöhnlichen Ereignisse, - Freude beim Gewinn - Unmuth an Verzweiflung gränzend beim Verlust, Empfindungen, die sich in den sehr verschiedenen Physiognomien sehr verschieden ausdrückten.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Sonntags - Leben in Doberan.