Das köstliche Kleinod zu Doberan.

Wer stimmt nicht mit mir ein, daß dies die theure landesfürstliche Familie sey? Höchstwelche die gütige Vorsehung mit ihren besten Segnungen beglücken wolle! An ihrer Spitze steht unser allverehrter Landesvater Friedrich Franz, ein Fürst, den Kopf und Herz gleich ruhmvoll auszeichnen und auf den wir Mecklenburger mit Recht stolz sind, den wir unaussprechlich lieben und für den wir, wenn’s Noth thäte, Gut und Leben hingeben, weil er uns alle, wie seine Kinder, liebt und uns alle, wenn’s von ihm abhinge, gewiß recht glücklich machte. So wohl uns bei einem solchen guten Fürsten ist, der durch seine Popularität jeden beglückt, der sich ihm nähert, so wohlthuend ist auch seine Unterhaltung und Humanität dem Zirkel der Ausländer, welche sich in Doberan aufhalten, und worin er sich so gern mischt, und den er durch seine angebornen großen Talente und seine erheiternde Jovialität, die sich immer gleich ist und die kein zurückstoßender Spleen zu verscheuchen vermag, erfreuet und belebt. Wer mich hier der Schmeichelei beschulden wollte, der müßte nie das einstimmige Lob der Ausländer gehört haben, das doch so laut über ihn, den Vortrefflichen, erschallt. Gott segne unsern guten Herzog und lasse ihn noch lange seines Lieblingsaufenthalts Doberan sich freuen, den er zu seinem immerwährenden Ruhme zu einem wahren Elysium umgeschaffen hat. - Auch unsere Preis- und verehrungswürdige Landesmutter, unser theuerster Erbprinz nebst dem Durchl. Prinzen Gustav, und bis jetzt noch unsrer, durch körperliche Reize und Geistesgaben so bevorzugten, von jedem ächten Mecklenburger innigst verehrten Prinzessin Charlotte Friederike mit ihrem vortrefflichen Gemahl, dem Mecklenburg durch seine unvergeßliche Frau Mutter so nahe angehenden, durch eigene Vorzüge des Geistes und des Körpers so verehrungswerthen Prinzen Christian Friedrich von Dänemark K. H. verschönern Doberan und ziehen durch huldvolle Herablassung alle Herzen unwiderstehlich an sich. Gottes bester Seegen über alle diese erhabenen Mitglieder einer so vortrefflichen Fürstenfamilie!
Vielleicht gelingt es meiner schwachen Schilderung der Doberanschen Sonntagsfreuden die Leser derselben lüstern zu machen nach Schriften, die nicht nur Doberan als Flecken, sondern auch als Seebad, um das sich in medicinischer Hinsicht der vorteffliche Herr Leibmedikus Vogel, dieser durch Thaten und Schriften berühmte Arzt und durch edlen Charakter höchst achtbare Mann vom ersten Augenblick der Anlage desselben bis jetzt so sehr verdient gemacht hat, näher kennen lernen. Ich beschränke mich nur auf die vorzüglichsten derselben und nenne als solche:
1. H. F. Beckers (Forstinspector zu Rövershagen bei Rostock) topographische Beschreibung des heiligen Dammes bei Dobberan und Redewisch in Mecklenburg. Schwerin, 1792. 8.
2. F. L. Röpers (adjungirten Predigers zu Doberan) Geschichte und Anecdoten von Doberan in Mecklenburg. Nebst einer Beschreibung der dortigen Seebadeanstalten. Neustrelitz, 1797. 8.
3. bis 13. S. G. Vogel (Leibarzt, Hofrath und Prof. der Medicin zu Rostock, wie auch Director des Seebads zu Doberan) über den Nutzen und Gebrauch der Seebäder. Nebst der Ankündigung einer öffentlichen Seebadeanstalt, welche an der Ostsee in Mecklenburg angelegt wird. Erstes Bändchen. Stendal, 1794. 8. - Ueber die bisherige Anwendung und Wirkung des Mecklenburgischen Seebades bei Doberan. Rostock, 1797. 8. - Zur Nachricht und Belehrung für die Badegäste in Doberan im Jahr 1798. ebendas. 1798. 8. - Ueber die Seebade-Curen in Doberan im Jahre 1798. ebendas.
1799. 8. - Annalen des Seebades zu Doberan vom Sommer 1799. 8. ebendas. 1800. 8. -Fortgesetzte Annalen des Seebades zu Doberan vom Sommer 1800. ebendas. 1801. 8. - Vom Sommer 1801. ebendas. 1802. 8. - Vom Sommer 1802. ebendas. 1803. 8. - Neue Annalen des Seebades zu Doberan. Erstes Heft, welches die Geschichte der Badezeit im Sommer 1803 enthält. Nebst einigen rhapsodischen Bemerkungen über die Freuden und Trostquellen für Leidende. ebendas. 1804. - Zweites Heft, welchem die Geschichte der Badezeit im Sommer 1804 enthält. Nebst einer Betrachtung der Vortheile und Nachtheile, womit die Curen an öffentlichen Bade- und Brunnenorten verbunden sind. ebendas. 1805. 8. - Drittes Heft, welches die Geschichte der Badezeit im Sommer 1805 enthält. Nebst einem Anhange über die Bäder in Paris. ebendas. 1806. 8.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Sonntags - Leben in Doberan.