Den schönsten Anblick der alten Hansestadt

Den schönsten Anblick der alten Hansestadt gewährt der Standpunkt in Marly, einem der Stadt zugehörigen Gute, jenseits der Wakenitz. Die Stadt liegt in ihrer ganzen Ausdehnung vor Einem ausgebreitet, und ihr gotisches Antlitz mit den Türmen der Marienkirche, die schlank und stolz zum Himmel streben, mit dem alten Rathause, mit der Petri-, der Jacobi-, der Katharinenkirche und den Steinmassen der Königsstraße, tritt deutlich hervor und bildet jene düstere, stolze Abgeschlossenheit, die so malerisch mit der freundlichen, lächelnden Natur ringsum kontrastiert. Lübeck spiegelt sich von dieser Seite in der ruhigen, bedächtigen Wakenitz, die harmlos und friedlich der Trave zufließt, sich mit ihr am westlichen Ufer vereinend, nachdem man ihr am Burgtore den Zutritt zu der Schwester versperrt hat, und sie sich das neue Nett, dicht an der Stadt, hat gründen müssen.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Skizzen aus den Hansa-Städten