Seefrau

Autor: Ueberlieferung
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Ein Seeweiblein brachte einem Forbacher Holzhauer, der beim Herrenwieser See beschäftigt war, lange Zeit das Mittagessen; er solle dies aber, wie sie von ihm verlangte, niemandem offenbaren. Seiner Frau fiel endlich auf, daß er das Essen, das sie ihm zur Arbeit mitgab, meistens wieder zurückbrachte. Sie fragte ihn nun so lange und dringend nach der Ursache, bis er ihr dieselbe gestand. Am andern Tag arbeitete er wieder am See, da kam das Seeweiblein mit zwei Bund Stroh und sagte, daß sie ihm kein Essen mehr bringen werde, weil er die Sache ausgeplaudert habe. Doch schenkte sie ihm zum Abschied die zwei Bund Stroh, er solle sie aber gut aufbewahren. Hierauf verschwand sie im See. Trotz ihrer Ermahnung warf er auf dem Heimweg das Stroh weg; ein Hähnchen indessen blieb ihm am Ärmel hängen. Er bemerkte es zu Hause, als es sich zu Gold verwandelt hatte. Sofort begab er sich nochmals auf den Platz, wo er das Stroh weggeworfen hatte, allein, da war nichts mehr zu finden.