Die Schlacht bei Lützen

An einem düsteren Novembertag des Jahres 1632 trafen sich die Schweden und ihre katholischen Gegner wieder in der Nähe von Leipzig. Auch jetzt war Gustav Adolf den Sachsen zu Hilfe geeilt gegen die katholischen Streitkräfte, die verheerend und verwüstend ins Land eingerückt waren. Bei der Ankunft der Schweden in Sachsen verwandelte sich die tödliche Angst der Bewohner in grenzenlosen Jubel, und überall wurde Gustav Adolf als Retter begrüßt. Man sah sie in langen Reihen am Wege kniend ihre Hände zu ihm emporstrecken und ihm zurufen: „Heil unserem Gideon, der uns aus unserer Leibesnot errettet!“ Angesichts solcher übertriebenen Gefühlsausbrüche durchbebte aber den Umjubelten eine düstere Ahnung, und er sagte demütig: „Man setzt zu viel Vertrauen auf meine Person; ich bin ja nur ein schwacher und sterblicher Mensch.“

In dem blutigen Streite, der am 6. November bei Lützen ausgefochten wurde, verlor Schweden seinen größten Sohn. In den protestantischen Städten Deutschlands wurden Trauergottesdienste abgehalten. und in unzähligen Predigten ertönten die Klagen der Protestanten, dass der „evangelische Stützpfeiler“ gefallen sei. Selbst der Papst bewunderte seinen großen Gegner und verglich ihn mit Alexander dem Großen.


Noch heute lebt er in treuer Erinnerung unter den Lutheranern Deutschlands. Das bezeugen die vielen Gustav-Adolf-Vereine, die gebildet worden sind zur Unterstützung der zerstreuten lutherischen Gemeinden, die in Ländern mit einer anderen Religion für ihren Glauben kämpfen. Davon zeugen auch die Feierlichkeiten, mit denen der Todestag des Befreiers jedes Jahr gefeiert wird in Lützen und in der Kapelle, die erbaut worden ist an dem Platze, wo er fiel.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Schweden