Der sinnreiche Bettler.

Sonst bemessen die Bettler ihre dankbaren Wünsche nach dem Wert der Gabe, die ihnen gereicht wird. Derjenige, von welchem hier die Rede ist, sagt, das sei grundfalsch. Wer ihm viel gibt, dem wünscht er eine hundertfältige Vergeltung von Gott. Wer ihm aber wenig gibt, dem wünscht er eine tausendfältige oder, wenn es noch weniger ist, eine hunderttausendfältige Vergeltung. Denn er sagt: „Ich muss einen gleich guten Willen bei allen voraussetzen. Wer wenig reicht, wird wenig haben. Ich muss ihm also mehr wünschen. Soll ich das Meinige auch noch dazu beitragen, dass zuletzt die Reichen alles bekommen?“

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Bd 2