Schätze im Toten Meer
Autor: Redaktion Ostmecklenburgische Heimat. H. Hesse, Erscheinungsjahr: 1928
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Bodenschätze, Palästina, Totes Meer, Kali, Weltmarkt, Kunstdünger
Aus: Ostmecklenburgische Heimat. Halbmonatszeitschrift der „Teterower Nachrichten“ für ostmecklenburgische Heimatwerte und Landeskunde. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Studienrat Dr. Gerhard Böhmer. — Druck und Verlag von Hermann Decker, Teterow, Malchiner Straße 15. — Erscheinungsort Teterow. (Mecklenburgische Schweiz) 1. Jahrgang. 1928. [im Bestand des Stadtarchivs der Stadt Teterow]
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Eine Heimatzeitschrift „Ostmecklenburgische Heimat“ gab der Verlag Hermann Decker, Inhaber Ernst Vick, in den Jahren 1928 bis 1945 regelmäßig heraus. Die Auflage betrug 3000, später 4000 Exemplare.(Aus: Kurt Bernhard, Die Zeitungs- und Zeitschriften –Verlage in Mecklenburg, 1982/83) F. Herholz
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Eine Heimatzeitschrift „Ostmecklenburgische Heimat“ gab der Verlag Hermann Decker, Inhaber Ernst Vick, in den Jahren 1928 bis 1945 regelmäßig heraus. Die Auflage betrug 3000, später 4000 Exemplare.(Aus: Kurt Bernhard, Die Zeitungs- und Zeitschriften –Verlage in Mecklenburg, 1982/83) F. Herholz
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Ein langer Kampf um die Mineralschätze des Toten Meeres und damit die Zukunft Palästinas ging kürzlich zu Ende, als es den Engländern gelang, die wertvollen Konzessionen im Wettbewerb mit europäischen und amerikanischen Interessenten an sich zu bringen.
Schon vor Jahren wurden große Wissenschaftler und Chemiker auf die unermesslichen Möglichkeiten aufmerksam, die das Tote Meer bot, und englisches Kapital war längst bemüht, sich die Anrechte auf das Gebiet zu sichern, das so unermessliche verschlossene Schätze birgt, deren Hebung das größte geschäftliche Unternehmen der letzten Jahre bedeutet.
Der Vorrat an Kali gilt praktisch als unerschöpflich, und es ist dieses Produkt, das das Tote Meer kaufmännisch wertvoll macht.
Für die Engländer liegt der Gewinn nicht zuletzt in dem Anstoß, den das Unternehmen der britischen Industrie geben wird, die die maschinellen Einrichtungen liefert. Auch die Landwirtschaft wird sich angeregt finden, wenn sie ihren Kunstdünger ein gutes Teil billiger erhält.
Wie die Londoner „Sunday Times“ hervorhebt, mag das Kali Palästinas Rettung bedeuten, denn bis jetzt ist es ein armes Land. Trotz aller heiligen Stätten, seiner Touristen- und Orangenhaine, fehlt ihm doch die Grundlage nationalen Blühens, eine bodenständige Industrie, als Rückgrat seiner Finanzen.
Nun aber scheinen die Zeiten sich zu ändern. Die Erteilung der Konzession zur Ausnutzung der unerschöpflichen Kalivorräte in den Salzfluten des Toten Meeres, und die Probleme, die Erzeugung, Transport und Verkauf werden lösen müssen, erfüllen ganz Palästina.
Die einfachste dieser Aufgaben ist die gegenwärtige Gewinnung des Kali. Versuche haben ergeben, dass der Gehalt dieses chemischen Stoffes in dem Salzwasser des Toten Meeres in allen Tiefen der gleiche bleibt. Es ist leicht, das Wasser auf den Strand zu pumpen. Hier reicht schon gleich die Natur ihre helfende Hand. Die sonnenverbrannte Nordküste des Toten Meeres ist flach und besteht aus undurchlässigem Ton, der einen ausgezeichneten Boden für die großen Verdampfungspfannen bildet, in die man das Wasser pumpen wird.
Das zweite Problem ist der Trausport zur Mittelmeerküste. Palästina besitzt zwar die beiden Häfen Jaffa und Haifa, doch ist keiner von beiden in gutem Zustande, noch mit dem Toten Meer durch eine Bahn verbunden.
Die wunderbare, fesselnde Straße, die 1897 von den Türken zu Ehren des Kaisers auf seiner berühmten Reise nach Kleinasien neu hergerichtet wurde, windet sich auf einer Strecke von 35 Meilen vom Tiefland des Toten Meeres bis nach Jerusalem 1.100 Meter empor. Hier muss das Kali auf die Bahn nach Jaffa verladen, dann auf Leichter und von diesen auf Dampfer umgeladen werden, bevor es die Reise zu den Weltmärkten antritt. Das Kali lässt sich so billig gewinnen, dass es trotz vierfacher Umladung an Bord des Dampfers in Jaffa den Wettbewerb aufnehmen kann.
Schon vor Jahren wurden große Wissenschaftler und Chemiker auf die unermesslichen Möglichkeiten aufmerksam, die das Tote Meer bot, und englisches Kapital war längst bemüht, sich die Anrechte auf das Gebiet zu sichern, das so unermessliche verschlossene Schätze birgt, deren Hebung das größte geschäftliche Unternehmen der letzten Jahre bedeutet.
Der Vorrat an Kali gilt praktisch als unerschöpflich, und es ist dieses Produkt, das das Tote Meer kaufmännisch wertvoll macht.
Für die Engländer liegt der Gewinn nicht zuletzt in dem Anstoß, den das Unternehmen der britischen Industrie geben wird, die die maschinellen Einrichtungen liefert. Auch die Landwirtschaft wird sich angeregt finden, wenn sie ihren Kunstdünger ein gutes Teil billiger erhält.
Wie die Londoner „Sunday Times“ hervorhebt, mag das Kali Palästinas Rettung bedeuten, denn bis jetzt ist es ein armes Land. Trotz aller heiligen Stätten, seiner Touristen- und Orangenhaine, fehlt ihm doch die Grundlage nationalen Blühens, eine bodenständige Industrie, als Rückgrat seiner Finanzen.
Nun aber scheinen die Zeiten sich zu ändern. Die Erteilung der Konzession zur Ausnutzung der unerschöpflichen Kalivorräte in den Salzfluten des Toten Meeres, und die Probleme, die Erzeugung, Transport und Verkauf werden lösen müssen, erfüllen ganz Palästina.
Die einfachste dieser Aufgaben ist die gegenwärtige Gewinnung des Kali. Versuche haben ergeben, dass der Gehalt dieses chemischen Stoffes in dem Salzwasser des Toten Meeres in allen Tiefen der gleiche bleibt. Es ist leicht, das Wasser auf den Strand zu pumpen. Hier reicht schon gleich die Natur ihre helfende Hand. Die sonnenverbrannte Nordküste des Toten Meeres ist flach und besteht aus undurchlässigem Ton, der einen ausgezeichneten Boden für die großen Verdampfungspfannen bildet, in die man das Wasser pumpen wird.
Das zweite Problem ist der Trausport zur Mittelmeerküste. Palästina besitzt zwar die beiden Häfen Jaffa und Haifa, doch ist keiner von beiden in gutem Zustande, noch mit dem Toten Meer durch eine Bahn verbunden.
Die wunderbare, fesselnde Straße, die 1897 von den Türken zu Ehren des Kaisers auf seiner berühmten Reise nach Kleinasien neu hergerichtet wurde, windet sich auf einer Strecke von 35 Meilen vom Tiefland des Toten Meeres bis nach Jerusalem 1.100 Meter empor. Hier muss das Kali auf die Bahn nach Jaffa verladen, dann auf Leichter und von diesen auf Dampfer umgeladen werden, bevor es die Reise zu den Weltmärkten antritt. Das Kali lässt sich so billig gewinnen, dass es trotz vierfacher Umladung an Bord des Dampfers in Jaffa den Wettbewerb aufnehmen kann.
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)
Palästina - Hermann Struck (1876-1944)