SANGERHAUSEN. Pr. Sachsen. Kreisstadt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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SANGERHAUSEN. Pr. Sachsen. Kreisstadt.

Jakobi-K. Spgot. 3sch. Halle (Gwbb. nicht ausgeführt) mit höherem langgestrecktem Chor. — Der Flügelaltar der größte und beste des Kreises. Einfacher spgot. Taufkessel. Großes Grabmal von 1618 aus der Werkstatt des kurfürstl. Hofbildhauers J. M. Nosseni.

Ulrichs-K. Ehem. Benediktiner-Klst., gegr. E. 11. Jh., 1265 den Cisterc.-Nonnen überwiesen, 1389 Brand. — Kreuzf. rom. Basilika, mit ausgebildetem Hirsauer Chor (vgl. Bosau, Paulinzelle, Wimmelburg), die Seitenschiffsgewölbe noch rom., wenn auch (wegen des stark oblongen Gr.) wohl nicht ursp. geplant. Das Msch. war flach. Das Qsch. hat die ungewöhnliche Anordnung, daß die Arme aus 2 Jochen zusammengesetzt sind; das erste in der Breite der Ssch., das zweite quadr.; das erste mit Tonnengwb., das zweite mit rundbg. Kreuzgwb. Einwölbung des Msch. im 13. Jh.; die Gwbb. ruhen auf Kragsteinen, haben rck. Gr., spitzbg. Gurtbgg., aber keine Kreuzrippen. Die Strebepfeiler aus 16. Jh. Die Arkadenpfeiler kreuzförmig, einfach abgeschrägte Deckplatten mit flach skulptiertem, steif gezeichnetem Ornament aus demselben lombardisch geschulten Kreise, dem man in Quedlinburg, Gröningen und Magdeburg (Liebfr.) begegnet. — Ob der 8eck. got. Vierungsturm einen rom. Vorläufer gehabt hat, wird nicht klar; WTürme sind nie vorhanden gewesen. Tympanon mit Ludwig dem Springer und dem hl. Ulrich. — Kanzel 1620. — Figurierter spgot. Taufkessel.

Schlösser. Altes 1446, im Erdgeschoß Kreuzgwbb. auf Bündelpfl. Neues 1586 und 1612.

2 km vor der Stadt Ruine der S. Katharinen-K. im Helmstal, gew. 1220, flachged. Basilika mit 1 spitzbg. Arkade.