SALZBURG B. NEUSTADT. UFranken BA Neustadt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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SALZBURG B. NEUSTADT. UFranken BA Neustadt.

Burgruine. Eine der größten in Deutschland. Die Identität mit der namensgleichen Pfalz Karls d. Gr. und der Ottonen nicht völlig sicher. Der vorhandene Bau gehört in der Anlage wie auch in seinen meisten künstlerisch formierten Teilen ins 11. bis 13. Jh., in welcher Zeit die Burg würzburgisches Lehen war; die 450 m langen Ringmauern umschreiben ein unregelmäßiges Trapez; kein ausgesprochener Mittelpunkt; die Gebäude sind regellos zerstreut wie in einer kleinen Stadt (S. war im sp. Ma. Ganerbschaft und von 7 bis 9 Familien bewohnt). — Torturm um 1200, schöne Buckelquadern, beide Seiten der Durchfahrt durch Portale in kräftigen und zugleich eleganten Formen (Zickzack) charakterisiert. Weiterhin rechts die 1848 in pseudoromanischen Formen vollkommen erneuerte Kap. (Wallfahrt); westlich davon neben dem Turm »Jungfernkuß«, wo sich der Palas an die Außenmauer lehnte, rom. Fenster und Spuren eines Kamins. Ein anderer Wohnbau, noch mit 2 Treppengiebeln, links vom Hauptweg (fälschlich »Münze« genannt), die Fensterarchitektur mit das Reizvollste, was wir von profaner Frühgotik besitzen. Rom. Formen an mehreren Wohntürmen. Endlich manche Erneuerungen der Spätgotik und Renaissance.