Russische Literaturgeschichte
deutsche Sterne am russischen Himmel
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Russland, Russen, Literatur, Literaturgeschichte, Russische Märchen, Russische Sagen, Russische Recken, Helden, Hexen, Baba Jaga, Ilja Muromez, Slaven, Rurik, Deutsche, Deutschen, Schauspieler, Volksgesänge, Komödien, Tölpel, Vergnügungsort, Volkserziehungsanstalt, Wandertruppe, Volkstheater, Deutschenfreund,
Inhaltsverzeichnis
- Die ältesten Denkmäler bis zum Einfall der Tataren
- Unter dem Mongolenjoch (1224 — 1480)
- Die vorpetrinische Zeit
- Peter der Große (1689 — 1725)
- Die Anfänge des russischen Theaters und des russischen Dramas
- Wissenschaft und Kunst unter Peters Nachfolgern. Lomonossov (1711 — 1740)
- Katharina II. — Petersburg und Moskau
- Die französische und die deutsche Richtung. — Die Freimaurerei. — Djershawin
- Karamsin (1766 — 1826)
- Der russische Roman. — Die Karamsinisten
- Die Romantik. — Shukowskij (1783 — 1852)
- Der romantische Realismus
- Alexander Ssergejewitsch Puschkin (1799 — 1837)
- Michael Jurgewitsch Lermontov (1814 — 1841)
- Um Puschkin herum
- Die Realisten (Naturalisten). — Die Westlinge. — Die Slawophilen
- Der realistische (naturalistische) Roman. — Turgenjev (1818 —1883) — Gontscharov (1812 — 1891)
- Die „Anklageliteratur", ihre Ausströmungen und Genströmungen. — Die Narodniki
- Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821 — 1881)
- Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828 — 1910)
- Der Pessimismus der letzten Dezennien des 19. Jahrhunderts
- Die Gegenwart: Pessimismus — Symbolismus — Erotik — Futurismus — Realismus
Inhalt
16. Die Realisten (Naturalisten). — Die Westlinge. — Die Slawophileo
17. Der realistische (naturalistische) Roman. — Turgenjev. — Gontscharov 81
18. Die „Anklageliteratur", ihre Ausströmungen und Gegenströmungen . — Die Narodniki
19. Dostojewskij
20. Leo Tolstoj
21. Der Pessimismus der letzten Dezennien des 19. Jahrhunderts
22. Die Gegenwart: Pessimismus. — Symbolismus. — Erotik. — Futurismus. — Realismus
Anhang: Anmerkungen
Verzeichnis der literarischen Persönlichkeiten
01. Die ältesten Denkmäler bis zum Einfall der Tataren (Auszug)
§ 1. Die Slawen, die ältesten Bewohner des östlichen Europas (im Altertum Skythen und Sarmaten), nahmen den weiten Raum von der Oka bis zur Elbe, von der Donau bis zur Ostsee ein und teilten sich in viele Stämme, von denen die bedeutendsten sind: die Poljänen am mittleren Lauf des Dnjepr, die Kriwitschen an der Mündung der Wolga, die Nowgorodzer an den Ufern des Ilmensees.
Die Slawen gehören, wie wir, zur indogermanischen Sprachenfamilie. Vor Annahme des Christentums war ihre Religion, wie bei uns, Naturverehrung. Ihre Hauptgötter waren Pjerun, der Gott des Donners, des Blitzes und des Kriegs, Dashbog, der Sonnengott, Woloss, der Schützer der Herden. Ihren Göttern brachten sie Tiere, auch Menschen zu Opfern. Sie waren starke, kräftige Leute, gastfreundlich, sanftmütig, im Norden blondhaarig, im Süden dunkel.
Im 9. Jahrhundert gaben die Slawen das Nomadenleben auf und beschäftigten sich mit Ackerbau und Viehzucht. Die ersten Städte waren Nowgorod, Pskov, Polozk, Ssmolensk, Kijev. Die rieben sich jedoch in inneren Zwistigkeiten auf und wurden so leicht eine Beute kriegerischer Nachbarn, besonders der Chasaren und der Normannen. Die Chasaren, türkischen Stammes, bedrängten sie von Süden und nahmen von ihnen Tribut; sie herrschten in Kijev. Die Normannen, die Bewohner von Skandinavien (Waräger), bedrängten sie von Norden.
Durch die inneren Kämpfe erschöpft, kamen mehrere verbündete slawische Stämme im Norden zu der Überzeugung, dass nur eine starke, einheitliche Macht sie vor dem Elend der Gesetzlosigkeit retten könnte, und erbaten deshalb bei einem befreundeten normannischen Stamme Rus (Rus ist die finnische Bezeichnung der Schweden) einen Fürsten. So geht die Sage; in Wirklichkeit haben sich die Waräger kaum bitten und nötigen lassen; sie werden wohl von selber gekommen sein. Jedenfalls zog im Jahre 862 Rurik, begleitet von zwei Brüdern und seinem ganzen Stamm, in das slawische Land ein und setzte sich in Ladoga, Nowgorod, Pskov, Polozk, Rostov, Bjelosjersk fest. Dieses Land empfing den Namen Russland. Die Hauptstadt war Nowgorod. Rurik nahm den Titel Großfürst an.
Rurik und seine Nachfolger dehnten die Grenzen des neuen Reiches weit aus, von den Ufern des Ilmensees bis zu den Stromschnellen des Dnjepr, bis zu den Quellen der Weichsel und zum westlichen Bug, bis zur Mündung der Oka und den Quellen des Chopjer. Alle slawischen und zum Teil auch finnischen Stämme erkannten die unumschränkte Herrschaft von Ruriks Haus an und traten in den Verband Russlands, dessen Hauptstadt jetzt Kijev wurde. Oleg, ein Verwandter Ruriks und Vormund seines Sohnes Igor, belagerte sogar Zargrad (Konstantinopel).
16. Die Realisten (Naturalisten). — Die Westlinge. — Die Slawophileo
17. Der realistische (naturalistische) Roman. — Turgenjev. — Gontscharov 81
18. Die „Anklageliteratur", ihre Ausströmungen und Gegenströmungen . — Die Narodniki
19. Dostojewskij
20. Leo Tolstoj
21. Der Pessimismus der letzten Dezennien des 19. Jahrhunderts
22. Die Gegenwart: Pessimismus. — Symbolismus. — Erotik. — Futurismus. — Realismus
Anhang: Anmerkungen
Verzeichnis der literarischen Persönlichkeiten
01. Die ältesten Denkmäler bis zum Einfall der Tataren (Auszug)
§ 1. Die Slawen, die ältesten Bewohner des östlichen Europas (im Altertum Skythen und Sarmaten), nahmen den weiten Raum von der Oka bis zur Elbe, von der Donau bis zur Ostsee ein und teilten sich in viele Stämme, von denen die bedeutendsten sind: die Poljänen am mittleren Lauf des Dnjepr, die Kriwitschen an der Mündung der Wolga, die Nowgorodzer an den Ufern des Ilmensees.
Die Slawen gehören, wie wir, zur indogermanischen Sprachenfamilie. Vor Annahme des Christentums war ihre Religion, wie bei uns, Naturverehrung. Ihre Hauptgötter waren Pjerun, der Gott des Donners, des Blitzes und des Kriegs, Dashbog, der Sonnengott, Woloss, der Schützer der Herden. Ihren Göttern brachten sie Tiere, auch Menschen zu Opfern. Sie waren starke, kräftige Leute, gastfreundlich, sanftmütig, im Norden blondhaarig, im Süden dunkel.
Im 9. Jahrhundert gaben die Slawen das Nomadenleben auf und beschäftigten sich mit Ackerbau und Viehzucht. Die ersten Städte waren Nowgorod, Pskov, Polozk, Ssmolensk, Kijev. Die rieben sich jedoch in inneren Zwistigkeiten auf und wurden so leicht eine Beute kriegerischer Nachbarn, besonders der Chasaren und der Normannen. Die Chasaren, türkischen Stammes, bedrängten sie von Süden und nahmen von ihnen Tribut; sie herrschten in Kijev. Die Normannen, die Bewohner von Skandinavien (Waräger), bedrängten sie von Norden.
Durch die inneren Kämpfe erschöpft, kamen mehrere verbündete slawische Stämme im Norden zu der Überzeugung, dass nur eine starke, einheitliche Macht sie vor dem Elend der Gesetzlosigkeit retten könnte, und erbaten deshalb bei einem befreundeten normannischen Stamme Rus (Rus ist die finnische Bezeichnung der Schweden) einen Fürsten. So geht die Sage; in Wirklichkeit haben sich die Waräger kaum bitten und nötigen lassen; sie werden wohl von selber gekommen sein. Jedenfalls zog im Jahre 862 Rurik, begleitet von zwei Brüdern und seinem ganzen Stamm, in das slawische Land ein und setzte sich in Ladoga, Nowgorod, Pskov, Polozk, Rostov, Bjelosjersk fest. Dieses Land empfing den Namen Russland. Die Hauptstadt war Nowgorod. Rurik nahm den Titel Großfürst an.
Rurik und seine Nachfolger dehnten die Grenzen des neuen Reiches weit aus, von den Ufern des Ilmensees bis zu den Stromschnellen des Dnjepr, bis zu den Quellen der Weichsel und zum westlichen Bug, bis zur Mündung der Oka und den Quellen des Chopjer. Alle slawischen und zum Teil auch finnischen Stämme erkannten die unumschränkte Herrschaft von Ruriks Haus an und traten in den Verband Russlands, dessen Hauptstadt jetzt Kijev wurde. Oleg, ein Verwandter Ruriks und Vormund seines Sohnes Igor, belagerte sogar Zargrad (Konstantinopel).
Die slavischen Gesandten vor Rurik, dem Gründer des Russischen Reiches
Russische Recken, aus die drei Bogatyri von Wasnezow, links Ilja Muromez und rechts Aljoscha Popowitsch
Russische Recken, aus die drei Bogatyri von Wasnezow, links Dobrynja Nikititsch, rechts Ilja Muromez
Russischer Geistlicher
Russischer Adel
Antiokh Kantemir (1708-1744), russischer Schriftsteller
Faddei Bulgarin (1789-1859), russischer Schriftsteller
Nicola Wassiljewich Gogol (1809-1852), russischer Schriftsteller
Lew Graf Tolstoi (1828-1910), russischer Schrifsteller
Nikolaus Karamsin (1766-1826), russischer Schriftsteller und Historiker