Die Romantik. — Shukowskij (1783 — 1852)

§ 32. Die russische Romantik 54) bedeutet offenste Fehde, heftigsten Kampf gegen den Pseudoklassizismus, gegen seine „Regeln", gegen „den Marquis Orestes und den Chevalier Brutus". Karamsin hatte den Kampf begonnen, aber er war zu „sentimental", um stark und entschieden entgegentreten zu können. Das tat die Romantik.

Die Romantik in Russland ist anders als die deutsche. In Deutschland wirken geniale Dichter durch ihre Dichtungswerke. In Russland ist sie mehr wissenschaftlich als poetisch. Sie weist nur wenige Schöpfungen hervorragender Dichter auf, sie hat viel mehr durch kritische Untersuchungen geleistet, Kritiken, die während des 2. und 3. Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts die ganze Gebildetenwelt in der größten Spannung hielten und sie dann zu sich hinüberzogen und den Pseudoklassizismus verlassen machten. Also nicht große Dichtungswerke, sondern die Kritik hat in Russland dem Pseudoklassizismus den Todesstoß gegeben; zu vergleichen ist das mit Lessings Arbeiten.


Die Romantik in Deutschland will Wunderbares, Phantastisches; sie reitet ins Zauberland, sie sucht nach der blauen Blume. Nur wenig hat davon die russische; sie kann nur wenig davon haben, denn der, welcher als der Romantiker par excellence von ihr angesehen wird, nach dessen Schritten einige Kritiker sogar das Geburtsjahr der Romantik datieren, ist — Schiller. Man denke an unsere deutschen Romantiker und ihr Verhältnis gerade zu Schiller! Noch heute will Ricarda Huch von ihm als Romantiker nichts wissen.

Die deutsche Romantik wählt Goethe als Vorbild. Das tut die russische gleichfalls, aber nur in einer Zweigart, erst da, wo sie in den Realismus hinübergeht. Vertreter der idealen Romantik ist für sie Schiller. Man sieht daraus, die russischen Kritiker denken bei dem Wort Romantik kaum an das, was sie für uns ist; sie haben nur die neue Poesie Schillers und Goethes im Auge im Gegensatz zum Pseudoklassizismus.

Die deutsche Romantik beharrt in ihren Phantasiegebilden, in ihren phantastischen Träumen. Als sie diese in den Schreckensgespenstern E. T. A. Hoffmanns überspannt, geht sie zugrunde. Die russische entwickelt sich weiter, nach zwei andern Seiten hin: sie nimmt einmal das „knisternde phantasmagorische Feuer" V. Hugos in sich auf und dann den Weltschmerz Byrons, und was den beiden gemeinsam ist, das Leben in der realen Welt. Damit hat sie nicht ihre ganze Vergangenheit aufgegeben, wohl den Idealisten Schiller, aber nicht Goethe; nur haftet sie weniger an seiner Romantik, mehr dagegen an seinem Realismus. Und in dieser Richtung nennt sie nun auch große Dichtergestalten ihr eigen, die größten, die Russland gehabt hat, Puschkin und Lermontov.

§ 33. Eingehender beschäftigte man sich in Russland mit der Romantik seit der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre. Vorboten erschienen bedeutend früher: so bringt 1812 der „St. Petersburger Bote“ Schillers Aufsatz „Über das Erhabene“ und 1813 der „Europäische Bote" seine „Gedanken über den Gebrauch des Gemeinen und Niedrigen", Aufsätze, deretwegen, wie gesagt, einige Kritiker das Geburtsjahr der russischen Romantik in das Jahr 1812 bzw. 1813 legen. Inzwischen waren auch andere Werke Schillers, seine Tragödien, mehr in das Publikum gedrungen. Es wurden auch die Werke und Lehren Schlegels und Schellings bekannt, und damit zieht eine außerordentliche Begeisterung für die neue Dichtkunst und für die neue Philosophie ein. Gesellschaften konstituieren sich zur Verbreitung der philosophischen Lehren Schellings; ganze Jahrgänge von Zeitschriften sind mit Aufsätzen über die neue deutsche Philosophie, über die neuen deutschen Dichter Schiller, Goethe, Herder und mit Übersetzungen aus ihren Werken angefüllt.

Der „Moskauer Bote" (1827 — 1831), begründet von Pogodin, bringt Teile aus Goethes „Faust“, aus „Wilhelm Meister", „Die Weissagungen des Bakis“, den ganzen „Götz“, aus Schillers „Wallenstein", aus „Maria Stuart“, „Die Klage der Ceres“, „Die vier Weltalter“ und, indem er der deutschen Entwicklung folgt, nach und nach dieses und jenes von Jean Paul, Tieck, Wackenroder, E. T. A. Hoffmann. Er beschäftigt sich auf das eingehendste mit August Schlegels „Kritischen Schriften“, seinen „Berliner Vorlesungen“, will alle die Forderungen, die dieser an die neue Dichtung stellt, den Kult des Ich, den Kult der Freiheit des künstlerischen Schaffens, den Kult Shakespeares, den Kult der christlichen Welt, den Kult des Nationalen auch für die neue russische Poesie. Das heißt kurz „fort vom Pseudoklassizismus“.

Einen ähnlichen Standpunkt vertreten andere Zeitschriften: „Das Athenäum“, der „Europäische Bote“, „Der Sohn des Vaterlands“, „Die Galathea“, und ihrer Tätigkeit ist es zu danken, dass Anfang der dreißiger Jahre ganze Sammlungen von Schillers und Goethes Werken in Russland erschienen.

Inzwischen war die neue Romantik V. Hugos entstanden, mit ihrem stark realistischen Einschlag, und die deutsche neigte ihrem Ende zu. Diese realistische Seite wird nun von Polewojs „Moskauer Telegraphen“ (1825 — 1834) für die russische Dichtung gefordert mit Hinweis auf Hugo, Chénier, Balzac, Sue und auf Byron, Scott, Moore, Coleridge. Aber auch das genügt bald nicht mehr; man schreitet schnell vorwärts. Eine andere Zeitschrift, der „Teleskop“, schreibt: „Die Morgenröte des neuen Tags ist nicht die trübe Röte des Byronismus, auch nicht das knisternde, phantasmagorische Feuer Hugos, sondern die Wirklichkeit, d. h. nicht die sklavische Kopie der Wirklichkeit, sondern ihre künstlerische Wiedergabe, ihre Reproduktion aus dem Innern der Phantasie heraus, eine Harmonie zwischen Realem und Idealem“. Dazu bietet nach seiner Ansicht gerade das russische Leben soviel Stoff, nur „nicht jedes gewöhnliche Leben, sondern da, wo sich eine besondere Blüte zeigt“. Solche neue Dichtung gebe es aber bereits: in Puschkins „Boriss Godunov“, in Sagosskins „Jurij Milosslawskij“.

Das Leben darstellen „wo sich eine besondere Blüte zeigt“, heißt dem Realismus einen antiken Einschlag geben. Für die Mitbeteiligung der Antike hat sich übrigens Puschkin selber stets ausgesprochen. Scharf trat dafür Nadjesbdin 55), der erst für Polewojs „Telegraphen" geschrieben hatte, jetzt im „Europäischen Boten" und in seiner in wissenschaftlichen Kreisen bedeutendes Aufsehen erregenden Dissertation 56] ein. Nadjeshdin will unter allen Umständen eine glückliche Vereinigung von Romantik und Klassik.

Es treten uns also viele Ansichten entgegen, und was ist das Gemeinsame aller? Die Beseitigung des Pseudoklassizismus. Dass der nicht sofort die Waffen streckte, ist selbstverständlich. Das „Damenjournal" und andere Zeitschriften bekannten sich offen als Gegner Goethes und Herders. Schiller, soweit er Klassiker war, seine ,,von der romantischklassischen Form beherrschte" Braut von Messina und den „vom romantisch-klassischen Geist beherrschten" Wilhelm Tell, ließen sie gelten. In ihrem Kampf gegen die Romantik boten ihnen ja auch die Auswüchse genug Stoff zum Angriff. Aber bei alledem zogen sie sich vom Pseudoklassizismus zurück, zurück zum Klassizismus. Aus diesem Streben heraus sind die oben erwähnten vielen Übersetzungen des Homer, des Horaz, des Ovid zu erklären.

Der Pseudoklassizismus war dann Mitte der dreißiger Jahre besiegt. Die „neue Schule" hatte gesiegt.

§ 34. Einer der wenigen, die diese Theorien in die Praxis umsetzten, also wirkliche Dichtungen schufen, ist Shukowskij (1783 — 1852). Er selber nannte sich den Stammvater der Romantik in Russland, ein Wort, das doch etwas einzuschränken ist. Denn einmal ist Shukowskij viel mehr Nachdichter als Dichter 57), und dann laufen zwar seine Nachdichtungen wie die eigenen Dichtungen in der romantischen Linie, aber sie lassen nur zwei der Romantik anhaftende Züge hervortreten, den der Melancholie, des Strebens nach einer andern Welt und den des Geheimnisvoll-Schaurigen. Richtig ist, dass er der Vater der romantischen Ballade ist.

Shukowskij steht, trotzdem er aus dem Englischen, Französischen, auch aus dem Indischen und Persischen übersetzt hat, — seine erste Übersetzung war die von Greys „Dorfkirchhof" — dem Deutschen am nächsten. ,,Dank Shukowskij", schreibt der Kritiker Bjelinskij, „ist die deutsche Poesie uns zur Mutter geworden ", und der Moskauer Telegraph nennt ihn den ,,russischen Schiller". Man achte darauf: er selber nennt sich den „Stammvater der Romantik" und der Moskauer Telegraph nennt ihn den „russischen Schiller" — ein Beleg für das oben gegebene Ausmaß, dass die russische Romantik etwas anderes ist als die . . . — der russische Schiller. Es gibt in der Tat kaum eine Ballade, die er nicht übersetzt hat; er übersetzte auch . . . sein „Siegesfest" usw. Ebenfalls hat er Schillers „Jungfrau von Orleans", dann Balladen Goethes („Erlkönig", ,,Der . . . . Uhlands, Bürgers, Kerners, Zedlitz' 58) übertragen.

Der junge Gutsbesitzersohn 59) aus dem Gouvernement Tula hatte sich schon auf der Moskauer Universität eingehend mit der deutschen Literatur beschäftigt. Eine bestimmte Richtung in der Literatur schlug er ein, nachdem er Bürgers „Lenore" gelesen hatte. Er überarbeitete sie 1808 unter dem Titel „Ljudmila" und erzielte einen großen Erfolg, dass er sogar Karamsins „Arme Lisa" schlug. Von da ab war er auf die romantische Richtung eingeschworen, in den Übersetzungen wie in den eigenen Dichtungen.

Was nun Shukowskijs Übersetzungen so wertvoll macht, was sie künstlerisch über die anderen Übersetzungen hebt, ist die peinlichste Wiedergabe des Geistes, des Tons, des Ausdrucks des Originals. Sein Vers ist außerordentlich klangvoll, musikalisch. Shukowskij beherrscht jedes Versmaß, den reimenden und den reimlosen Jambus, den drei- und vierfüßigen Anapäst; ganz neu war für Russland seine Übersetzung der „Jungfrau von Orleans" im Verse des Originals, dem fünffüßigen reimlosen Jambus anstatt des sonst nach französischem Muster gebräuchlichen Alexandriners.

In dieser künstlerischen Vollendung stehen auch seine Übersetzungen aus andern Sprachen da, vor allen die englischen. Byrons ,,Gefangener von Chillon", Thomas Moores „Der Engel und die Peri" sind Musterübersetzungen, ebenso was er aus Walter Scott und Goldsmith bietet.

Man kann an Shukowskijs eigenen Dichtungen nicht so ohne weiteres vorbeigehen; die damalige Kritik schätzte sie sehr hoch ein. Dem Wunderland der deutschen Romantik kommt er am nächsten mit seinem, Märchen vom Zarjewitsch Iwan und dem grauen Wolf" (1845) 60), dem andern Märchen vom „Zaren Bjerendej, seinem Sohn Iwan Zarjewitsch, den Ränken des unsterblichen Koschtschej und der Klugheit von Koschtschejs Tochter Maria". Sein dichterisches romantisches Glaubensbekenntnis hat er ganz nach deutschem Empfinden im „Geheimnisvollen Besucher" (1824 — gemeint ist mit dem Besucher die dichterische Phantasie) niedergelegt.

Shukowskij hat bestimmenden Einfluss auf die russische Literatur ausgeübt durch seine Dichtungen, dann durch seine Redakteurstellung am „Europäischen Boten". Er war von hoch und niedrig sehr geschätzt; er wurde der Erzieher des Großfürsten-Thronfolgers Alexander. Mit Deutschland war er auf das engste verknüpft; seine Frau war die Tochter eines Düsseldorfer Malers. In den letzten Lebensjahren siedelte er ganz nach Deutschland über; er starb in Baden-Baden, 1852.

§ 35. Der Schaffensdrang der andern Romantiker äußert sich hauptsächlich im Roman. Zu ihnen rechnet Bjestushev-Marlinskij (1795 — 1837), der wegen seiner Teilnahme an der Dekabristen-Verschwörung zum Tode verurteilt, aber zu zwanzigjähriger Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt wurde. Hier in Jakutsk füllte er die traurigen und einsamen Stunden, am meisten seiner Stimmung entsprechend, mit Byron aus, dann mit Moore, Hugo, Shakespeare, Schiller, Goethe. Das Beste, das er geschrieben, sind seine hier verfassten „Novellen und Skizzen", worin viele Früchte seiner deutschen Studien. Sein „Räuber Mullach Nur" ist Schillers Karl Moor, nicht allein ebenso edel, großmütig und tapfer wie dieser, sondern direkt mit seinen Worten über die Gesellschaftsordnung und über das menschliche Laster philosophierend. Werthers Anschauungen und Gefühle, Öfter wörtlich, finden wir in der „Schrecklichen Prophezeiung" und in dem den Kampf der Tscherkessen gegen die Russen behandelnden Roman „Amalat Bey". Die damalige Jugend, unter ihr Lermontov, war begeistert von dem Temperament, der ungestümen Leidenschaft, dem Bilderreichtum, der Anschaulichkeit seiner Dichtungen. Bjestushev war mit seinem Kult des persönlichen künstlerischen Schaffens, seinem Kampf für die große Idee der Freiheit — er trat gegen die Leibeigenschaft auf — ein echter Jünger der Romantik. Seinen Namen „Bjestushev" hatte er, trotz des guten literarischen Klangs, den er sich durch die Herausgabe des Almanachs „Der Polarstern“ erworben, in Sibirien fallen lassen; er erweckte ihm unliebsame Erinnerungen. Er trug auch den neuen nicht lange; der im Roman so Tapfere und Waghalsige war es auch im Leben — er fiel bei der Erstürmung einer Tscherkessenfestung.

Den Roman kultiviert gleichfalls der Schellingianer Fürst Odojewskij (1804 — 1869). Er 61) setzte Schelling ein hübsches Denkmal: „Im Anfang des 19. Jahrhunderts war Schelling dasselbe was Kolumbus im 15.; er entdeckte dem Menschen einen unbekannten Teil seiner Welt, von dem nur gewisse sagenhafte Überlieferungen existierten, seine — Seele." Odojewskij kultivierte Schelling und die Romantik nicht nur in den Zirkeln seines vornehmen Hauses, sondern auch in seinen Werken. Die hervorstechendsten Züge seiner Poesie sind der Kult des Genius und der aus dem Kult des Individualismus sich entwickelnde Universalismus. „Eine geniale Persönlichkeit ist zum allgemeinen Besten da." Solche Lebenswahrheiten verkündet bei ihm gern ein Magier oder ein fahrender Ritter des Mittelalters. Diese äußerliche Form hat er von der deutschen Romantik; aber auch innerlich fußt ein Teil seiner Schriften auf deutschen Vorbildern. So ist sein Roman „Giordano Bruno und Peter Aretino" (1825 — 1827), ein Sittenroman, der die Reformation beleuchtet, eine Parallele zu Tieck-Wackenroders „Franz Sternbalds Wanderungen", auch zu Novalis' „Heinrich von Ofterdingen " , und Giordanos Gedanken sind Schellingsche Philosophie. Solche einsamen Denker sind auch die Lieblingspersonen in andern Schriften, z. B. in seinen „Apologien“, seinem ,,Einsiedler" und in seinem Hauptwerk ,,Russische Nächte" (1831). Echt romantisch hierin ist, dass seine Helden, diese geistig Einsamen, „den Sinn des Lebens im Zusammenprall mit der Wirklichkeit finden". Die deutschen Romantiker sind Musikenthusiasten — ebenso Odojewskij; er hat „Das letzte Quartett Beethovens" und „Sebastian Bach" geschrieben.

Sagosskins (1789 — 1852) „Jurij Milosslawskij oder die Russen im Jahre 1612" (1829) war für den „Teleskop", wie wir gesehen, das Muster des romantischen Romans, weil er ein national-patriotischer Roman ist. Er gab ein getreues, reales Bild Russlands aus jener Zeit; russische Leute und russisches Leben, durchweht von nationalem Geiste, stehen vor unseren Augen; selbst die Sprache ist in ihrer Kernigkeit der Zeit angepasst. Eine Geschichte des Jahres bringt er aber nicht. Der Roman fand auch die Bewunderung Shukowskijs und Puschkins, und der Kaiser empfing den bescheidenen Dramaturgen. Inländische und ausländische Zeitschriften waren einig in ihrem Lobe, und der Roman wurde bald in alle Kultursprachen übersetzt. Sagosskin hatte dazu besonders Scott studiert.

Sagosskin hat versucht, das Jahr 1812 ebenso zu behandeln, in seinem Roman „Rosslawlev" — ohne Erfolg. Auch seine Komödien und sonstigen Schriften sind belanglos; alle kehren aber den nationalrussischen, hauptsächlich den altrussischen Standpunkt heraus.

Ein Romantiker ist ebenfalls Polewoj, ein Vielschreiber, aus Armut. Sein Roman „Der Eid am Grabe des Herrn" (Christi) gibt, ähnlich dem „Jurij Milosslawskij", ein Bild vom russischen Leben des 15. Jahrhunderts; Land, Leute, ihre Sitten sind mit Naturtreue geschildert. Sein unvollendeter Künstlerroman „Abbadonna" (1835) spielt nicht nur in Deutschland, sondern zeigt auch den Künstler, den Idealisten der deutschen Romantik, im Kampf mit der rauen Wirklichkeit.

§ 36. Diesen Romanen stehen an innerem Wert, aber keineswegs an Beliebtheit beim Publikum nach Graf Ssollogub mit seiner rührseligen „Geschichte zweier Galoschen", voll Phantasie und Beobachtungsgabe, und seinem Hauptwerk (1845) ,,Tarantaß", (d. h. der Reisewagen; zwei Brüder legen ihre Reiseeindrücke nieder, der eine alles à la Don Quichote, der andere alles mit gesundem Menschenverstand auffassend) ; Lashetschnikov mit seinen historischen Romanen, vor allem mit seinem „Eispalast" (1835), aus der Zeit der Kaiserin Anna; Massalskij gleichfalls mit historischen Romanen: „Die Regentschaft Birons" (1834), ,,Die Strelitzen" (1837); und noch mehr gelesen Kukolnik mit seiner ,,Eveline von Valjerol" (1840) und dem Kulturbild aus Altlitauen „Alf und Aldona" (1842).
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Russische Literaturgeschichte