Rückblick auf das Jahr 1847 (22. Jahrgang)

Aus: Sundine - Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen
Autor: Redaktion: Sundine, Erscheinungsjahr: 1848

Exemplar in der Bibliothek ansehen/leihen
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Heimat, Vaterland, Rügen, Neu-Vorpommern, Gesellschaft, Vereine, Ehrenamt, Verantwortung, Bildung, Fortschritt, Förderung, Öffentlichkeit, Gesellschaftliche Entwicklung, Aufschwung, Armenwesen, Krankenkassen, Sparkassen, Sozialarbeiter, Ehrenamt
Rückblick auf das Jahr 1847

Am Schluss des Aufsatzes „Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus“ in Nr. 51. haben wir unsere Ansicht über die Notwendigkeit einer starken konservativen oder Stillstandspartei in dem Entwicklungsprozess der menschlichen Verhältnisse ausgesprochen und, wenn wir das Ergebnis aller Bestrebungen, Kämpfe und Mühen dieses Jahres in unseren heimischen Kreisen betrachten, so möchte es scheinen, als ob im verflossenen Jahr die Partei des Stillstandes in unseren Provinzen ein nicht zu verkennendes Übergewicht gehabt habe. Während in und außerhalb unserem Vaterland in den höheren politischen Kreisen wichtige Begebenheiten eine nicht gewöhnliche Bewegung hervorgerufen und sehr wesentlich die Entwicklung der Verhältnisse gefördert haben; während in der Schweiz die Liberalen einen entschiedenen Sieg errungen, in Italien die Verhältnisse in Jahresfrist mehr Veränderungen erlitten haben, als in den 30 Jahren nach 1815; während in unserem Staat der vereinigte Landtag die lebendige Teilnahme aller Gebildeten am politischen Leben erhöht hat: ist in unserer Provinz und besonders in unseren städtischen Verhältnissen nichts von irgend größerer Wichtigkeit vorgefallen, wodurch die Verhältnisse eine wesentliche Umänderung, Neugestaltung oder auch nur einen Aufschwung zu einer solchen erfahren hätten. Alle Hoffnung auf wesentliche, in unserer von Dampf getriebenen Zeit so dringend notwendige Verbesserungen haben das Schicksal des „Hagenow“ gehabt, der im Dezember an der Küste von Wittow scheiterte. Wir haben ein Jahr der Ruhe gefeiert, innerhalb dessen wir uns besonnen haben, wo der rechte Weg weitergehe, welches die besten Mittel der Förderung unserer Weiterentwicklung sei. Der Sinn für Öffentlichkeit, der gleichsam der Barometer des Fortschritts ist, ist nicht merklich gewachsen in unserer Provinz: das zeigen die sparsamen Mitteilungen aus derselben; unsere materiellen Interessen sind weder durch Eisenbahn-, noch durch erheblichen Chauseebau, weder durch wesentliche Verbesserung der Wasserstraßen, noch durch irgendwelche neu angeknüpfte kommerzielle Verbindungen, oder größere Unternehmungen und Entwürfe für unsere Schifffahrt gefördert; ja selbst dem einzigen Projekt einer Förderung durch Differenzialzölle hat man sich entgegengestemmt; ob mit Recht? Die Zukunft wird es lehren; die Gegenwart behauptet es hier mit großer Majorität.

Unsere städtischen Verhältnisse waren bewegt genug: aber es war die Bewegung eines stehenden Wassers, nicht die eines fließenden Stromes; aufgerührt ist der Boden, getrübt ist das Wasser worden, weiter nichts; wo der Abzugskanal geöffnet werden soll, um die Stockungen zu beenden, das weiß noch niemand. Es ist unzweifelhaft, dass die Entwicklung unserer städtischen Verhältnisse und Einrichtungen ins Stocken geraten ist, das die Tätigkeit der beiden Kollegien sich jetzt weit mehr auf das erstreckt, was bisher und wie es getan ist, als auf das, was geschehen soll und muss, um dringende Bedürfnisse zu befriedigen. Von allem, was in diesen Blättern als Bedürfnis der Gegenwart bezeichnet ist, hat fast nichts eine Berücksichtigung gefunden; die Geister und Gemüter waren mit dem Prinzipienstreit, mit dem Streit, wie jedes getan werden solle, und ob das bisher Getane auf rechtsgültige Weise getan sein, beschäftigt. Verbesserung der Wasserkunst, der Löschanstalten, des Straßenpflasters, der Straßenreinigung und Beleuchtung, des äußerst mangelhaften Schulwesens, das seit 20 Jahren keine Veränderung erfahren hat, der Armenpflege; Einrichtung von Hypothekenbüchern: alles das ist angeregt, aber nichts angefasst; ja selbst wo einmal die Nächstbeteiligten etwas anfassten, hat man ihrer Tätigkeit Hemmschuhe angelegt. So ist die seit vielen Jahren projektierte Witwenkasse für städtische Schullehrer – trotz des im vergangenen Jahr durch die uneigennützige Aufopferung eines Einzelnen erworbenen Grundkapitals und der schon vor 18-20 Jahren von den Beteiligten selbst für diesen Zweck erworbenen kleinen Summe – doch noch auf dem selben Fleck; sie harrt noch der Bestätigung der vor mehr als 10 Jahren! eingereichten Statuten.Eben so wenig Aufmunterung haben die Bestrebungen der Handwerksgesellen, sich lästigen, kostbaren Zunfteinrichtungen, die noch fort und fort bestehen, zu entziehen und bessere an deren Stelle zu setzen, gefunden. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl derselben trat zur Begründung einer Kranken- und Sterbekasse zusammen, da die Gewerke hier teils gar keine, teils sehr kostspielige Kassen der Art haben. Allein die Bestätigung ihrer eingereichten Statuten erfolgte ebenfalls nicht, ja diejenigen Gesellen, welche früher einer alten kostbaren Zunftkasse angehörten, sollen fernerhin noch bei derselben zu bleiben gezwungen werden ganz gegen den Sinn und Geist der Allgemeinen Gewerbeordnung. Warum? Weil sie noch keine andere Krankenkasse haben – sie haben aber keine, weil dieselbe noch nicht bestätigt ist! Wie traurig sieht es überhaupt mit der Förderung alles gewerblichen Lebens hier aus. Drei Jahre ist nun schon die Allgemeine Gewerbe-Ordnung in Kraft und noch nicht eine Zunft scheint Anstalt gemacht zu haben, ihre Statuten zu bessern; so hat der Gewerkstand alle Nachteile der neuen Gewerbe-Ordnung bisher getragen und keinen von derselben gebotenen Vorteil sich angeeignet. Und doch hat jedes Gewerk hier seinen Patron! Welcher nach unserer Ansicht das Wohl des Gewerks fördern, die Handwerksgenossen darüber belehren, zu den nötigen Schritten anregen und darüber aufs Beste beraten soll. Wenn so dringende Bedürfnisse, wie die hier aufgezählten, keiner Befriedigung, keiner Förderung, keiner Berücksichtigung sich erfreuen, so ist es natürlich, dass minder wichtige oder minder dringende Wünsche und Verbesserungen, wie die Abschaffung der gesundheitsgefährlichen Grabfluftröhren auf den Kirchhöfen, eine bessere Bewachung der letzteren, Anlegung einer zweiten Kinderbewahrungsanstalt, Anweisung armer Familien auf Kartoffelland, Wahrnehmung pekuniärer Interessen der vorstädtischen Schullehrer und dergleichen Dinge, ganz ungehört verhallt sind. Die Schuld einer solchen Erfolglosigkeit aller Bemühungen, Wünsche und Anträge auf Verbesserung mangelhaften, durch Veraltung das Wohl der Stadt hemmender Einrichtungen liegt nun eben weniger an dem Willen oder Einsehen, als an der Stimmung und Kraft derjenigen, in deren Händen die Förderung aller allgemeinen Interessen ruht. Einesteils nimmt, wie schon oben gesagt, der Streit zwischen beiden städtischen Kollegien Sinn und Kraft beider ganz in Anspruch, denn leider scheint derselbe jetzt sich ganz darum zu drehen, einerseits nachzuweisen, was für vermeintliche oder wirkliche Missbräuche sich in unsere Verwaltung eingeschlichen haben, andrerseits diese Vorwürfe und Anklagen zu entkräften. Andernteils reichen die Kräfte der vollziehenden Behörde wohl kaum aus, die so zahlreichen Anforderungen unserer Zeit an dieselben zu befriedigen. Wer da weiß, was diejenigen Männer, in deren Händen das Schulwesen, da Armenwesen, die gewerblichen Angelegenheiten ruhen, noch außerdem zu leisten haben, wie viel laufende Gerichts- und Verwaltungsangelegenheiten anderer Art ihnen noch außerdem zu erledigen sind: der wird begreifen, dass bei dem aufrichtigen Willen und bei der angestrengtesten Tätigkeit Einzelner Vieles liegen bleiben muss. Ist nicht etwa jede der genannten Branchen wichtig und umfangreich genug, um in unserer Zeit und in unserer Stadt einen Mann ganz allein zu beschäftigen? Eben darum aber muss man wünschen, dass alle Kräfte der Gegenwart gewidmet und nicht durch den unfruchtbaren Streit über die Vergangenheit gefesselt und gelähmt werden. Alle Missbräuche und Übelstände der Verwaltung haben sich doch wahrscheinlich nicht ohne beiderseitige Schuld der früheren Kollegien eingeschlichen; hätten diese Übelstände entstehen können, wenn die früheren bürgerschaftlichen Kollegien tätig und auf die Interessen ihrer Mitbürger hinreichend bedacht gewesen wären? Spricht doch ein sehr eifriger Verteidiger bürgerschaftlicher Rechte dies in Bezug auf die Klosteradministration (Nr. 28, S. 225. d. v. J.) offen und nachdrücklich genug aus. Fruchtbringender daher und der Billigkeit entsprechender, als solche geschehene Fehler und Mängel aufzuspüren und zu verfolgen, wäre es gewiss, das Geschehene zu vergessen und Anträge zu machen, durch welche die Wiederholung der Übel unmöglich würde: Anträge auf Einsetzung einer gemischten Deputation zur Bestimmung der bisher nur auf dem Wege des „Gebrauches“ ausgebildeten Einrichtungen, auf Vermehrung der Ratsstellen und Entwurf eines Pensionsreglements für städtische Beamte, zum Zweck der Vermehrung und Erfrischung der Arbeitskräfte, und vor allem aus Öffentlichkeit oder doch Veröffentlichung der städtischen Verhandlungen zur Belebung des Bürgerlichen Gemeinsinns. Das hilft nichts, sagen wohl Manche; solche Anträge werden gar nicht angenommen. Aber mit Gewissheit lässt sich die Erfolglosigkeit solcher Schritte nicht im Voraus behaupten, noch daraus beweisen, dass sie früher schon früher einmal gemacht seien. Nicht selten findet bei wiederholten Versuchen das Gute ganz unerwartet Eingang, wo man es kaum gehofft; und sollten solche Versuche wirklich erfolglos sein, so haben doch die, welche sie machen, das Bewusstsein, nichts, was zu einem ersprießlichen Ende führen kann, unversucht gelassen zu haben. Aber statt dessen wird durch fortwährende neue Beschwerden über die einzelnen Vorgänge der Knoten immer fester geschürzt, und die Sache ist schon selbst bis zu des Thrones Stufen gelangt, ohne dass man auch nur vor Versuchen gehört hätte, dergleichen durchgreifenden und allein zu einer allgemeinen gütlichen Lösung führenden Anträgen Eingang zu verschaffen. Iliacos intra muros peccatur et extra! Ist doch die Stimmung bereits eine so parteisüchtige geworden, dass man der Redaktion dieser Blätter öffentlich und privatim es zum Vorwurf gemacht hat, dass sie dieselben den beidseitigen Ansichten öffnet, dass man gemeint hat, sie wolle beiden Parteien zu Gefallen leben und dienen, als ob dies nicht der sicherste Weg wäre , es mit beiden zu verderben. Solche Achselträgerei mag man dem Schuld geben, der stets beiden Parteien Angenehmes sagen will; grundlos aber ist dieser Vorwurf gegen den, der auf der einen, wie auf der andern Seite das Unrecht oder den Irrtum zu finden bemüht ist, weil allein durch dessen gänzliche Entfernung, nicht aber durch dessen einseitige und darum halbe Unterdrückung eine dauernde Lösung der schwierigen Aufgabe herbeigeführt werden kann.

Sollte aber dies Jahr darum verloren sein für unsere Entwicklung? Gewiss nicht! Abgesehen von dem sittlichen Einfluss, den ein solcher Kampf stets auf alle uneigennützigen und wahrhaften Patrioten über muss, abgesehen von der Übung und Gewöhnung, die gegnerischen Ansichten doch einer Prüfung zu würdigen und den einseitigen Standpunkt allmählich zu verlassen – abgesehen davon ist überhaupt die die Teilnahme an bürgerlichen Angelegenheiten merklich gewachsen, wie dies das Wachstum der zu solchen Besprechungen seit Jahresfrist hier gebildeten Bürgergesellschaft zeigt. Sind also wirklich die Wege, auf denen man fortzuschreiten und die Entwicklung zu fördern gesucht hat, bisher großenteils Umwege gewesen, wie hier behauptet wird, so wird dies auch bald genug erkannt, und der richtige, geradere Weg eingeschlagen werden. Wir halten aber ferner diese Partie des Entwicklungsprozesses unserer Verhältnisse gar nicht für den wichtigsten Teil der jetzt unsere sozialen Verhältnisse überhaupt bewegenden Kämpfe und Bestrebungen. Dies sind, wie wir in dem oben erwähnten Aufsatz Nr. 46. auseinandergesetzt, nur die Nachwehen der großen Umwälzung des vorigen Jahrhunderts: schon hat aber ein neuer, von Tag zu Tag dringenderer Kampf unser ganzes Leben ergriffen, der, vorläufig von Vielen noch nicht erkannt in seiner Wichtigkeit, den Kampf sogenannter bürgerlicher Interessen bald übertönen und verschlingen wird. Es ist der Kampf um Hebung des bei weitem größten Teil des Volkes, der Ärmeren, ungebildeteren Klassen, von dem verarmten Handwerker bis zum ungebildetsten Tagelöhner und Fabrikarbeiter hinab. Und hier auf diesem Gebiet haben wir die Befriedigung zu sehen, dass die Anerkennung der Notwendigkeit zu schaffen, zu wirken, zu helfen, und die Teilnahme an der leiblichen und geistigen Not unserer Mitmenschen, dass also die Gewalt der rettenden, helfenden Liebe und Sorge von Tag zu Tag wächst und mehr Triumphe feiert selbst in den Herzen und Köpfen Widerstrebender. Manchen, den die rechte Menschenliebe nicht zum Handeln antreibt, treibt vorläufig die Besorgnis, wohin solche Zustände führen sollen, an, dass er sich an solchen Bestrebungen beteiligt. Überall hört und sieht man jetzt Vereine auftauchen, welche durch Versuche die Mittel und Wege einer allgemeinen, durchgreifenden Abhilfe dieser Notstände zu finden bemüht sind. So beschränkt nun auch die Kräfte dieser Vereine sind, so leisten sie doch verhältnismäßig so viel, dass man mit Recht die Hoffnung hegen darf, wenn mit der Zeit die vorhandenen öffentlichen Mittel und Kräfte auf ähnliche Weise verwandt werden, wenn allmählich alle Privatwohltätigkeit sich in solcher Weise konzentriert und dann Behörden, öffentliche Anstalten und Vereine übereinstimmend und einander die Hand bietend wirken; dann werde mit sichbarem Erfolg und darum wachsender Lust und Kraft dem jetzt unheilbar scheinenden Übel Abhilfe geschaffen Werden. Täglich und aller Orten wächst die Zahl derer, welche sich überzeugen, dass das Geld allein es nicht tut; dass damit auch Rat, Teilnahme, Lehre, Ermahnung, Anleitung unserer bedrängten und bedrückten Mitmenschen sich verbinden und jeder, der Zeit hat, diesem Werk seine Kräfte zuwenden müsse; dass aber nicht bloß für Befriedigung leiblicher, sondern auch geistiger Bedürfnisse gesorgt und wo letztere nicht vorhanden sind, dieselben geweckt werden müssen. Mag auch manche Bestrebung, mancher Versuch der Art in den Augen derer, welche aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit in der Zucht alter Zeiten das einzige Verbesserungsmittel finden, als vergeblich bespöttelt werden und höchstens ihr Achselzucken erregen: manches von dem, was vor 10 Jahren noch als Phantasterei gegolten, ist ins Leben getreten und findet anerkennende Teilnahme, und nach abermal 10 Jahren wird wieder Manches ins Leben getreten sein und die Anerkennung gefunden haben, die ihm jetzt aus Scheu vor allgemeinem Widerspruch selbst von Wohlgesinnten noch versagt wird.

Zu dem, was sich schon Bahn gebrochen, rechnen wir das Gedeihen der bisher bestandenen und die Entstehung neuer Vereine. Der Verein der Gewerbefreunde in Greifswald, der gesellige Verein in unserer Stadt: der Familien-Hilfsverein in Greifswald, der ältere Frauenverein hiesigen Orts, der Arbeiter-Sparverein haben fortbestanden und an Teilname gewonnen: der letztere z. B. Hat im ersten Jahr seines Bestehens 10 Thaler. Im zweiten Jahr 100 Thaler niedergelegte Ersparnisse zu Wintereinkäufen nebst einer Prämie von mehr als 200 Thaler verwandt. Hier und in Triebsees haben neue Vereine sich gebildet zu ordentlicher Pflege der Armen durch regelmäßige Besuche derselben und ihr Gedeihen ist sichtlich, wie ihr Erfolg. Während der gesellige Verein dem Herbergs- und Kneipenleben merklichen Abbruch tut, hat der Armenbesuchsverein die Zahl der schulbesuchenden Kinder vermehren, die der bettelnden vermindern helfen. Auch unser Rettungshaus ist endlich ins Leben getreten unter den erfreulichsten Zeichen der allgemeinsten Teilnahme Einzelner, wie ganzer Kommunen. Auch die Zahl der Enthaltsamkeitsvereine hat zugenommen, und unsere Stadt besitzt jetzt einen, der, in diesem Jahr mit 15 Mitgliedern beginnend, schon gegen 200 Teilnehmer zählt, dessen Versammlungen so zahlreich besucht sind, dass das ihnen eingeräumte Lokal nicht mehr ausreicht; leider waren ihre Bemühungen um ein größeres bis jetzt vergebens. Von allgemeinerer Bedeutung für unsere Provinz kann auch die zu Friedrichshagen zu errichtende Landesbaumschule werden, da sie einen früher bedeutenden, jetzt ganz verkümmerten Gewerbezweig derselben wieder zu heben bezweckt. -

Zu dem aber, was sich zunächst noch Bahn brechen muss und wird, rechnen wir namentlich eine gänzliche, den jetzigen Verhältnissen entsprechende Umgestaltung der Armenpflege und des Volksschulwesens, und wer beachtet hat, wie bald sich die Ideen, welche erst fast allgemeinen Widerspruch fanden, allmählich doch wenigstens sie Anerkennung ihrer Vernünftigkeit erworben haben, der wird nicht zweifeln an ihrem baldigen Eintritt in das Reich der Wirklichkeit.

So gewinnt die freie Vereinstätigkeit von Tag zu Tag mehr Raum und mehr Einfluss und hilft da, wo polizeiliche Vorschriften und Gesetze nicht hinreichen können, indem auf dem Weg der sittlichen Überzeugung und der allmählich wachsenden Macht des Beispiels die Einsicht in die Eigene menschliche Schuld aller sozialen Übelstände und in die eigene Kraft der Verbesserung derselben erzeugt, genährt und gekräftigt und dadurch die Lust und der Trieb sich selbst zu helfen in allen geweckt wird. Und so mögen denn alle, welche von dem Bewusstsein der Notwendigkeit und Nützlichkeit eines solchen Strebens durchdrungen sind, fort und fort mit freudigem Mut sich tatkräftig beteiligen an der außerhalb jedes politischen Parteienkampfes liegenden, von allen als unabweislich erkannten, von Vielen aber noch für unerreichbar gehaltenen Lösung der wichtigsten Aufgabe unserer Zeit:

Bekämpfung des waschenden geistigen und leiblichen Elend bei dem größten Teil unserer Mitmenschen durch geistige und sittliche Hebung der bisher vernachlässigten Volksklassen, also durch Belebung ihres Selbstvertrauens und durch Anleitung zu dauernder Selbsthilfe!

      Die Redaktion

Stralsund, Jacobi-Kirche

Stralsund, Jacobi-Kirche

Greifswald, Giebelhaus am Markt

Greifswald, Giebelhaus am Markt

Bergen auf Rügen

Bergen auf Rügen

Anklam, Steintor

Anklam, Steintor

Rügen, Schloss Ralswieck

Rügen, Schloss Ralswieck

Stralsund Stadtansicht

Stralsund Stadtansicht

Greifswald Stadtansicht

Greifswald Stadtansicht

Tischler

Tischler

Schuster

Schuster

Schneider

Schneider

Schmiede

Schmiede

Hausbau, Bauhandwerker

Hausbau, Bauhandwerker

Hausierer, Käse- und Backwarenverkäufer, Scherenschleifer

Hausierer, Käse- und Backwarenverkäufer, Scherenschleifer

Mittagstisch auf dem Bauernhof

Mittagstisch auf dem Bauernhof

Getreideernte, ein Fuder Getreidegarben

Getreideernte, ein Fuder Getreidegarben

Pferdestall auf dem Gut

Pferdestall auf dem Gut

Mönchguter Bäuerin

Mönchguter Bäuerin

Mönchguter Bauer

Mönchguter Bauer

Mönchguter Bräutigam

Mönchguter Bräutigam

Mönchguter Braut

Mönchguter Braut

Mönchguter Fischer

Mönchguter Fischer

Mönchguter Fischerin

Mönchguter Fischerin

Mönchguter Fischerpaar

Mönchguter Fischerpaar

Rügen Bauer (2)

Rügen Bauer (2)

Rügen Bauer

Rügen Bauer

Rügen Bauernfrau in Trauerkleidung

Rügen Bauernfrau in Trauerkleidung

Rügen, Frau in Abendmahlkleidung

Rügen, Frau in Abendmahlkleidung

Rügen Hofbesitzer

Rügen Hofbesitzer

Rügen Volkstyp

Rügen Volkstyp

Rügen Wasserträgerin

Rügen Wasserträgerin

Rügischer Fischer

Rügischer Fischer