Jugendjahre

Über Robert Schumanns Kindheitsjahren lastet nicht der harte Druck widriger äußerer Verhältnisse, der die Darstellung des Lebens so mancher großer Meister schon von Anbeginn an zu einer wahren Leidensgeschichte stempelt. Gleich Mendelssohn durfte auch er die Segnungen eines Elternhauses genießen, dessen äußere Lebensstellung ihm die volle Entfaltung seiner Individualität ermöglichte. Nicht als ob er von Jugend auf direkte musikalische Anregung in seiner Familie empfangen hätte. Sein Vater, Friedrich August Gottlob Schumann, geboren den 2. März 1773 als Sohn eines bescheidenen Pastors zu Entschütz bei Gera, war nichts weniger als musikalisch. Trotzdem aber ist er eine Natur, die in mehr als einer Hinsicht ein ganz besonderes Interesse verdient. Überblickt man seinen Lebensgang, so treten manche Momente zu Tage, die eine überraschende Aehnlichkeit mit den Lebensschicksalen seines großen Sohnes aufweisen. Auch er wurde in seinen jungen Jahren in einen seiner inneren Neigung durchaus ferne liegenden Beruf hineingedrängt. Statt zur Schriftstellerei, wohin ihn sein Talent und seines Herzens Stimme riefen, bestimmten ihn seine Eltern zum Kaufmannsstand. Allein der junge Lehrling konnte sich von den verbotenen literarischen Früchten nicht trennen, und als ihn seine kaufmännische Laufbahn gar nach dem Musensitz Leipzig führte, da warf er die verhassten Fesseln ab und begann frisch und fröhlich darauf loszuschriftstellern. Aber der Erfolg blieb gänzlich aus und nach einer Zeit voll Trübsal und Entbehrung musste sich Schumann noch glücklich schätzen, als ihn der Buchhändler Heinse in Zeitz als Gehilfen annahm. In Zeitz gewann er die Liebe der Tochter seines Hauswirts, des Ratschirurgen Abraham Gottlob Schnabel, seiner späteren Gattin. Aber auch hierin erging es ihm wie später seinem Sohne: die Eltern des Mädchens wollten von der Verbindung nichts wissen, solange Schumanns pekuniäre Aussichten sich nicht besserten. Alsbald trat er aus seinem bisherigen Geschäft aus und erreichte es nach ungeheuren Anstrengungen, teils als Schriftsteller, teils als Inhaber eines Droguengeschäfts, dass er 1795 seine Braut heimführen und 1799 sich ganz dem Buchhandel widmen konnte. 1807 erfolgte dann die Übersiedlung nach Zwickau, wo er mit einem seiner Brüder zusammen die Verlagsbuchhandlung der „Gebrüder Schumann“ begründete. Sie bestand bis zum Jahr 1840. Die Werke, die sie in die Welt hinausgesandt hat, zeugen von der ungewöhnlichen Vielseitigkeit ihres Begründers; neben Klassikerausgaben, einem Wochenblatt, Übersetzungen von Scott und Byron erschienen auch Sammelwerke, wie z. B. die „Bildergalerie der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten“, an der sich später auch der 14jährige Robert literarisch beteiligte.

So erscheint uns Schumanns Vater als ein scharf ausgeprägter, in den Kämpfen des Lebens gestählter Charakter, als ein Mann, dessen praktischer Sinn mächtig genug war, die Auswüchse seines nicht unbedeutenden künstlerischen Talents niederzuhalten, während ihn andererseits eben dieses Talent vor engherziger Verbissenheit und vor Pedanterie bewahrte.


Ihm führte das Schicksal in Johanna Christiane Schnabel eine Lebensgefährtin an die Seite, die, aus kleinstädtischen Verhältnissen erwachsen, sich weder an Verstand noch an Bildung über den Durchschnitt erhob, aber dafür einen reichen Schatz reiner Herzensgüte besaß, der sich am schönsten in ihrem Verhältnis zu ihrem Sohne Robert entfalten sollte. Niemand wird ohne Rührung den Brief lesen, in dem das geängstigte Mutterherz die Zukunft des Sohnes, den es mit schwärmerischer Liebe umfängt und dessen Sehnen es doch nur halb mitfühlen kann, in die Hände des Lehrers Fr. Wieck befiehlt.1)

Robert Alexander Schumann, geboren den 8. Juni 1810, war das jüngste unter fünf Geschwistern. Seine einzige Schwester Emilie wurde mit 20 Jahren das Opfer einer unheilbaren Geisteskrankheit, der einzige Fall, der sich in der Schumann'schen Familie vor der Katastrophe Roberts feststellen lässt. Bei der anstrengenden Berufstätigkeit des Vaters war es natürlich, dass Roberts Kindheitsjahre fast ausschliesslich der Mutter gehörten, die ihn denn auch, zumal als die ersten Funken seines Talents aufzuleuchten begannen, gründlich verhätschelte2). Auch seine Patin, die Frau Bürgermeister Ruppius, tat Alles, um dem Nesthäkchen der Familie Schumann jeden Wunsch an den Augen abzusehen. Mit dem Beginn des 6. Lebensjahres trat der Knabe in die Privatschule des Archidiakonus Dr. Dohner ein und bezog, von dort mit einer gründlichen Elementarbildung versehen, im Jahre 1820 das Gymnasium seiner Heimatstadt. Von diesem Zeitpunkte an treten die charakteristischen Umrisse seiner außerordentlich vielseitig veranlagten Persönlichkeit immer deutlicher hervor. Neben seinen Schulstudien, in denen er ebenfalls seinen Mann zu stellen weiß, übersetzt er aus eigenem Antrieb Stücke aus den alten Dichtern, dichtet selbst, philosophiert, spielt emsig Klavier, komponiert — dem Schmetterling gleich flattert sein reichbegabter Geist von Blume zu Blume, überall nippend, überall bestrebt, ein neues Gebiet im Reiche des Schönen und Wissenswerten zu erobern. Aber es zeigt sich zugleich auch ein gewisser Mangel an Konzentration des Denkens; die Fülle der ihm zuströmenden Ideen reißt ihn nicht selten mit sich fort und kaleidoskopartig kreuzen sich in seiner Gedankenwelt die verschiedenartigsten Pläne, deren Ausführung darum auch nie über die ersten Ansätze hinausgekommen ist

Dichtkunst und Musik waren die beiden Pole, zwischen denen sich die gesamte Jugendentwicklung Schumanns vollzog, und geraume Zeit schien es, als sollte die erstere den Sieg über ihre Schwester davontragen. Während die Ausbildung des musikalischen Talents, wie wir sehen werden, seitens der Eltern keine nachhaltige Förderung erfuhr, kam insbesondere der Vater, der in den dichterischen Neigungen seines Sohnes mit Freuden sein eigen Fleisch und Blut wiedererkannte, diesen mit aller Bereitwilligkeit entgegen. Sorgsam überwachte er die Lektüre des Knaben, erschloss ihm die Schätze seiner Buchhandlung und zog ihn schließlich sogar zum Mitarbeiter an seinen eigenen literarischen Unternehmungen heran. Die Vorliebe für Scott und Byron z. B. mag schon damals vom Vater auf den Sohn übergegangen sein.

Ihren Höhepunkt erreichten diese Bestrebungen mit der Begründung eines literarischen Vereins, zu dem der 15jährige Schumann seine gleichgesinnten Kameraden einlud. Hainbund und Anakreontiker dienten diesem der „Einweihung in die deutsche Literatur“ gewidmeten Kränzchen als Vorbild; man las und erklärte Dichtwerke, besprach das Leben berühmter Dichter und kritisierte wohl ab und zu auch einen aus dem eigenen Kreise kommenden Versuch. Der Dichterflug des Gymnasiasten Schumann ging außerordentlich hoch: neben vielem Lyrischen finden sich drei Dramen im hohen Stil und zwei Romane. Aber es war ein Ikarusflug; denn fast keines dieser Werke ist über die aller ersten Anfänge hinausgediehen, so wenig als die zu gleicher Zeit in Angriff genommene „Ästhetik der Tonkunst“. Sehr charakteristisch ist übrigens Schumanns Selbstbekenntnis in seinem Tagebuch: „Was ich eigentlich bin, weiß ich selbst noch nicht klar. Phantasie, glaub' ich, habe ich . . Tiefer Denker bin ich nicht, ich kann niemals logisch an dem Faden fortgehen, den ich vielleicht gut angeknüpft habe. Ob ich Dichter bin — denn werden kann man es nie — soll die Nachwelt entscheiden.“

Das Hinneigen zur Poesie in früher Jugendzeit ist von entscheidender Bedeutung für Schumanns spätere künstlerische Entwicklung geworden. Es ist recht bezeichnend, dass nicht Mozart und Beethoven, sondern Leute wie Uz und Gleim das Ideal des jungen Schumann waren. Wohl ist späterhin die Entscheidung zu Gunsten des Musikers in ihm gefallen. Allein immer und überall ist die frühzeitig geweckte Dichterphantasie heimlich am Werke; sowohl dem Musiker, wie namentlich auch dem Kritiker Schumann sieht der Dichter beständig über die Schulter.

Sehr stiefmütterlich ward die musikalische Erziehung des jungen Schumann bedacht. Zwar wurde schon in seinem 7. Lebensjahr, wohl auf Betreiben der Mutter, die diese Seite ihres Lieblings zuerst entdeckt haben mochte, mit dem Klavierunterricht begonnen. Schumanns erster Lehrer war ein etwas altfränkischer Schulmeister, der Baccalaureus Kuntsch vom Zwickauer Lyceum, der es nebenbei durch eigenen Fleiß bis zum Organisten gebracht hatte. Mag er auch die ungewöhnliche Begabung seines Schülers erkannt haben, so reichten doch seine eigenen Kenntnisse nicht aus, um auf denselben einen nachhaltigen und tiefgreifenden Einfluss auszuüben. Aber einmal angeregt, entwickelte sich das junge Genie mit erstaunlicher Schnelligkeit; insbesondere trug hierzu auch ein Besuch in Karlsbad bei, wo das Spiel des damals (1819) dort konzertierenden Moscheles einen unauslöschlichen Eindruck auf den Knaben machte. Schon mit 7 Jahren versuchte er sich in kleinen Tänzen, sowie auch in freier Phantasie; so porträtierte er eines schönen Tages auf dem Klavier das Wesen seiner Schulfreunde zu deren freudigster Überraschung; es ist, als ob sich hier der Komponist des „Carnaval“ zum ersten Male ankündigte. Groß war die Freude Roberts, als er einen musikalischen Kameraden gewann, mit dem er 4händige klassische Symphonien, Stücke von Weber, Czerny und Hummel spielen konnte. Ja es gelang ihm sogar, als Gegenstück zu seinem Lesekranz, ein kleines Orchester unter seinen Genossen zusammenzubringen, das er mit wahrem Feuereifer einexerzierte und sogar zur Aufführung eines eigenen Werks, des 150. Psalms für Chor und Orchester, heranzog.

Auch in weiteren Bekanntenkreisen lies sich Robert mit glänzendem Erfolg hören und in Kurzem war das verwöhnte Wunderkind über jede Konkurrenz in Zwickau erhaben. Kuntsch, um den sich Schumann anscheinend nie sehr viel bekümmert hatte und der wohl selbst allmählich zur Einsicht kommen mochte, dass er diesem Schüler gegenüber nicht der Mann sei, den Teufel festzuhalten, gab 1825 den Unterricht von sich aus auf.

Der Vater, der diese ganze Entwicklung aufmerksam verfolgt hatte, entschloss sich, trotz des Widerstands seiner Gattin, mit C. M. v. Weber in Dresden behufs Übernahme des ferneren Unterrichts seines Sohnes Verhandlungen einzuleiten, die jedoch, wohl wegen Webers Abreise nach London, zu keinem Resultate führten. So geschah es, dass Schumann bis zum Beginn seiner Studentenzeit ohne systematischen Unterricht geblieben ist. Es war hauptsächlich seine Mutter, die sich nicht genug daran tun konnte, auf das traurige Künstlerlos selbst eines Mozart hinzuweisen, und den Sohn immer und immer wieder auf ein sicheres Brotstudium hinzulenken suchte. Sie sollte die Oberhand behalten, denn am 10. August 1826 starb der Vater, er, der noch kurz zuvor mit offenem Sinn, vielleicht auch seiner eigenen jungen Tage gedenkend, dem Talent des Sohnes freie Bahn zu geben sich entschlossen hatte. Es ist nicht mehr als natürlich, dass Schumann, nunmehr ausschliesslich dem Einfluss der Mutter und seines Vormunds, des Kaufmanns Rudel, unterworfen, vorerst sich selbst aller Künstlergedanken entschlug. Trat doch im selben Jahre noch ein zweites bedeutungsvolles Moment in sein Gemütsleben: die erste Liebe, die sich sehr bezeichnender Weise binnen wenig Wochen auf zwei „Gegenstände“ erstreckte. Hat auch keine dieser beiden Mädchengestalten 8) — Nanni und Liddy mit Vornamen — den Siebzehnjährigen tiefer zu fesseln gewusst, so trug doch diese Schwärmerei, in Verbindung mit dem Verlust des Vaters, dazu bei, jenen innerlichen Prozess zu vollenden, der den heiteren lebenslustigen Knaben zum sinnenden, melancholischen Träumer wandelte. Schon jetzt gelangt da und dort jene schwermütige Stimmung zum Durchbruch, die späterhin einen Hauptgrundzug seines Charakters bildete.

Neue starke Eindrücke stürmten im folgenden Jahre auf ihn ein. Zunächst die Bekanntschaft mit der Gattin des Colditzer Arztes Dr. Carus, einer hochgebildeten Dilettantin, deren Gesang den jungen Schumann in einen förmlichen Taumel versetzte. Aus ihrem Munde vernahm er das erste Schubert'sche Lied,, sie war es auch, die der jungen Brust die erste eigene Liedschöpfung entlockte.

Das Haus ihres Oheims in Zwickau, eines mit scharfem Blick für junge Talente begabten Mannes, war eine Hauptpflegestätte klassischer Kammermusik, ein Haus, wo nach Schumanns eigenen Worten „Alles Freude, Heiterkeit, Musik war.“ Es geschah jedenfalls in Folge der hier gefundenen Anregung, dass Schumann sich entschiedener wieder der Musik zuwandte.

Das zweite Hauptereignis dieser Zeit, dasjenige, das seine Schatten über Schumanns gesamte künftige Lebensbahn werfen sollte, war die Bekanntschaft mit Jean Paul. Schumann ist wohl eines der lehrreichsten Beispiele für den merkwürdigen, faszinierenden Einfluss, den diese problematische Dichternatur auf ihre Zeit ausgeübt hat. Jean Paul tritt alsbald in den Brennpunkt von Schumanns gesamtem dichterischen wie auch musikalischem Schaffen. Stünde in den Jugendbriefen sein Name nicht fast - auf jeder Seite, so könnte man aus Inhalt und Stil mit absoluter Sicherheit die geistige Sphäre des Schreibers erschließen. Da finden wir einmal folgendes Glaubensbekenntnisse5): „J. Paul nimmt noch den ersten Platz bei mir ein, selbst Schillern (Göthen versteh' ich noch nicht) nicht ausgenommen.“

Und ein andermal6): „Wenn die ganze Welt Jean Paul läse, so würde sie bestimmt besser, aber auch unglücklicher — er hat mich oft dem Wahnsinn nahe gebracht, aber der Regenbogen des Friedens schwebt immer sanft über allen Tränen und das Herz wird wunderbar erhoben und mild verklärt.“

So steht Jean Paul für ihn auf derselben Stufe wie Shakespeare und Beethoven.7) Er lebt und webt in ihm, er bedroht schalkhaft seine Freunde, wenn sie nicht den „Titan“ lesen,8) ja selbst, das Idealbild seiner Jugendliebe Liddy fühlt er zerrinnen, „wenn ich an die Reden denke, die sie über Jean Paul führte“.9) Er schreibt selbst Jean Pauliaden, 10) er besucht als Student Jean Pauls Wittwe in Bayreuth und lässt sich von ihr sein Bildnis geben.

Die Frage nach dem Einfluss Jean Pauls auf Schumanns künstlerische Tätigkeit wird später zu erörtern sein. Wie es im Menschen Schumann damals aussah, das zeigen am besten die ersten der uns erhaltenen Briefe, in denen er sein übervolles Herz mit echt Jean Paulscher Überschwänglichkeit offenbart.

Mittlerweile war das Abiturientenexamen herangekommen. Die Frage nach Roberts künftigem Lebensberuf musste entschieden werden. Die Entscheidung fiel, wie sie unter den obwaltenden Umständen fallen musste. Dem besorgten Drängen der Mutter nachgebend, entsagte Robert dem Künstlerberuf und lies sich am 29. März 1828 als stud. jur. an der Universität Leipzig immatrikulieren. Er traf hier seinen Gymnasialfreund Emil Flechsig wieder, mit dem er eine gemeinschaftliche Wohnung verabredete, sowie den Bruder seiner Schwägerin Therese, den stud. jur. Moritz Semmel, und durch dessen Vermittlung den stud. jur. Gisbert Rosen, eine Bekanntschaft, welche alsbald unter dem Zeichen Jean Pauls zu einem beiderseits mit schwärmerischer Liebe gepflegten Freundschaftsbund erwuchs. Rosen lies sich sogar bestimmen, dem Freunde nach Zwickau zu folgen, wo Schumann noch sein Abiturientenexamen abzulegen hatte; er war Zeuge des Jubels im elterlichen Hause, als dieses mit dem glänzendsten Erfolge verlief. Nun begann für die beiden Freunde eine Zeit seligsten Schlaraffenlebens. Robert durfte den nach Heidelberg übersiedelnden Freund nach München begleiten, eine Reise, die die beiden jugendlichen Schwärmer zu einer Pilgerfahrt nach Bayreuth benützten, der geweihten Heimatstätte ihres Abgotts Jean Paul. Von hier ging die Reise über Augsburg nach München. Hier öffnete ihnen eine Empfehlung von Schumanns Augsburger Bekannten den Zutritt zum Hause Heinrich Heines, der damals mit seinen vor Kurzem erschienenen Reisebildern und dem Buch der Lieder bereits die erste Staffel seines Rums erklommen hatte. Mehrere Stunden verlebte der junge Schumann bei dem Dichter, dessen Lieder zwölf Jahre darauf von seiner Hand eine neue, verklärende Weihe erhalten sollten.

In München schlug aber auch zugleich die Stunde der Trennung für die beiden Freunde. Nach schmerzbewegtem Abschied reiste Schumann nach Zwickau zurück, um von hier aus Mitte Mai nach Leipzig überzusiedeln. Es war ein schwerer innerer Konflikt, den er mit sich hinübernahm in die Studentenzeit; er ging denselben Pfad, den dereinst der junge Händel gewandelt. Ohne sich es selbst zu gestehen, war er innerlich fest entschlossen, sich der Kunst in die Arme zu werfen. Aber noch hielt ihn die zarte Scheu vor dem Willen der Mutter zurück. Erst der „eiskalten“ Wissenschaft war es beschieden, ihn zur vollen Klarheit über den bedeutsamsten aller Lebensentschlüsse hindurchzuführen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Robert Schumann