Rinaldo Rinaldini der Räuberhauptmann.

Romantische Geschichte.
Autor: Vulpius, Christian August (1762-1827), Erscheinungsjahr: 1799
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Rinaldo, Angelo Duca, Rinaldini, Räuberhauptmann, Geschichte, Vulpus, sizilianische Bauern
Inhaltsverzeichnis
  1. Erstes Buch. - Stürmisch brauste der Wind, tobend wie empörte Meereswogen, über den Nacken der hohen Apenninen, schüttelte die Wipfel hundertjähriger Eichen und beugte das schwankende Gesträuch der Flamme des Feuers zu, an welchem nahe bei einer steilen Felsenwand, in einem kleinen Tale, Rinaldo und Altaverde saßen. ...
  2. Zweites Buch. - Die Sonne war aufgegangen. Unser Pärchen machte sich auf den Weg. – Sie kamen der Landstraße näher und sahen, als sie eben dieselbe wieder verlassen wollten, einen Bauer auf sich zukommen, der bei ihrem Anblicke seine Schritte verdoppelte. ...
  3. Drittes Buch. - Rinaldo ging endlich, noch immer als Pilger gekleidet, auf das Kloster bei Montamara zu, in welchem sich Aurelia befand, und verlangte die Äbtissin zu sprechen. ...
  4. Viertes Buch. - Rinaldo fand die Wohnung der schönen Olimpia verschlossen. – Das erinnerte ihn an etwas, das ihm Lodovico gesagt hatte, und er wünschte sich von ihrem Doppelquartier zu überzeugen. ...
  5. Quisque suos patimur manes. VIRGIL
  6. Fünftes Buch. - Rinaldo setzte seine Besuche bei der Gräfin nun, in ihrem Hause sowohl als auf ihrer Villa, fleißig fort, und Laura hatten keinen Teil mehr an seinem Herzen. ...
  7. Sechstes Buch. - Rinaldo empfing von dem Alten einen kleinen Vorbericht über die Geheimnisse der Ägyptischen Mysterien und sah dann ein ebenso merkwürdiges als glänzendes Schauspiel aufführen, ...
  8. Siebentes Buch. - Draußen blieb es nach dem Schusse still. Eugenia kam wieder zu sich. Cinthio trat in die Haustür. Die andern folgten ihm. Es war kein Mensch zu sehen und zu hören. ...
  9. Achtes Buch. - Rinaldo merkte, daß von seinen Gefährten keine Nachricht, wie er sie zu haben wünschte, einzuziehen sein würde, und schwieg. Sie kamen endlich nach Saldona. ...
  10. Numquam simpliciter fortuna indulget. Q. CURTIUS
  11. Neuntes Buch. - Schnell verließ er sein Lager, nahm Wäsche mit, steckte alles Geld, was er hatte, und seine Kleinodien zu sich, bewaffnete sich mit Säbel, Rohr und Pistolen, schlich an Serenens Kammer vorbei, ...
  12. Zehntes Buch. - Tobend heulte die entfesselte Schar der Winde, donnernd brachen sich die empörten Wellen am Felsengestade, flammende Blitze durchschnitten die finstre Wolkennacht: Himmel und Erde waren in Aufruhr. ...
  13. Elftes Buch. - Erschrocken bebte Violanta zurück, als Rinaldo in ihr Zimmer trat, ängstlich schlug sie ein Kreuz, und über ihre bebenden Lippen konnte sich kein Wort drängen. ...
  14. Zwölftes Buch. - Drei Bewaffnete verlangten, ins Schloß gelassen zu werden. – Rinaldo gab Befehl, sie einzulassen. Sie wurden in ein Zimmer geführt, in welchem sich Rinaldo allein befand. ...
  15. Dreizehntes Buch. - Es kamen Boten mit Briefen auf das Schloß, gesendet von dem Alten, der dennoch nie schrieb, wo er sich aufhielt. – Rinaldo war in seiner Einsamkeit in einer sehr peinlichen Lage. ...
  16. Dolum ad virtutem addere oportet. FLORUS.
  17. Vierzehntes Buch. - Ein Mädchen trat ins Zimmer. Es war Lusette, die Tochter seiner Hauswirtin, einer Krämerin. Sie trug eine Schüssel, belegt mit Zitronen und süßduftenden Limonen, ...
  18. Fünfzehntes Buch. - Die Sonne stand schon hoch, als Rinaldo erwachte. Er schlug die Augen auf. Serena saß, mit weiblicher Arbeit beschäftigt, in seinem Zimmer. ...
  19. Sechzehntes Buch - Rinaldo ging auf den Pavillon zu. Unweit davon, bei der Fontana, stand Oriane und band Blumen in einen Strauß zusammen. ...
  20. Siebzehntes Buch. - Aus den benachbarten Städten, Flecken und Dörfern, von Schlössern und aus Hütten strömten Menschen herbei auf den Wiesenmarkt von Lienzo. Käufer, Verkäufer, Pfaffen, Pilger, Edelleute, Damen, Bauern, Zigeuner und Beutelschneider ...
  21. Achtzehntes Buch. - Schon waren Isotta und Rinaldini auf dem Schiffe. Die Anker wurden gelichtet; ein günstiger Wind schwellte die Segel; das Schiff flog aus dem Hafen ins Meer. Das Kastell lag in der Ferne; ...
Als Vorlage für diese romantische Erzählung diente Vulpius die Geschichte des wahren Räubers Capitano Angelo Duca eines sizilianischen Bauern, der 1780 als Bandit in die Berge ging und 1784 aufgegriffen und hingerichtet wurde. Die Erstveröffentlichung "Rinaldini, der Räuberhauptmann, eine romantische Geschichte unseres Jahrhunderts" stammt aus dem Jahre 1799, bis heute ist die Beliebtheit mit zahlreichen Neuauflagen ungebrochen. Vulpius’ Werk, das man als Vorläufer der Groschenromane bezeichnen kann, machte seinen Verfasser weltberühmt, die Geschichten wurden in viele Sprachen übersetzt und regten damals vor allem Menschen mit geringerem Bildungsniveau zum Lesen an. „Als einer der ersten Romane, die für ein Massenpublikum geschrieben wurden, blieb Rinaldo Rinaldini in seiner Popularität unerreicht. Vulpius wurde mit seinem Hauptwerk nicht nur zum Erfinder der modernen Trivialliteratur, sondern – inkognito – auch zum Urvater der abenteuersüchtigen und immer am Rand der Legalität für das Gute kämpfenden Helden in Film, Fernsehen und Comics des 20. Jahrhunderts. (Zitat: www.erfurter-literaturverein.de)
Das Rinaldo-Lied "In des Waldes tiefsten Gründen, in den Höhlen tief versteckt, schläft der Räuber allerkühnster, bis ihn seine Rosa weckt…" gehörte um die Jahrhundertwende des vergangenen Jahrhunderts zu den beliebten Schauergeschichten der Moritatensänger.

Vulpius Christian August

Vulpius Christian August