17. September. In der Nacht ein fürchterlicher Sturm.

17. September. In der Nacht ein fürchterlicher Sturm. Zwei Schiffe gingen im Hafen zu Grunde. Das wichtige Geschäft des Frühstücks abgethan, das freilich von einer andern Konsistenz ist als unseres zu Hause. Die Franzosen entgöttlichen sich etwas. Der Major hat Geschäfte. Ich will allein mit dem Dragoman ausgehen. Es regnet. Sind heute beim Gesandten zu Tische. Prokesch' asiatische Reiseerinnerungen sollen mir die Zeit verkürzen helfen.

Doch mit dem Lohnbedienten allein ausgegangen. Ein paar noch nicht gesehene Straßen durchlaufen, die nichts Interessantes darbieten. Die große Cisterne besehen, die ihren Gehalt von den süßen Wassern Europas empfängt. Ein stupendes Werk aus den Zeiten der Konstantine mit ungeheuern Granitsäulen, so weit das Auge reicht. Der Obelisk auf dem Atmeidan, die Spitzsäule ägyptisch, die Basis schlechte Arbeit aus der Zeit des Theodosius. Die halb zerstörte Schlangensäule, die einst dreifach gewunden gewesen sein soll, jetzt aber nur einfach ist, und von der man viel fabelt. Die aller Zierden beraubte und nur noch aus den übereinander geschichteten Quadern bestehende Säule des Konstantin. Diese drei Bildwerke sollen die Richtung der Spina des ehemaligen Hippodroms bezeichnen. Beginnt zweimal zu regnen. Da ich nicht Lust hatte, noch einmal durchweicht zu werden, nach Hause.


Mittags beim Gesandten. Das Wetter hatte mich verstimmt und die Verkühlung von gestern. Das Gespräch wollte sich nicht geben. Verfiel in jene beliebten Abwesenheiten, die so angenehm machen. Später kamen mehrere Leute, und das Gespräch wurde französisch geführt. Wäre gern nach Hause gegangen, aber der Major spielte, und ich wußte den Weg nicht. Schlechter Tag.