Am 21. August abends um halb zehn Uhr von Wien abgereist.

Am 21. August abends um halb zehn Uhr von Wien abgereist. Mit traurigem Gemüt. Vorzüglich angeregt durch die unwillkürliche Vergleichung des gegenwärtigen Zustandes mit jenem, in dem ich Wien vor sieben Jahren zur Reise nach Italien verließ. Damals voll Hoffnung und Blüte, „im Uebermut des Wagens und der That“ –jetzt beinah verwelkt und kleinlaut. Weiß Gott, ich zwinge mich zu dieser Reise, und ich appliziere sie mir wie eine Vesikatur als letztes Mittel, um zu sehen, ob's noch zieht und ob noch ein Rest von Lebenskraft vorhanden.

Ich beginne diese Reise mit einem eigenen unangenehmen Vorgefühle.


Im Wagen ein Kaufmann aus Wien und zwei Juden. Höchst unangenehm.

Die Nacht hindurch gefahren. Aufgang der Sonne in der Nähe von Znaim. Erinnerung an die fatalen Reisen, die ich auf derselben Straße mit dem nunmehr verstorbenen Graf Stadion gemacht. So wenig angenehm nun der gegenwärtige Ausflug ist, so soll er doch, will ich hoffen, besser ausfallen, als jene Fronfahrten.