Am 15. Juni 1818 waren wir am Eingang des Kanals,

Am 15. waren wir am Eingang des Kanals, ohne noch Ansicht des Landes zu haben. Eine englische Flotte war zu sehen. Ein Lotse stieg an unsern Bord. Die erste Nachricht, die ich erhielt, war eine Todesnachricht: in einem Zeitungsblatte, das jener mitbrachte, wurde eine Ausgabe der Werke der verstorbenen Frau von Staël angekündigt.

Am Abend des 16. Juni 1818 lagen wir auf der Reede von Portsmouth vor Cowes vor Anker neben einem Amerikaner, dem wir bereits zu Hana-ruru und zu Manila begegnet waren. Am Abend des 17. waren wir im Hafen.


Meine erste Sorge war, die Briefe, die ich vorsorglich zur See geschrieben, nach allen vier Winden zu verstreuen. Ich war auf heimatlich europäischem Boden und konnte noch so bald nicht Nachricht von denen erwirken, durch die mir ein bestimmter Punkt der überall nährenden Erde zur Heimat geworden. – Ich will euch, Freunde, noch zum Zwischenspiel einladen, mich auf einen schnellen Ausflug nach London zu begleiten. Aber meine Seele durstete nur nach dem einen, nach Briefen von den Freunden, und ich konnte erst im heimatlichen Berlin zur Ruhe gelangen.

Ich finde in einem vom Kanal datierten Briefe von mir die Worte: »Ich kehre Dir zurück, der sonst ich war – ganz – etwas ermüdet, nicht gesättiget von dieser Reise – bereit noch, unter diesen oder jenen Umständen wieder in die Welt zu gehen, und ›den Mantel umgeschlagen‹.«

Ich trat am 18. morgens in Portsmouth in das erste beste Haus hinein, mich nach Schneider, Schuster usw. zu erkundigen. Ich wurde festgehalten: »Was brauchen Sie?« – »Alles – und will mit dem Wagen, der morgen um vier Uhr nachmittags abgeht, nach London fahren.« – Stoffe, Zeuge, Kattun, Leinwand wurden mir zur Auswahl vorgelegt. Arbeiter nahmen Maß; Hüte, Stiefeln wurden anprobiert, Strümpfe ausgesucht, die Bestellung genau gemerkt. Ich wurde in der Zeit von zehn Minuten fertig. – Am 19. um halb vier bekam ich auf dem »Rurik« meinen gepackten Koffer, alles nach Muster und Vorschrift, die Wäsche neu genäht, gezeichnet, gewaschen und geplättet. Verdrießlich war mir nur die Ängstlichkeit, mit welcher nach dem Gelde gelangt wurde, bevor man die Ware aus der Hand ließ.

In England beginnt der Arbeitstag in der Regel um zehn Uhr des Morgens und endigt nachmittags um vier. Ein Wagen zwischen Portsmouth und London fährt nachmittags um vier Uhr ab und langt am andern Morgen um zehn Uhr an; der Geschäftsmann hat auf der Reise keine Stunde Zeit versäumt. – Ein anderer Wagen fährt bei Tage für andere Leute.

Ich saß um vier Uhr im Wagen und sah aus dem Schlage die Marksteine mit unglaublicher Schnelligkeit vorübergleiten. Ich erkannte im Fluge manche Pflanzen der heimischen Flora, und der purpurne Fingerhut mit seinen hohen Blütenrispen schien mir ein freundliches Willkommen zuzuwinken.

Auf der Decke des Wagens, ich hätte fast gesagt auf dem Verdecke, hatten mehrere auf Urlaub entlassene Zöglinge einer Seeschule ihre Plätze. Die jungen Leute übten ihre Kletterkünste an der pfeilschnell rollenden Maschine auf eine ergötzliche Weise und waren überall eher als da, wo sie sollten.

Ich hatte mich als den Titulargelehrten der russischen Entdeckungsexpedition zu erkennen gegeben; die Gefährten der Fahrt hatten für mich, den Fremden, Aufmerksamkeiten, die ich weit entfernt war zu erwarten.

Ich wurde mitten in der Nacht aus dem festesten, gesundesten Schlafe geweckt; es sollte gespeist werden. Man erwies sich dienstfertig meiner schlaftrunkenen Unbeholfenheit. Die Augen halb eröffnend, versuchte ich nacheinander in babel-rurikischer Sprachverwirrung alle Zungen der redenden Menschen, die ich kannte und nicht kannte, bevor ich auf die rechte kam und mich auf Old England wiederfand.

Unter jenen Schülern, die zu unserer Reisegesellschaft gehörten, befand sich ein geborener Russe. Der wurde mir vorgestellt, und ich sollte mich mit ihm unterhalten. Das war ich mit dem besten Willen nicht imstande zu tun.

Welch ein Glücksfund, welch eine Perle für eine gut eingerichtete Polizei! Ein Mensch, der ohne Paß und ohne Papiere irgendeiner Art sich nach der Residenz begibt; der, um sich recht zu verstecken, sich für einen Russen ausgibt und von dem ein besonderes Glück sogleich an den Tag legt, daß er die Sprache nicht versteht. Die armen Engländer genießen aber der wohltätigen Einrichtung nicht. Die Verlegenheit, die mich verriet, wurde nicht einmal bemerkt; man glaubte mir aufs Wort, und ich war so sicher wie bei uns ein Spitzbube, der sich selber seine Pässe geschmiedet hat.

Ich stieg aus Unkenntnis der Stadt in der City ab, Fleet-Street, Belle-Sauvage-Inn. Die Welt, in welcher ich mich bewegen wollte, war in Westminster, Piccadilly. Sieben Tage in London fassen mehr Erlebtes, mehr Gesehenes als drei Jahre an Bord eines Schiffes auf hoher See und in Ansicht fremder Küsten – in London, das nächst und abwechselnd mit Paris die Geschichte für die übrige Welt macht und verkündigt. – Ich werde nicht von jedem Vogel, den ich hier habe fliegen sehen, Rechenschaft ablegen.

Ich habe in London ausschließlich mit Gelehrten gelebt und in Museen, Herbarien, Bibliotheken, Gärten und Menagerien meine Zeit verbracht. Schon die Namen der Männer herzuzählen, denen ich mich dankbar verpflichtet fühle, würde mich zu weit führen. Die Bibliothek von Sir Joseph Banks war gleichsam mein Hauptquartier. Sir Robert Brown, welcher derselben vorstand, war für mich von ausnehmender Dienstfertigkeit. – Ich hatte die Ehre, Sir Joseph Banks vorgestellt zu werden. Ich sah unter andern bei ihm den Kapitän James Burney, den Gefährten Cooks auf seiner dritten Reise und Verfasser von der »Chronological history of the discoveries in the South Sea«, einem Meisterwerke gründlicher Gelehrsamkeit und seltener gesunder Kritik. – Mich erkühnt zu haben, in der Frage, »ob Asien und Amerika zusammenhängen oder durch die See getrennt sind«, gegen einen Mann wie James Burney aufzutreten und recht gegen ihn behalten zu haben, ist eines der Dinge, die mich in meinen eigenen Augen ehren.

Ich ging einst in einem Museum auf und ab, die Schreibtafel in der Hand, und schrieb mir über Gegenstände, die meine Aufmerksamkeit besonders fesselten, Notata auf. Ein Gleiches tat mit großem Eifer ein rascher, lebendiger Mann; der Zufall führte uns zusammen, und er redete mich an. Er mochte bald an meinen Antworten merken, daß ich kein geborner Engländer sei; er fragte mich auf französisch, ob er sich dieser Sprache bedienen solle. Ich aber rief in der Freude meines Herzens auf deutsch aus: »Das ist ja meine Muttersprache!« – »So wollen wir deutsch reden«, fuhr auf deutsch Sir Hamilton Smith fort, und er ward seit der Stunde mein gefälliger und gelehrter Wegweiser in den verschiedenen Museen, die wir zusammen zu besuchen uns verabredeten.

Ich lernte zuerst in London Cuvier kennen und begegnete auch dort dem Professor Otto aus Breslau, der mir manche Nachrichten aus der Heimat mitteilte.

Der bekannte Herr Hunnemann war mir in allen Dingen dienst- und hülfreich; er war mein Rat, mein Führer, mein Dolmetscher. Er widmete meinem Dienste einen großen Teil seiner ihm kostbaren Zeit. Er half mir, alles, was mir auf der Reise an Instrumenten, Büchern, Karten gefehlt hatte, nachträglich zusammenzubringen, um mich zu der Heimfahrt auszurüsten, wie ich es zur Ausfahrt hätte sein sollen. – Hätte wohl, wer darüber lächelt, es viel klüger gemacht? Ich meinerseits bin bei jedem neuen Kapitel meines Lebens, das ich schlecht und recht, so gut es gehen will, ablebe, bescheidentlich darauf gefaßt, daß es mir erst am Ende die Weisheit bringen werde, deren ich gleich zu Anfang bedurft hätte, und daß ich auf meinem Sterbekissen die versäumte Weisheit meines Lebens finden werde. – Und ich bin ohne Reue, weil ich nicht wissentlich und mit Willen gefehlt und weil ich die Meinung habe, daß es anderen nicht viel anders geht als mir. – Aber ich sprach von meinen Ankäufen, denen ich beiläufig 100 Pfund bestimmt hatte. – Ich fand in Arrowsmith einen liebenswerten, liberalen Gelehrten. Er sagte, wir hätten für ihn gearbeitet, und schenkte mir die Karte, die ich von ihm zu kaufen begehrte.

Der ich die letzten Jahre in der Natur gelebt, fühlte jetzt zu der Kunst, welche die Natur nach dem Bedürfnisse des geistigen Menschen vergeistigt, einen unaussprechlichen, unwiderstehlichen Zug; und von den kurzgezählten Stunden, die ich in London zu verleben hatte, mußte ich mehrere widmen, Beruhigung im Anschauen der Kartons von Raffael oder der Antike zu suchen.

Die französische Restauration, welche sich die nächstvergangene Geschichte zu verleugnen bemühte, beeiferte sich hergebrachterweise, Standbilder umzustürzen und Inschriften und Namenszüge auszukratzen. Aber die öffentliche Meinung Europas verbot ihr, Kunstwerke, die sie in Schutz nahm, zu vernichten. Sie hatte den Mittelweg erwählt, diese Träger verhaßter Erinnerungen wenigstens von ihrer Wurzel abzulösen und dieselben als Geschenke den Fremden zuzuwerfen. Ich wußte, daß der Napoleon von Canova dem Lord Wellington zugeteilt worden und in London sich befinden mußte. Längst war ich auf diese Statue aufmerksam geworden, und ich begehrte gar sehr zu sehen, wie Canova den Kaiser idealisiert, um darüber zur Klarheit zu kommen, ob der vieux sergeant de la garde, an welchen ich dieses Kunstwerk gerichtet wissen wollte, in dem griechisch nackten Halbgott seinen vergötterten Petit Caporal erkennen könne.

»Hier«, sagte mir Robert Brown auf dem Wege nach Kew, wohin er die Güte hatte mich zu begleiten – »hier in diesem Hause, hinter dieser Tür steht die Bildsäule, von der wir sprechen.« Und ich darauf: »So lasset uns hingehen, klopfen oder klingeln; die Tür wird aufgehen, und wir sehen hinein.« – »Wenn Sie wünschen, das Bild zu sehen«, erwiderte, der Sitte kundig, Robert Brown, »so will ich an Sir Joseph Banks schreiben; auf dessen Bitte wird Ihnen sonder Zweifel die Erlaubnis erteilt werden. – Oder auch der russische oder der preußische Gesandte.« – Ich kann einmal keine großen Mittel an kleine Zwecke setzen und Polyspasten anwenden, um eine Feder zu bewegen. Ich schüttelte mit dem Kopfe und wir gingen weiter.

Herr von Kotzebue war mit mir zugleich in London. Ich sah ihn flüchtig. Er hatte sich dem russischen Gesandten angeschlossen, war dem Prinzregenten und dem Großfürsten Nikolai Pawlowitsch vorgestellt worden und klagte, daß seine Zeit anders ausgefüllt werde, als er gewünscht hätte, und daß er von dem, was ihn interessiere, nur wenig zu sehen bekomme.

Aber ich bin in London und spreche bis jetzt von London nicht. – Man trifft auch anderswo naturhistorische Sammlungen an und dem Fremden hülfreich gefällige Gelehrte. Manche Stadt ist reicher als diese an Schätzen der Kunst.

Wahrlich, ich wanderte nicht [als] ein Blinder durch diese bewunderungswürdige Welt, welche sich mir, von den Parlamentswahlen aufgeregt, in ihrem Wesen enthüllte. Auf dem öffentlichen Markte bewegt sich in England das öffentliche Leben mit Parlamentswahlen, Volksversammlungen, Aufzügen, Reden aller Arten. – Was hinter Mauern gesprochen wird, hallt auf den Straßen nach, die zu allen Zeiten von Ausrufern, von Ausstreuern von Flug- und Zeitschriften, nachts von transparenten Bildern und Inschriften durchströmet werden. Die Mauern von London mit ihren politischen Plakaten sind für den Fremden, der seinen Augen nicht traut, das märchenhaft wundersamste, das unglaublichste Buch, das er je zu sehen bekommen kann. Und diese heiligen Freiheiten sind es, die das Gebäude sicherstellen, indem sie jeglicher Kraft, und auch der zerstörenden, ihr freies Spiel in die freien Lüfte hin zugestehen. Diese heiligen Freiheiten sind es, welche die notwendig gewordene, zu lange verzögerte, zeitüberreife Revolution, die zu bewirken jetzt England geschäftig ist, hoffentlich als ruhige Evolution gestalten werden – eine Revolution, die längst schon jeden anderen Boden mit schauerlichem, aus Staub und Blut gemischtem Schlamme überspült hätte.

Der Herzog von Wellington hat durch das unzeitig widerstrebende Wort »No reform« diese Revolution begonnen. Er hat das Schiff dem Winde und Strome übergeben, die es unwiderstehlich dahinreißen; derselbe Herzog hat sich jetzt des Steuerruders angemaßt und verspricht sich, es unter gerefften Sturmsegeln an den Klippen vorüberzusteuern, aber abwärts, immer abwärts dem Ziele zu.

Zu Vergleichungen geneigt, werfe ich abseits von London den Blick zuerst auf Paris. Da sollen las narizes del volcan, die Sicherheitsventile des Dampfkessels, zugedammt und zugelötet werden. Das öffentliche Leben wird in das innere Gebäude gewaltsam eingezwängt und kann sich nur als Emeute oder Aufruhr einen Weg auf den Markt bahnen. Auf den Mauern von Paris werden noch nur neben den Theater-Anschlagezetteln Buchhändleranzeigen und dergleichen mehr Privatangelegenheiten verhandelt. Da erhebt der Kaufmann seine Ware über die seines Nachbars, da führt Brotneid kleinliche Zwiste usw.

Man ist über dem Rheine zu keinem öffentlichen Leben erwacht. Daß es trotzdem Gesinnungen gibt, tüchtige, tatenmächtige, hat das Jahr 1813 dargetan, wird jedes dem ähnliche Sternenjahr dartun, das über Deutschland aufgehen wird. – Man liest in Berlin noch an den Straßenecken die Komödien- und Konzertzettel, den Anschlagzettel vom großen Elefanten, vom starken Manne und von den Dingen überhaupt, die da zu sehen sind; endlich noch Versteigerungsankündigungen.

In Sankt Petersburg darf kein Erzeugnis der Presse den Augen des Volkes ausgestellt werden. Die Mauern werden rein gehalten, und der Komödienzettel wird unter dem Mantel in die Häuser eingeschwärzt, die nach demselben begehren.

Ich kehre zurück, von wo ich ausgegangen. Ich las von den Mauern Londons das Plakat ab, womit sich Lord Thomas Cochrane von seinen Kommittenten, den Wählern von Westminster, verabschiedete. Nach manchen Schmähungen gegen die Minister kam er auf den Helden zu sprechen, den jene widergesetzlich, widerrechtlich auf Sankt Helena gefangenhielten. Sie selber, nicht Napoleon, gehörten in diesen Kerker. Es gebühre sich, ihn zu befreien und sie an seiner Statt einzusperren. Stünde sonst keiner auf, solches zu unternehmen, er, Lord Thomas Cochrane, sei der Mann, es zu tun.

Dieses Kriegsmanifest hatte in London nichts Anstößigeres als in Berlin der Anschlagzettel der Oper »Alcidor«. Es stand im Schutze der Sitte.

Ich kam vor das Wahlgerüste für Westminster auf Covent Garden eine halbe Stunde zu spät, um den Premierminister, zur Rüge eines unpopulären Verfahrens bei Ausübung seines Rechtes als Wähler, mit Kot bewerfen zu sehen; eine echt volkstümliche Lustbarkeit, der beigewohnt zu haben der lernbegierige Reisende für eine wahre Gunst des Schicksals ansehen müßte.

Wir wissen noch aus Überlieferung, daß sonst zu den akademischen Freiheiten der auf deutschen Hochschulen studierenden Jugend die allenfalls mit etlichen Tagen Karzer zu erkaufende Befugnis gehörte, einem mißfälligen Lehrer die Fenster einzuwerfen, ohne daß von Verschwörung gegen Kirche und Staat die Rede war. Bei solchen Gelegenheiten flog einmal dem alten Johann Reinhold Forster ein faustdicker Stein auf den Arbeitstisch; den Stein nahm er zornig auf, und das Fenster aufreißend, warf er ihn den Studenten wieder zurück, ihnen zurufend: »Den hat ein Fuchs geworfen!«

Ähnliches kam, ins Englische übersetzt, bei den mehrerwähnten Wahlen vor. Das Volk hatte von seiner unbestrittenen Befugnis gegen einen ministeriellen Kandidaten Gebrauch gemacht und denselben mit Kot beworfen. Aber auch ein Stein war geflogen; wenigstens gab der Gemißhandelte vor, von einem solchen getroffen worden zu sein, und legte sich zu Bette. Es wurden Bulletins ausgegeben, und der schicksalige Stein schien mit Stimmen, die dem Verletzten zuflossen, aufgewogen werden zu sollen. Sein Gegner hielt, als ich vor das Gerüste trat, eine Rede, worin er das Ereignis besprach. Er erklärte: derjenige, welcher jenen Stein geworfen, könne kein Engländer gewesen sein; da deckte der rauschende Beifall der Versammlung die Stimme des Redners.

Am 26. Juni 1818 um vier Uhr nachmittags brachte mich Herr Hunnemann zu dem Wagen, der nach Portsmouth abfuhr. Meine Ankäufe, die er einpacken zu lassen übernommen hatte, füllten eine mäßige Kiste, die ich mit auf den Wagen nahm. Ich umarmte den mir unvergeßlichen Landsmann und nahm Abschied von der Weltstadt London.

Ich war am 27. Juni in Portsmouth. Ich fand keine Briefe vor; kein Gegengruß von meinen Lieben erreichte mich in England, keine Nachricht von ihnen. Der »Rurik« ging am 29. auf die Reede und am 30. unter Segel. Wir gingen am 1. Juli durch die Dover-Straße, verloren am 2. das Land aus dem Gesichte, sahen Jütland am 10., gingen am 11. durch den Sund und waren am 12. vor Kopenhagen. Wir sollten, ohne anzuhalten, vorüberfahren; der Wind, der uns gebrach, entschied es anders. Ich durfte auf eine flüchtige Stunde ans Land. Ich empfing den ersten Gruß von der Heimat und umarmte die alten Freunde.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Reise um die Welt