Den 8 September
Ich reiste nach Pinneberg. Dies ist eine Gegend, wo viel Fleiß herrscht, wenngleich das Erdreich, welches entweder Heide oder Torf ist, sehr schlecht ist. Aber die Bauern wissen eins mit dem andern zu verbessern, um sich eine reiche Ernte zu verschaffen. Sie füllen nämlich ihren Misthaufen das Jahr hindurch schichtweise mit Heidetorf. Mit Hilfe dieses Düngers ernten sie guten Roggen auf den torfartigen Ländereien. Wenn dieses gepflügt wird, geht ein Kerl hinter den Pflug, welcher die ganze Furche mit diesem vom Miste durchzogenen Heidtorfe belegt. Dieser wird also durch die folgende Furche bedeckt, und befreit durch seine Wärme den Roggen von dem Schicksale, was er sonst gewöhnlich in torfartiger Erde hat, nämlich zu erfrieren, wenn der Frost die Erde trennt. Das Mittel ist sicher, aber mühsam und nicht für ein faules Volk.
Wo der Torf nicht über eine Elle tief ist, da wird die Erde so oft gepflügt, und die Furche jedes Mal abgebrannt, bis man auf den Sand kommt, da alsdenn die Vermischung des Sandes, des Torfs und der Asche sehr starken Roggen gibt. Einige lassen dieses Erdreich, nachdem es gepflügt und gedüngt worden ist, drei bis vier Jahr zum Gras und Heuschlage liegen, ehe sie es mit Korn besäen; und diese Behandlungsart wird von den Erfahrensten für die vorteilhafteste gehalten.
Noch beschwerlicher ist der Anbau der Heide, welche in dieser Gegend ganz mit Steinen überlegt ist. Diese wird man größtenteils nicht eher gewahr, bis der Pflug in die Erde gesetzt wird. Aber selbst die Menge derselben schreckt dennoch den fleißigen Bauer nicht ab, sie fortzuschaffen, und auf die Landstraße zu fahren, wo ansehnliche Strecken damit bepflastert worden sind. Die Wiesen sind mit Gräben umgeben, und die Erdwälle mit Ellernbäumen bewachsen. Wenn die Erdwälle gemacht werden: so werden die Grassoden an der Stelle, wo der Erdwall stehen soll, abgestochen; darauf werden die jungen Ellern horizontal mit der Spitze über den Graben gelegt, und auf ihren Wurzeln der Erdwall aufgeführt. Nach Verlauf einiger Jahre heben sich die Ellern, werden perpendiculär, geben einen vollkommen guten Zaun für die Wiesen, und können alle zehn Jahr zu Brennholz gehauen werden.
Diese fleißigen Leute waren sehr bekümmert, teils, weil sie angegeben waren, dass sie von zwischen ihren Äckern stehenden, und dem König zugehörigen Bäumen eine ansehnliche Menge abgehauen hätten, deren, wie mir ein Bauer sagte, 18.000 wären; teils und besonders, weil die königliche Kasse eine große Forderung an sie machte, weil sie von der dem König zugehörigen Heide, welche an ihre Felder grenzte, einen großen Teil aufgebrochen hatten. Dieß traf besonders das Dorf Lurup.
Solte nicht ein Sterbender, welcher sein Vermögen vermachen wollte, um die Strafgelder des Fleißes für den tätigen gemeinen Mann zu bezahlen, welcher im Schweiß seines Angesichts der Wüste sein Brot abverdient, nicht eine ebenso gewürzte Leichenpredigt verdienen, als derjenige welcher es solchen vermacht, die durch eine eingewurzelte und veraltete Faulheit gelernt haben, sich zu Armen adeln zu lassen: das ist, zu solchen, welche ein verjährtes Recht dazu haben, ohne Schweiß ihres Angesichts, das Brot anderer zu verzehren.
Wo der Torf nicht über eine Elle tief ist, da wird die Erde so oft gepflügt, und die Furche jedes Mal abgebrannt, bis man auf den Sand kommt, da alsdenn die Vermischung des Sandes, des Torfs und der Asche sehr starken Roggen gibt. Einige lassen dieses Erdreich, nachdem es gepflügt und gedüngt worden ist, drei bis vier Jahr zum Gras und Heuschlage liegen, ehe sie es mit Korn besäen; und diese Behandlungsart wird von den Erfahrensten für die vorteilhafteste gehalten.
Noch beschwerlicher ist der Anbau der Heide, welche in dieser Gegend ganz mit Steinen überlegt ist. Diese wird man größtenteils nicht eher gewahr, bis der Pflug in die Erde gesetzt wird. Aber selbst die Menge derselben schreckt dennoch den fleißigen Bauer nicht ab, sie fortzuschaffen, und auf die Landstraße zu fahren, wo ansehnliche Strecken damit bepflastert worden sind. Die Wiesen sind mit Gräben umgeben, und die Erdwälle mit Ellernbäumen bewachsen. Wenn die Erdwälle gemacht werden: so werden die Grassoden an der Stelle, wo der Erdwall stehen soll, abgestochen; darauf werden die jungen Ellern horizontal mit der Spitze über den Graben gelegt, und auf ihren Wurzeln der Erdwall aufgeführt. Nach Verlauf einiger Jahre heben sich die Ellern, werden perpendiculär, geben einen vollkommen guten Zaun für die Wiesen, und können alle zehn Jahr zu Brennholz gehauen werden.
Diese fleißigen Leute waren sehr bekümmert, teils, weil sie angegeben waren, dass sie von zwischen ihren Äckern stehenden, und dem König zugehörigen Bäumen eine ansehnliche Menge abgehauen hätten, deren, wie mir ein Bauer sagte, 18.000 wären; teils und besonders, weil die königliche Kasse eine große Forderung an sie machte, weil sie von der dem König zugehörigen Heide, welche an ihre Felder grenzte, einen großen Teil aufgebrochen hatten. Dieß traf besonders das Dorf Lurup.
Solte nicht ein Sterbender, welcher sein Vermögen vermachen wollte, um die Strafgelder des Fleißes für den tätigen gemeinen Mann zu bezahlen, welcher im Schweiß seines Angesichts der Wüste sein Brot abverdient, nicht eine ebenso gewürzte Leichenpredigt verdienen, als derjenige welcher es solchen vermacht, die durch eine eingewurzelte und veraltete Faulheit gelernt haben, sich zu Armen adeln zu lassen: das ist, zu solchen, welche ein verjährtes Recht dazu haben, ohne Schweiß ihres Angesichts, das Brot anderer zu verzehren.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Oekonomische und statistische Reise durch Mecklenburg, Pommern, Brandenburg und Holstein