Den 26. Juni

Kaum hatte mich mein Postillion zur Stadt hinaus geblasen, seine Pferde in Schritt gesetzt, und seine Pfeife angesteckt, als er mich mit einer, nach seiner Art, sehr wichtigen pseudo-politischen Miene fragte, ob ich den prächtigen Bedienten oder Kutscher gesehen hätte, welcher vor dem Wirtshause bei einem Wagen, der in derselben Macht mit einem großen Herrn angekommen wäre, gestanden hätte? – „Mich dünkt, ja.“ – „Sah der Herr nichts Besonderes an ihm? – Sah der Herr nicht das versilberte Eisen, welches er am Arm trug?“ – „Nein! Aber mich deuchte, er hatte, wie die Postillions zu tragen pflegen, das Wappen seines Herrn auf einer Silberplatte am Arm.“ – „Ei ja! gewiss nicht. Es war ein eiserner Ring, den alle Leute dieses Herrn, nach des Königs Befehl, tragen müssen, und den er versilbern lässt. Er hat sich schwer gegen den König versündigt, der ihm jetzt zwar verziehen hat; aber zum Zeichen, dass er verdient hätte, in Eisen und Fesseln zu gehen, müssen alle diejenigen, welche in seiner Livree sind, Eisen tragen.“ – So unglaublich mir auch dieses schien, und so wenig es zu der Physiognomie des achtzehnten Jahrhunderts passt, in welchem Edelmann, Ehre und Ehrlichkeit gleichbedeutende Wörter, oder wenigstens unzertrennlich sein sollten, da hingegen Fesseln und Eisen sich zu einem Edelmanne, wie die Faust aufs Auge, schicken: so hielt mein Kutscher es doch mit den Fäusten, fuhr gut, disputierte aber noch besser, und würde, glaube ich, noch disputieren, wenn nicht etwas, das, wie es mir schien, in Form eines Galgens, quer über den Weg vor uns stand, andre Gedanken in ihm hervorgebracht hätte. Diese meine Vermutung aber erzürnte ihn sehr; denn es war ein Tor über der Einfahrt auf ein Hoffeld, wo er in seiner Jugend mehrmalen mit sechs Pferden gefahren war.

Hier ist ein gräflich schwerinsches Gut. Die Felder desselben sind von der besten Art, und, so weit man sehen kann, eben. Sie sind vollkommen so gut, wo nicht besser, als die Felder auf Dolitz, aber bei weitem nicht so gut angebaut. Zwar waren einige Wasserfurchen daselbst gezogen; aber die großen Gräben, worin diese ihren Abfluss haben sollten, erfüllten ihren Endzweck nicht. Der Weg, welcher durch das Gut geht, ist mit großen Gräben zu beiden Seiten versehen; aber doch war der Weizen dicht am Wege vom Schneewasser weggespült. Man hatte zwar einige Wasserfurchen, aber ohne Überlegung, gezogen; die Erde war nicht gehörig abgeworfen und geebnet; und die Furchen waren an den höheren Stellen nicht tiefer, als an den niedrigen, und folglich unnütz. Das Korn war ganz bunt; die blauen Kornblumen, der Ackerkohl und die wilden Veilchen machten, dem Anscheine nach, mehr als die Hälfte der Früchte aus. Je tiefer in Pommern, und je weiter von Mecklenburg: desto weniger Überlegung, und desto weniger Fleiß beim Ackerbau. Der Haken ist unbekannt, und man gebraucht den Pflug, wie in Dänemark. Da man in der Nachbarschaft pflügte, so fragte ich: ob man den Pflug für besser hielt? Die Antwort war: der Haken wäre hier nie gebraucht worden, und sei nur gegen Mecklenburg zu Mode.


In dem ersten Wirtshause, worauf wir zukamen, und wo wir folglich still hielten, oder, richtiger gesagt, mit Wagen und Pferden hineinfuhren, (denn dazu sind alle Wirtshäuser in Pommern und in ganz Deutschland eingerichtet, wo auch das große Zimmerholz nicht so teuer ist als in Dänemark,) kriegte ich gleich den Wirt zu fassen, um mich nach dem vornehmen Reisenden mit dem gefesselten Bedienten zu erkundigen. Ich bekam von ihm dieselbe Erklärung, welche der Postillion gegeben hatte. Nach einer halbstündigen Unterredung begaben wir uns wieder auf die Reise, und zwar mit einem ansehnlichen Gefolge, nämlich dem Wirt, zwei Füllen, und zwei Schulmeistern, welche alle nach Ückermünde wollten, wo an dem Tage Pferdemarkt war. Sie begleiteten mich den ganzen Weg, und wir setzten die angefangene Unterredung fort. Sie erzählten mir viele, teils ganz, teils halb wahre, Bemerkungen über den König, von dessen Einsicht und gnädigen Gesinnungen gegen seine Untertanen sie mit enthusiastischer Freude sprachen. Besonders fanden sie ein Vergnügen daran, ihren Zustand mit dem Zustande der Bauern in Mecklenburg zu vergleichen, welche sie des Edelmanns geringstes Vieh nannten. 1)


Eine Meile diesseits Ükermünde kamen wir durch Leopoldshagen, ein Dorf, das, auf königlichen Befehl, in einem der Stadt Anklam zugehörigen Tannenwalde angelegt worden ist. Es besteht aus dreißig Bauernhöfen, wovon der Prediger einen hat. Diese liegen alle in einer Reihe auf der einen Seite des Weges, und auf der andern Seite wohnen die Kätner. Die Felder dieser Leute ausgenommen, wird hier nur schlecht Korn gebaut. Man beklagte nicht nur, dass die Einkünfte davon nicht die Zinsen des Hauptstuhls, welcher auf die Anlage verwandt war, eintrügen, sondern dass noch überdies die Einkünfte der Stadt Anklam aus dem Walde sehr vermindert würden, teils, weil die Bauern in diesem leichten Erdreich keine andere Art von Zäunen machen könnten, als von Brettern und Stangen aus dem Walde; weil das Erdreich, welches jetzt gegen seine Natur zum Kornbau gezwungen wird, vorzüglich zur Tannenwaldung geschickt ist, die jedes neunzigste Jahr gehauen werden kann.

Nach aller Vermutung kann das Korn, welches in 90 Jahren auf einer Tonne Landes von diesem schlechten Erdreiche wächst, wenn es verkauft wird, nach Abzug der Unkosten, bei weitem den Wert des Tannenholzes, welches während dieser Zeit darauf wachsen und gehauen werden kann, nicht erreichen. Wenn dem aber so ist: so bleibt unrichtiges Staatsunternehmen, hier die Waldung auszurotten, um Korn zu säen; und man verletzt dadurch die Regel, welche in Staatssachen unverbrüchlich sein sollte: Man muss der Natur zu Hilfe kommen; denn sie lässt sich nicht zwingen.

Indessen ist doch wohl kein Land in Europa, wo der Staatsfehler, die Einkünfte des Staates zu vermindern, um ihre Verzehrer zu vermehren, mehr entschuldigt werden kann, als bei dem preußischen Ministerio. Denn diese Monarchie könnte vielleicht glauben, bei ihrer gegenwärtigen Verfassung eine erzwungene Volksmenge unterhalten zu müssen, um sie zu seiner Zeit von den Römisch-Kaiserlichen Kanonenkugeln in die andere Welt schicken zu lassen.

Der König von Preußen hat sich zum Gleichgewicht des österreichischen Hauses emporgehoben. Um dieses zu erhalten, musste er die österreichischen Staaten zerstückeln, um dadurch die Seinigen zu vermehren. Er hat nun zwar Schlesien zu seinem Eigentume, aber zugleich zu einem Streitapfel gemacht. Es muss mit derselben Macht beschützt werden, womit es erobert wurde. Deshalb hat er den gemeinen Mann in seinen Staaten durchgehends streitbar gemacht. Wenn das Kriegsfeuer zu lodern beginnt: so müssen alle, welche das Gewehr tragen können, den Pflug verlassen, und dem Trommelfelle folgen. Die Erhaltung dieses Heeren, und das Vermögen, dem österreichischen Hause jeden Augenblick Hunderttausende entgegenstellen zu können, ist vielleicht mehr, als die Absicht, die innere Stärke des Landes zu vermehren, der Grund zur Anlage von Leopoldshagen und mehreren erzwungenen Kolonien von ähnlicher Art gewesen. Diese Kolonisten sind in dem ersten und zweiten Geschlecht, wie man hier zu sagen pflegt, nicht obligate; das heißt: sie gehören nicht zur Landmiliz, oder zu der Zahl der Enrollierten; sondern sie sind dazu bestimmt, den Ackerbau auf den guten Ländereien zu besorgen, wenn die Anbauer derselben Marschordre erhalten.

Die Notwendigkeit, worin ein König von Preußen sich befindet, jedes zehnte Jahr 100.000 Menschen aufopfern zu können, und die Unmöglichkeit, diese in dem Augenblicke zu erhalten, wo er ihrer bedarf, machen es daher vielleicht für ihn, in Absicht auf die Volksmenge, zur richtigen Staatsklugheit: dasjenige mit Verlust zu unterhalten, was er für Geld nicht bekommen kann, und doch haben muss. Weit anders aber verhält es sich mit den Ländern, welche man die Lieblinge der Vorsehung nennen kann, als England, Dänemark und Holland. Denn diese Staaten bedürfen Menschen, welche arbeiten und leben, nicht aber sterben sollen; und sie haben, um volkreich zu werden, nichts anderes zu beobachten, als zuzugeben, dass jeder Fleck Landes von seinem Eigentümer so genutzt werde, wie er es für sich am vorteilhaftesten glaubt.

Nachdem ich die Gründe angeführt habe, warum man in den ältern Zeiten verschiedene Kolonien angelegt hat: so darf ich auch nicht unter-lassen, die Grundsätze zu berühren, aus denen man solche seit dem Hubertsburger Frieden, unter der Anleitung des großen und berühmten Baron Brenkenhoff, angelegt hat. Dieser glaubte, dass der König in Friedenszeiten unfruchtbare Kolonisten genug unterhielte, um nicht befürchten zu dürfen, dass Pflug und Egge zu Kriegszeiten in den guten Gegenden ruhen würden. Er meinte daher, dass dem König mehr an dem Wohlstande der Einwohner, als an ihrer Menge, gelegen sei, und befolgte in allen seinen Vorschlägen zu Verbesserungen den unleugbaren Grundsatz: dass jeder Fleck Landes zu dem Gebrauche angewandt werden müsse, woraus man die größten Einkünfte erwarten könnte. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass die sandigen Ländereien in Pommern mehr einbrächten, wenn sie mit Holzsamen, als wenn sie mit Korn besäet würde; es wäre denn, dass man zu diesem gute Wiesen hätte, welche wenigstens um einen Drittteil so groß, als das Ackerfeld, sein müssen. Er schloss also, dass da kein Ackerbau und keine Kolonisten sein müssten, wo dieser Drittteil Wiesen fehlte.

Der König selbst ist nun ganz derselben Meinung, wovon folgende, wie ich glaube, zuverlässige Anekdote zum Beweise dienen kann. Als der König sich vor einigen Jahren auf seiner Reise nach Pommern, welche er jährlich macht, um die dort liegenden Regimenter zu mustern, gegen einen jungen Edelmann, der neben seinem Wagen ritt, und zu dem Ameliorationswerke gebraucht wurde, beklagte, dass das Korn auf dem Felde so schlecht stände: (es gehörte, wenn ich nicht irre, der Stadt Friedberg zu,) so antwortete dieser: „Es wäre zu wünschen, Eure Majestät, dass es noch schlechter stände; denn alsdann würden die Eigentümer vielleicht begreifen, dass dies kein Erdreich zum Kornbau, sondern zu Waldungen ist.

Durch diese Antwort ward der König auf diesen jungen Mann aufmerksam, und vertraute ihm in der Folge ein sehr großes und wichtiges Amt an.

Alle bei dem Ameliorationswesen in Pommern angestellte Leute, mit denen ich zu sprechen Gelegenheit fand, sind auch durch die Erfahrung vollkommen von den schädlichen Folgen überzeugt, welche daraus entstehen, wenn man die Volksmenge zum höchsten Gute eines Staats rechnet. Man ist auch versichert, dass, wenngleich da keine Menschen wohnen und zu sehen sind, wo Holzungen wachsen, 2) doch die Wälder die Menschen, nicht nur auf dem Lande, sondern auch in den Handelsstädten und auf der See, unterhalten. Die Folgen, welche die Anlegung der Kolonien auf schlechtem Erdreiche in Pommern, wo man ihnen keine Wiesen geben konnte, gehabt hat, sind diese gewesen: dass die Leute, welche zuvor mit Hauen und Fahren des Holzes, Verfertigung des Stabholzes, Schiffbauen, usf., welches alles in der Fremde verkauft wurde und das Land bereicherte, ihr Brod verdienten, nun ihre Zeit damit verderben, ein ungeschicktes Erdreich anzubauen, kaum erwerben, was sie essen, und dem Eigentümer des Feldes Verlust an seinen Einkünften kosten, welche er zuvor aus der Waldung genoss. Die Einnehmer der Zehnten sind die einzigen, welche bei solchen Umständen ohne Verlust ernten; aber diese sind in Pommern unbekannt.

Ückermünde ist eine unbedeutende Stadt, wo ich, weil es Markt war, mehrere schlechte Pferde und zerlumpte Juden, als gute Christen, sah. Auf der Schiffswerft arbeitete man an drei Schiffen, die aber von pommerscher Bauart waren. Die Stadt liegt in einem großen und dicken Tannenwalde, der ebenso breit als lang ist, und dem König zugehört. Er fängt eine Meile westlich vor Ückermünde an, geht bis auf eine halbe Meile vor Stettin, welches eine Strecke von neuneinhalb Meilen ist, und macht den Weg zu einem der langweiligsten und unangenehmsten auf dem ganzen Erdboden, besonders in den heißen Sommertagen, da die Bäume einen höchst widerlichen Harzgeruch geben, welcher mir unerträgliche Kopfschmerzen verursachte.

In einer jedesmaligen Entfernung von ungefähr drei Meilen steht ein Teerofen, wo auch diejenigen, welche etwa frieren, Branntwein bekommen können.

Käme ich öfter nach Ückermünde, so würde ich mich nicht vom Postmeister scheren lassen, vier Pferde zu nehmen, sondern ich würde mir lieber einen Rausch trinken, um bis nach Stettin zu schlafen.

Diesem großen Walde, oder dieser pommerschen Heide 3) gegen Süden liegt ein anderer großer und sehr guter Wald, drei Meilen ins Gevierte, welcher zu dem Gute Stoltenburg gehört, das ein Herr von Ramin besitzt. Hier erzählte man mir wieder ein Abenteuer, welches ich mit der Geschichte des Bedienten, der Eisen trug, für Geschwisterkind hielt, das sich aber wirklich zugetragen haben soll. Der hochselige König Friederich Wilhelm soll nämlich von dem damaligen Eigentümer verlangt haben, ihm den Stoltenburgischen Wald käuflich zu überlassen. Dieser habe sich darauf die Erlaubnis ausgebeten, zuvor seine Frau um Rat fragen zu dürfen, von welcher der König wusste, dass ihre Meinung seinen Wünschen nicht gemäß sei. Darüber soll ihn der König in der Hitze eine Nachtmütze gescholten, und ihm, bei seiner Ungnade, verboten haben, sich mit einem Hute sehen zu lassen. Der König forderte Gehorsam, und der herzensgute Edelmann musste seine ganze Lebenszeit mit der Mütze gehen.

Gegen Abend kam ich nach Stettin, schickte des Doktors Murbecks Brief an den Geheimen Finanzrat Schütz, und brachte den folgenden Morgen ein paar Stunden bei ihm zu, deren ich mich Zeit meines Lebens mit Vergnügen erinnern werde. Er ist ein junger, munterer und artiger Mann. Beim Empfang versicherte er mich, dass er mir Gelegenheit verschaffen wolle, den Endzweck meiner Reise zu erhalten. In der Stube lag der Tisch voll von Karten über die Stellen, wo man Verbesserungen gemacht hatte, und er fing, ohne Umschweif, an, mir eine nach der andern zu erklären, und bestimmte den Weg, welchen ich reisen sollte. Dass kein Freund des Trinkens mehr erfreut sein könnte, wenn er auch den Bacchus seligst gefunden hätte, als ich es in diesem Augenblicke war, glauben mir meine Leser wohl ohne Beweis.

Die Verbesserungen, welche in Pommern und der Neumark auf königliche Kosten unternommen worden sind, bestehen teils in solchen, welche zugleich durch die dazu angestellten königlichen Bedienten ausgeführt werden, als Graben von Kanälen, Eindämmen der Flüsse, usf.; teils aus solchen, welche von den Besitzern der Güter auf ihrem Grund und Boden, mit Hilfe der Summen, welche man ihnen aus der königlichen Kasse vorschießt, unternommen werden.

Zur ersten Klasse gehören vornehmlich die Eindämmungen der Flüsse Netze und Warte, wodurch die Moräste, welche eine halbe bis zwei Meilen breit sind, und zwischen welche diese Flüsse, von der polnischen Grenze bis Küstrin, in einer Strecke, von ungefähr zwölf Meilen laufen, aus Einöden und Wohnsitzen der wilden Tiere zu paradiesischen Gegenden umgeschaffen worden sind. Aus den Karten sähe ich, wie diese Plätze beschaffen gewesen waren, und was sie nun sind. Die Veränderung schien unglaublich, und wir wurden daher einig, dass ich nach Küstrin reisen sollte, wo die Neumarkische Kammer ihren Sitz hat. 4) Der Präsident derselben, Graf Logan, hat diese Arbeiten unter seiner besonderen Aufsicht, und an ihn wollte mir der Geheime Finanzrat einen Brief mitgeben.

Was die zweite Klasse der Verbesserungen betrifft, welche, auf königliche Kosten, auf den Gütern der pommerschen Edelleute ausgeführt werden: so ist mir davon Folgendes bekannt. In dem nächst vorhergehenden Kriege war Pommern so mitgenommen worden, dass man nach geschlossenem Frieden fand, es wären, außer kleinen Bauernhäusern, welche nicht gerechnet wurden, 465 Wohnhäuser, 442 Scheuren und 373 Viehhäuser abgebrannt. 5) Die Volksmenge hatte im Kriege so abgenommen, dass im Jahr 1762, 59.179 Menschen weniger, als im Jahr 1756, vorhanden waren. Hier musste Hilfe sein, und dazu war Geld, und ein Mann, der über die richtige Anwendung des Geldes wachte, nötig. Dazu wählte der König, oder, richtiger gesagt, er hatte das Glück, den Herrn von Brenkenhoff 6) zu finden. Der König war der Meinung: bis dat, qui cito dat; und wies 1.363.000 Rthlr. an womit, nach Verlauf eines Jahres, der größte Teil der abgebrannten Häuser wieder aufgebaut war. Ferner sandte der König dem Herrn von Brenkenhoff 12.327 Proviant- und Stückpferde, nebst allem Mehle, Roggen, Gerste und Hafer, die in den Magazinen übrig geblieben waren, um solche unter die am meisten bedrängten Gutsbesitzer auszuteilen. Durch diese Veranstaltungen war der Krieg im Jahr 1771 so sehr verschmerzt, dass die Volksmenge nicht nur ebenso stark, als 1756, sondern noch um 30.584 Personen stärker, und folglich in neun Jahren um 86.763 Menschen vermehrt war.

Schiene dieses auch unglaublich: so versichern es doch alle, welche Pommern kennen, einstimmig, und ich habe zum Teil selbst die Beweise davon gesehen. Herrn von Brenkenhoffs Lust und Eifer nahm mit dem Zutrauen des Königs zu, dessen Lieblings-neigung es war, mehrere Menschen zu erhalten und das Ackerland zu vermehren. Der erstere hingegen war der Meinung, dass man durch Vermehrung des Ackerlandes in einem scharfen und sandigen Lande nur die Arbeit vermehren und die Ernte vermindern würde, wenn man nicht zugleich die Wiesen vermehrte und verbesserte. Die Vermehrung der Wiesen wurde also sein Augenmerk, als ein sicheres Mittel, Korn und Menschen zu bekommen. Er tat zu dem Ende den verwegensten unter allen Vorschlägen, nämlich: die Flusse Netze und Warte einzudämmen, damit die Moräste ausgetrocknet, in Wiesen verwandelt, und mit Kolonisten besetzt werden könnten. Diese sollten vom Viehweiden und Verkaufen des Heues an die Ackerleute auf den angrenzenden Sandbergen, und an die Stadt Berlin, leben. Die letztere hatte dasselbe höchst nötig, und es konnte dahin längst dem Flusse mit geringen Kosten geführt werden.

Statt dass man also vormals Waldungen ausgerottet hatte, um Kolonisten auf den Sandbergen anzusetzen, schlug Herr von Brenkenhoff vor, Bären, Schlangen und Wölfe auszurotten, welche bisher die Bewohner der Moräste gewesen waren, und an ihre Stelle Menschen zu pflanzen.

Da er auch alle Schwierigkeiten kannte, welche sich nicht nur der Anlegung, sondern auch vornehmlich der Befestigung der Kolonien in wüsten Gegenden entgegensetzen, und da er wusste, dass es weit leichter sei, auf schon angebauten und nur hin und wieder öden Plätzen einzelne Kolonisten anzusiedeln, welche rund um sich herum alte Familien haben, die schon lange da wohnhaft gewesen sind: 7) so suchte er so viele, als möglich war, auf den Gütern der Edelleute anzusetzen. Dieser Einfall soll die erste Einfall Veranlassung zu der Ameliorations-Kommission gewesen sein, wovon er Präsident wurde. Der König ließ darauf bekannt machen, dass die Gutsbesitzer, welche glaubten, dass auf ihren Gütern Verbesserungen gemacht werden könnten, darüber einen Bericht bei der Commission eingeben, und zugleich einen Überschlag beifügen sollten, wie viel solche kosten, und was für Vorteile davon jährlich erwartet werden könnten.

Die Kommission erhielt Befehl, solche Vorschläge anzunehmen, sie an Ort und Stelle zu berichtigen, und, wenn zu vermuten wäre, dass die vorgeschlagne Verbesserung dem Gutsbesitzer jährlich fünf Prozent des Hauptstuhls, den man dazu aus Seiner Majestät Kasse verlangte, eintragen würde, solche dem Könige zur allerhöchsten Genehmigung vorzulegen. Dieser wollte alsdann aus Seiner Kasse die nötigen Summen anweisen, dagegen das Gut für die Zukunft eine erhöhte Schätzung von ein Prozent bezahlen sollte: z. B. das Gut, zu dessen Verbesserung der König 10.000 Rthlr. geschenkt hat, wird für die Zukunft in der Landesmatrikel mit einer Ameliorations-Steuer von 100 Rthlrn. jährlich angesetzt.

Damit es aber dieser Kommission ebenso wenig an Vermögen, als an Willen fehlen mögte, die Absicht Seiner Majestät zu erfüllen. so bestand sie, außer dem Herrn von Brenkenhoff, nicht allein aus Landleuten und Mitgliedern der Rentekammer dieser Provinz, sondern noch überdies aus einer Hauptperson, nämlich einem Landbaudirektor.

Der König, welcher weis, wie unmöglich es ist, dass ein in seinem Dorfe oder in der Schreibstube aufgewachsener Landmann von selbst wissen kann, wie solche Einrichtungen, wo es auf Nivellieren, Dämme, Schleusen, usf. 8) ankommt, angefangen und ausgeführt werden müssen, hat eine ganze Zunft oder ein ganzes Korps von Mathematikern errichtet, deren Amt es ist, Karten, Verteilungen, Nivellationen, Überschläge zu Gebäuden zu machen, die ganze Ausführung des Baues zu regieren, und die Handwerker in Ordnung zu halten. Von Lehrlingen werden sie Landbaumeister, und über diese ist ein Landbaudirektor gesetzt. Alle sind verpflichtet, einem jeden Gutsbesitzer mit ihren Kenntnissen an die Hand zu gehen.

Von einer auf solche Weise zusammengesetzten Kommission ließ sich vieles erwarten, und sie hat auch wirklich vieles geleistet. Durch ihre Untersuchung wird oft der eingegebene Plan der Gutsbesitzer verändert, und nicht selten vergrößert. Ihr Augenmerk ist, zu untersuchen, wie das Eigentum eingerichtet werden muss, damit es die größtmöglichsten jährlichen Einkünfte geben könne. Diese Frage kann ohne Karte schwerlich auf aufgeworfen, und noch schwerer beantwortet werden. Es wird daher über das ganze Eigentum eine Karte verfertigt.

Das erste Augenmerk der Kommission geht gemeiniglich darauf, so viele Wiesen, als möglich ist, zu verschaffen. Daher wird

1) jedes Torf- und Ellernmoor sorgfältig aufgesucht, aufgeräumt, und, wo möglich, ausgegraben, um es, wenn man will, durch Schleusen und Dämme wieder unter Wasser setzen zu können.

2) Darauf wird die Größe des Ackerlandes, und wie weit es ratsam ist, die Waldung auszurotten, bestimmt.

3) Wenn die Felder des Haupthofes instand gesetzt sind: so denkt man darauf, die nötigen Frondienste anzuschaffen; und man sucht dabei, so viel diese es erfordern, zur Ansetzung der neuen Anbauer solche Stellen aus, welche der Gutsbesitzer nicht selbst mit größerem Vorteile zu seinen eigenen Hoffeldern gebrauchen kann. Denn sonst würde das heißen, dem Gutsbesitzer und seinen Kindern das Brod aus dem Munde nehmen, um es den Kolonisten zu geben. Es werden daher alle große und kleine Moräste und Sümpfe, welche in den Tannenwäldern verstreut liegen, benutzt, um zu Wiesen gemacht zu werden; daneben wird ein Haus, Wohnung oder Hof gebaut, je nachdem die Wiese beträchtlich werden kann, und von dem Walde wird alsdann verhältnismäßig das Land genommen. Auf diese Weise, und in Vereinigung mit dem Vorteile der Gutsbesitzer, ist die Volksmenge in Pommern sehr vermehrt worden, und wird noch ferner vermehrt.

Die Ameliorationssteuer, welche sich bereits jährlich auf 20.000 Rthlr. beläuft, ist zu Gnadengehalten für die Witwen der Pommerschen Offiziere, welche im Kriege geblieben sind, und zu der Kadettenakademie, welche für die Kinder des Pommerschen Adels zu Stolpe angelegt ist, bestimmt. Der König hat also zwei Millionen auf die Verbesserung des Ackerbaues in Pommern verwandt, und die jährlichen Einkünfte der Gutsbesitzer haben sich wenigstens um 80.000 Rthlr. vermehrt.

Ich aß bei dem Geheimen Finanzrat Schütz, in einer großen und recht guten Gesellschaft, zu Mittag. Sie bestand größtenteils aus Mitgliedern der pommerschen Justiz- und Finanzkollegien, welche beide in Stettin ihren Sitz haben. Nicht allein bei diesen Männern, welche ich hier sah, und mit denen ich vieles sprach, sondern auch bei allen übrigen Bedienten beim Justiz- und Kameralwesen, mit denen ich in der kurzen Zeit, welche ich in den preußischen Staaten zubrachte, zu sprechen Gelegenheit hatte, konnte ich die ausgebreiteten Kenntnisse, die wenigen Vorurteile, und die richtige Beurteilungskraft, welche ich bei ihnen allen, keinen ausgenommen, selbst bei den geringern Ständen, antraf, nicht genug bewundern. Wenn man Gelegenheit hat, die Menge von Geschäften, welche einem jeden Bedienten, vermöge der in den Geschäften herrschenden Ordnung, aufgelegt sind, kennen zu lernen, und sie mit dem ihnen allergnädigst verliehenen Gehalte vergleicht: so bildet man sich nicht länger ein, dass der Soldatenstand der einzige ist, bei dem die Ehre eins der beträchtlichsten Stücke der Belohnung ist. Man muss aber zugleich eingestehen, dass der König wünscht, die meisten mögten diesen Stand dem bürgerlichen vorziehen; und daher ist dieser so eingerichtet, dass ich habe sagen hören, man müsste ein gebornes Tintenfass sein, wenn man etwas anderes sein wollte, als Soldat.

Zu der Bildung vieler königlichen Bedienten hat unstreitig die Tätigkeit und der Geist des Herrn von Brenkenhoff vieles beigetragen. Die von der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Berlin den 1sten Junius 1769 gekrönte Preisschrift des Herrn Pastor Meyen zu Coblenz in Vorpommern 9) über die von ihr aufgegebenen Preisfragen: Wie kommt es, dass die Landwirtschaft bisher von den Entdeckungen, welche in der Physik und Mathematik gemacht worden sind, so wenige Vorteile gehabt hat: und wie kann man diese Entdeckungen für die Landwirtschaft gemeinnützig, und durch diese Verbindung Grundsätze ausfindig machen, welche in der Ausübung brauchbar werden können: hat ohne Zweifel großen Nutzen gestiftet. Dies ist eine vortreffliche Schrift, welche in alle lebende Sprachen übersetzt zu werden verdiente. Aber mehr, als alles, wirkt der alles umfassende große König, der ganz selbst König ist, dieser durchdringende Menschenkenner, welcher jeden an seinen rechten Ort zu setzen, und bei allen, ohne Aufhören, alle Triebfedern gespannt zu erhallten weis, und der mit einer unermüdeten Wachsamkeit seine tätigen und einsichtsvollen Diener gegen Kabalen und Schikanen schützt. 10)

Das ganze pommersche und neumarkische Ameliorationswesen wurde zwischen dem König und Brenkenhoff ganz allein und unmittelbar, ohne alle Erklärungen oder Erläuterungen der Pommerschen und Neumarkischen Rentekammern, verhandelt. Denn der König soll von Leuten, welche das, was sie nicht selbst ausgedacht hatten, und wovon die Ehre einem Andern gebührte, beurteilen sollten, nur Widersprüche vermutet haben. Diese Kollegien erhielten daher bloß den Befehl, diejenigen Aufträge, zu erfüllen, welche Brenkenhoff ihnen zu geben für nötig finden mögte, und die Formalitäten aus dem Wege zu räumen, welche zwar in den Worten, aber nicht in dem Geiste der Gesetze gegründet wären, und die Ausführung der wohltätigen Absichten des Königs aufhalten könnten.

Ein, oder zweimal im Jahre kam Brenkenhoff nach Potsdam zum Könige, stattete ihm Rechenschaft von dem ab, was er im vorigen Jahre ins Werk gesetzt hatte, und legte ihm neue Pläne, in Gegenwart eines von den vier Sekretären des Königs, vor. Dieser schrieb sogleich auf der Stelle des Königs Entschließung nieder, welche er den Tag darauf ins Reine schrieb, und die alsdann vom König unterschrieben ward. Noch den nämlichen Abend ward sie darauf dem Referenten zugesandt, und hier nächst dem Kollegio, dessen Mitwirkung erforderlich war, oder dessen Schikanen vorgebaut werden sollte, mitgeteilt.

Ich hielt mich ein paar Tage in Stettin auf, war im Schauspielhause und in zwei großen wohlversehenen Buchläden, welche von den Pommerschen Junkern leben; aß bei dem Gouverneur, und erfuhr des Generals Röller Banner Glück, welcher Eigentümer von sechs bis acht Gütern geworden war. Um aber meinen Lesern nicht mehr unbestimmte Begriffe, als nötig ist, zu geben, muss ich näher zu erklären suchen, was man unter einem Pommerschen Gute versteht. Gut und Dorf sind gleichbedeutende Wörter. Jedes Dorf in Pommern ist ein ganz abgesondertes Eigentum, und heißt ein Gut. In demselben ist gewöhnlich ein großer Hof, worauf der Gutsbesitzer wohnt, und um denselben herum liegen so viele kleinere Höfe und Häuser, welche mit so vielen Ländereien versehen sind, als erfordert werden, um die zum Anbau des großen Hofes nötigen Menschen und Vieh zu unterhalten. Dieser bringt gemeiniglich von 800 bis 1.000 Rthlr. ein.

An einigen Orten, besonders in Hinterpommern, sollen Gutsbesitzer ihre Güter unter ihre Kinder so verteilt haben, dass jeder Teil kleiner als ein gewöhnlicher Bauernhof, und der Gutsbesitzer Bauer ohne Point d’honneur, ohne Erziehung, und ohne Lust zum Soldatenstande geworden ist. Dieses ist aber nun verboten; und die Höfe dürfen nur bis zu einer bestimmten Größe geteilt werden.

Dass der Herrenhof im Dorfe liegt, mag freilich, in Rücksicht der unvermeidlichen Gemeinschaft, der kleinen Diebereien usf., welche es ohne Zweifel mit sich führt, große Unbequemlichkeiten haben; aber es hat wieder überaus große Vorteile in Absicht auf die Frondienste.

Die Frondienste sind zwar unstreitig allezeit kostbarer für den, welcher sie tut, als nützlich für den, welcher sie genießt; und die Ursachen davon hat der Kaiser in der Verordnung, wodurch er sie in Böhmen aufhob, angeführt :

„Der Frondienst ist eine Arbeit, welche ohne sichtbare Bezahlung geschieht;
alle Arbeit, welche ohne sichtbare Vergeltung geschieht, wird mit Widerwillen getan;
wenn der Mensch mit Widerwillen arbeitet:
so arbeitet er schlecht, und verrichtet die
Arbeit nur halb;
folglich ist die Arbeit durch Frondienste
für den Bauer ganz, und für den Eigentümer
halb verloren.“

Wenn man aber doch die Bauern dicht bei dem Haupthofe hat, so hat ihr Widerwille weniger Gelegenheit, die widrige Wirkung hervorzubringen, und das Verhältnis zwischen der Last des Bauern und dem Nutzen des Gutsbesitzers kann übereinstimmender gemacht werden. Denn man kann den Bauer des Morgens zu rechter Zeit in Arbeit setzen; die Pferde und Leute, welche schon halb ermüdet sind, wenn sie eine halbe oder ganze Meile zu reisen haben, ehe sie zu Hofe kommen, sind hier frisch und munter, wenn sie an die Arbeit gehen. Es ist leichter, über die Unterhaltung der Gerätschaften des Bauern zu wachen, damit Pflug und Egge in dem gehörigen Stande sind, wenn er zu Hofe kommt; den Schnappsack erspart er ganz, weil er zu Hause isst, er mag zu Hofe dienen, oder für sich arbeiten; wenn etwas zerbrochen, oder ein Pferd müde wird: so ist der Bauer nahe bei seinem Hause, und kann für alles Übel gleich Rat schaffen. Wo hingegen das Dorf weit entfernt ist, da zerbricht ein fauler Kerl, der Lust hat, auszuruhen, seinen Pflug oder Wagen, und so ist seine Tagearbeit fertig.



1) Der Schulmeister sagte in dem leidhaften Tone des Ludimagisters des Herrn von Lindenberg: „Unser allergnädigster König Friedrich halten viel auf Ihre Edelleute, aber Sie verstehen fürwahr die Herren vom Adel, wenn sie sich vergaloppieren wollen, so in die Ohren zu halten, dass man alle 16 Ahnen im Grabe darüber schreien hört.“
2) Hierbei fällt mir ein, das mir einmal ein gewisser Mann die Hand drückte, mich von der übrigen Gesellschaft weg ans Fenster führte, und mir hinter einer großen damastenen Gardine ins Ohr raunte: der König sollte den Gutsbesitzern verbieten, Holländereien anzulegen, damit holländische Dukaten ins Land kommen könnten: so würde der Kurs schon gut werden; als wenn Speck, Butter und Käse dem Lande nichts einbrachten, weil man nicht sieht, dass die, welche sie kaufen, eine Katze mit Dukaten um den Leib haben.
3) Ein Tannenwald wird im Pommerschen nicht Holz oder Wald, sondern Heide genannt. Wollte der Himmel, dass das Wort Heide in Dänemark dasselbe bedeutete!
4) wie wir in jeder Provinz Dänemarks ein besonderes Justizkollegium haben, nämlich: das Landsting: so ist in den preußischen Staaten in jeder Provinz eine besondere Rentekammer, welche unter dem General-Directorio zu Berlin steht.
5) S. Neumarkr Wirt. S. 106.
6) Da die Lebensbeschreibung dieses Mannes, welche Herr Meißner zu Dresden, mit Hilfe authentischer Nachrichten, im vorigen Jahre herausgegeben hat, in jedermanns Händen ist, oder wenigstens sein sollte. so glaube ich aus mehr als einer Ursache, nicht nötig zu haben, hier weitläufiger von diesem höchst merkwürdigen Manne zu reden.
7) Um die Zigeuner zu nützlichen Untertanen zu machen, ließ die hochselige Kaiserin in jedem Dorf in Ungarn eine Familie ansetzen. Dadurch ward die Gemeinschaft unter ihnen aufgehoben, und sie leben nun, wie andere
8) Ich habe einmal, ohne dass wir einig wurden, lange mit einem sonst ganz vernünftigen königlichen Bedienten gestritten, ob die Kosten der Einhegung dadurch vermindert würden, wenn bei Verteilung der Gemeinheiten die Stücke ebenso breit als lang würden. Er hatte keine Mathematik gelernt, wollte aber den Anschein haben, als ob er alle Dinge wüsste, und behauptete, dass man bei den gesamten Stücken in der Breite gewönne, was man in der Länge verlöre.
9) Seit 1774 ist Herr Meyer Professor der Physik und Mathematik an dem akademischen Gymnasio zu Stettin.
10) In der Kabinettsorder vom 14ten April 1780, welche vor dem Entwurf eines preußischen Gesetzbuchs gedruckt steht, sagt der König zu dem Großkanzler Carmer: „und verspreche, Euch wider alle Cabalen und Widersetzlichkeiten auf das nachdrücklichste zu schützen, als Ew. wohl affectionirter König.“ Der König weis, dass gegen jede gute neue Einrichtung Cabalen gespielt werden, weit kein Missbrauch so himmelschreiend ist, bei dem nicht gewisse Leute ihre Vorteile haben.