Den 26. August

Ich war auf Perdöhl, welches dicht bei Aschberg liegt, und dem Grafen von Dernath zugehört. Dieses Gut hat eine sehr angenehme Lage mitten im Walde, und dicht an einem See. Die Felder sind in 15 Schläge geteilt, wovon vier besäht werden, und elf zur Viehweide dienen: denn das Erdreich ist rauh und sandig, der Wiesen sind wenige, und man ist dort, wie überall in Holstein, so vernünftig, nicht Saat und Arbeit auf den Anbau mehrerer Felder zu verwenden, als man gehörig zu düngen im Stande ist. Wenn das Land vier bis fünf Jahre beweidet ist: so fängt eine Art von Unkraut, welches man in Holstein Bräm und in Mecklenburg Hasengeil nennt, an, sich sehen zu lassen. Dieses wird immer stärker, je länger das Land zur Viehweide liegt: so, dass es zu einer Höhe von mehr als drei Ellen, und so dick wächst, dass man mit Wagen und Pferden fest darinn fahren kann. Es verursacht daher beträchtliche Unkosten, wenn die Felder zur Kornsaat gebraucht werden sollen: denn es muss alsdenn erst mit Hacken aus der Erde gegraben werden.

Man hat Versuche gemacht, diesem Unkraut auf Deichen und Dämmen pflanzen, in der Hoffnung, dass es diesen zum Zaun dienen sollte; aber es friert in strengen Wintern ganz weg, und wird welk und braun, wie abgefallenes Laub.


Die Ländereien, welche in Holstein und Meklenburg, nachdem sie vier bis fünf Jahre zur Weide gelegen haben, mit Bräm bewachsen, sind, so viel ich habe bemerken können, von der nämlichen Art, welche in Jütland unter ähnlichen Umständen mit Heide bewachsen, und wo ich mich nie erinnere, jenes Unkraut gesehen zu haben.