Bericht vom Handelsverein

Der „Commercial Club“ von Omaha veröffentlichte einen Bericht von der Lage in Omaha in Betreff von Verlust von Menschenleben und Eigentum, der durch den Sturm verursacht worden war. Dies geschah, um durch Darlegung der wirklichen Zustände allerlei Befürchtungen seitens Verwandter und Freunde von Einwohnern, Omahas zu beseitigen und dem ganzen Lande die wirkliche Sachlage bekannt zu geben anstatt der vielen ersten mangelhaften Berichte, die man aus Zeitungen geschöpft oder auf andere Weise erfahren hatte.

Sympathietelegramme liefen massenhaft neben Hilfsanerbietungen an den Handelsverein und den Stadtmayor ein. Für dieselben dankte man herzlich und antwortete, dass während die Geschäftsleute von Omaha die Sympathie und großmütigen Anerbietungen von auswärtiger Hilfe zu schätzen wüssten, man doch glaubte, dass Omaha, vorläufig wenigstens selbst für sich sorgen könnte. Der Verlust an Eigentum, persönlichem und liegendem, wurde zuerst auf 5 Millionen Dollar veranschlagt.
Der Bericht des „Commercial Club“ lautet wie folgt:


„Der Tornado passierte durch den Residenzdistrikt der Stadt Omaha von Südwest nach Nordost und traf den wohlhabenden Teil ebenso schwer wie den Mittelstand und die armen Klassen. Die Bahn des Sturmes hatte eine Breite von durchschnittlich einer viertel Meile und war fünf oder sechs Meilen lang. Feuer brach in den Trümmern an zwanzig Plätzen aus und trotz der Schwierigkeiten, die sich dem Feuerdepartment in den Weg stellten, besonders wenn sie von einem Feuer zu dem andern durch und über Trümmer fahren mussten, wurden doch alle diese Feuer in ein paar Stunden gelöscht. Alle verletzten Personen wurden aus den Ruinen herausgeschafft und während der Nacht sorgsam verpflegt. Die Zahl der Verletzten ist 322. Die Zahl der Toten beträgt 139. Alle diese wurden aus den Trümmern hervorgeholt mit einer möglichen Ausnahme von neun, welche vermisst werden. Diese Zahlen schließen die Vorstädte von Omaha sowie die Stadt Omaha selbst ein.

„Unmittelbar nach dem Unheil wurde unter der Oberleitung von Mayor James C. Dahlman durch die Polizei und die Feuerwehr überall, wo es nottat, Hilfe geleistet. Ehe noch irgendeine vermeidliche Unordnung oder Schleichdieberei versucht werden konnte, waren schon die Bundestruppen von Fort Omaha unter Major C. F. Hartmann Herren der Lage, die vor Tagesanbruch am Montag Morgen völlig unter Kontrolle war. General- Adjutant Phil. C. Hall kam auf einem frühen Morgenzuge an und übernahm den Oberbefehl über das hiesige Militär, welches die südliche Hälfte der Stadt patrouillierte, während die regulären Truppen die nördliche Hälfte bewachten. Gouv. Morehead erreichte Omaha am Montag Morgen und berichtete an die Staatsgesetzgebung, die in Sitzung war, dass die Lage bewundernswert gehandhabt werde und völlig unter Kontrolle sei. Am Montag kamen die leitenden Bürger zusammen, um unverzüglich Schritte zu tun zur Unterstützung für die, die sich finanziell oder sonstwie in Not befänden. Ein Exekutiv-Komite von sieben wurde erwählt und bestand aus: T. I. Mahoney, Rechtsanwalt, Vorsitzer; T. C. Byrne, Großhändler; C. C. Rosewater, Zeitungsredakteur; Robert Cowell, Kaufmann; E. F. Denison, Sekretär der A. M. C. A.; Rt. Rev. A. L. Williams und I. M. Guild, Commissär des Commercial Clubs.