RÖMHILD. Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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RÖMHILD. Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.

Stadt-K. 1450-70. Halle von 3 Jochen, merkwürdig die Anlage eines doppelten Chors im O und W, beide in Breite des Msch. vorspringend und polyg. geschlossen, Turm im NO über der Sakristei. — Üppig geschmückter Fuß eines zerstörten spgot. Sakramentshäuschens; Altarbau 1686 tüchtig; Votivgemälde 1482. Ein wertvoller Besitz die seit 1865 im Chor aufgestellten 7 Grabsteine: Georg I. von Henneberg 1465; Johannetta 1481; Hermann VII. 1465; Albrecht v. Waldstein 1470; Elisabeth v. Wirtemberg 1501; Friedrich II. 1488; Anna v. Mansfeld 1542. Die wichtigsten Stücke (Südkap.) das Erzbild Ottos IV. † 1502, doch früher ausgeführt, aus der Vischerschen Werkstatt (Peter?), und das Hochgrab Hermanns VIII. und der Elisabeth von Brandenburg, nach (wahrscheinlich eine längere Reihe von Jahren) 1507, dem Todesjahr der [pg 352] Elisabeth; nahe verwandt dem Hohenzollerndenkmal in Hechingen; die persönliche Urheberschaft Peter Vischers wird fast allgemein angenommen, aber es fehlt dafür nicht nur die äußere Beglaubigung; die architektonische Dekoration der Tumba in matter Spätgotik verrät in keiner Weise den Meister des Sebaldusgrabes; von sehr reiner, wenn schon nicht von sehr lebendiger Formenschönheit die stehend gedachten, einander in Profilstellung zugekehrten Porträtfiguren der Deckplatte; nicht gleichwertig die Eckstatuetten. — Zahlreiche Gemälde, z.T. inhaltlich interessant, künstlerisch unerheblich; manches bmkw. unter den Geräten und Paramenten.

Gottesacker-K. 1708-12 von Chr. Richter.

Schloß Glücksburg. Oft umgestaltet. Den ältesten Kern (Hinterschloß und Mittelschloß) bildet der Bau Friedrichs II. 1465 ff. Eine zweite Bauzeit 1540 ff. Eine dritte unter Leitung von Chr. Richter 1676-78. Eine vierte 1724.

Prinzenpalais ca. 1770.