ROHR. Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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ROHR. Pr. Sachsen Kr. Schleusingen.

Ehem. Nonnen-Klst.-K. (von Fulda abhängig). Erb. nach M. 13. Jh., jetzt Ruine. Gr. Rck. 36,5 : 7,2 m; durch Quermauer in 2 gleiche Hälften geteilt; die westl. enthielt die Nonnenempore über hölzerner Zwischendecke. Schmale spitzbg. Fenster. An die SSeite lehnte sich ein quadr. Turm.

Dorf-K. Vermutlich die 825 als zu Fulda gehörig genannte S. Michaelis-K. (Dieser Name in Verbindung mit der Lage auf einem Hügel haben an eine ehemalige heidnische Kultstätte denken lassen.) Ältester Teil die Krypta; Gr. überhöhter 1/2 Kr. mit Radius von 4 m, außen rck. ummantelt (wohl als Unterbau eines OTurms), in der Mauermasse 1/2kr. Nischen; das in primitiver Weise in Mörtelguß mit Bruchsteinen ausgeführte Gwb. ruht auf 4 formlosen Pfll.; die Steine über der nördl. Stollentür zeigen Riefelung. Alles dieses weist auf hohes Alter, wahrscheinlich vor 950. — Die K. rck. 28,7 : 8,7 m. Form und Größe sprechen dafür, daß dieser Bau die ältere Klst.-K. war. Spätere Veränderungen haben 2 kleine rundbg. Fenster übrig gelassen. An der WSeite Rest eines Paradieses. — Befestigter Kirchhof, Wall, Graben, Tor; letzteres rom., später mit neuem Wehrturm überbaut; davor eine Art Zwinger mit Vortor.
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Baderei, reich verzierter Fachwerkbau 1686. Gegenüber großes Hoftor mit Sitzkonsolen 1619.