Politische Bildung und Patriotismus.

Eine unterrichtspolitische Studie.
Autor: Tezner, Friedrich Dr. (1856-1925), Erscheinungsjahr: 1897
Themenbereiche
Inhaltsverzeichnis
  1. I. Einleitung
  2. II. Die Wurzeln des Patriotismus liegen einerseits in dem Charakter eines Volkes, andererseits in der Bedeutung der politischen und kulturellen Leistungen des Staates für das Volk, dessen Verkörperung er bildet. Diese Bedeutung hängt ab von dem Grade der Kultur, auf dem das Volk steht. Politische Bildung, weil nur auf politisches Erkennen gerichtet, fördert nicht notwendig Resultate zu Tage, welche das patriotische Gefühl zu erheben vermögen. Nicht selten zerstört sie Massenvorstellungen, welche sich als kräftige Stützen des Patriotismus bewährt haben.
  3. II. Die Wurzeln des Patriotismua. ...
  4. III. Da es in verschiedenen Zeitabschnitten und auch in einem und demselben Zeitabschnitte verschiedene Richtungen politischer Bildung gegeben hat, so nötigt die Empfehlung politischer Bildung als eines Mittels für die Förderung des Patriotismus zu einer Unterscheidung dieser Richtungen in patriotische und unpatriotische und hemmt somit die Unbefangenheit der politischen Forschung.
  5. III. Da es in verscheidenen Zeitabschnitten...
  6. IV. Politische Bildung und politischer Sinn, insoferne man mit letzterem nicht das bloße Interesse an politischen Dingen, sondern auch das politische Verständniß der Gegenwart und die Berechnung der politischen Zukunft, also politische Begabung bezeichnen will, fallen nicht zusammen. Es ist vielmehr praktisch wichtig, beide von einander zu scheiden.
  7. IV. Politische Bildung und politischer Sinn...
  8. V. Patriotismus fördert politischen Charakter. Ein durch Erfahrung als Regel bezeugter Zusammenhang zwischen politischer Bildung und Begabung einerseits, politischem Charakter andererseits besteht nicht, zum mindesten nicht in der Richtung, als ob politische Bildung und Begabung regelmäßig jene Art des Patriotismus nach sich zu ziehen pflege, welcher eine Stütze des Staates in seiner gegebenen Staats- und Regierungsform zu bilden vermag, andererseits hat der für die Abschätzung politischer Kräfte verständnißlose , also infoferne politisch ungebildete Idealismus gewaltige patriotische Erfolge auszuweisen.
  9. V. Patriotismus fördert politischen Charakter...
  10. VI. Unsere Zeit kennzeichnet nicht ein als Folge naturwissenschaftlicher Überbildung eingetretener Rückgang der politischen Bildung, sondern eine bedeutende Hebung der letzteren bei gleichzeitigem Rückgang der politischen Gesittung.
  11. VI. Unsere Zeit kennzeichnet nicht ein als Folge ...
  12. VII. Die Universitäten als Pflegestätten des beziehungslosen Erkennens auf dem Gebiete der für die menschliche Entwicklung bedeutsamften Geistesnwissenschaften können der Forderung, auf die Hebung des Patriotismus hinwirken, niche entsprechen. Es würde ihrem Wesen zuwiderlaufen und wäre für ihre Entwicklung schädlich, wenn sie für den Zweck der Hebung des Patriotismus in die Bahn einseitiger Pflege einer bestimmten Richtung politischer Erkenntniß gedrängt würden. Auch der Patriotismus würde hieraus keinen Gewinn ziehen.
  13. VII. Die Universitäten als Pflegestätten des beziehungslosen Erkennens ...
  14. VIII. Für die Rechtfertigung der Pflege politischer Bildung aus den Universitäten genügt vollständig der Hinweis auf die kulturelle Mission des Staates, auf den Zwang, dem er als Kulturstaat unterliegt.
  15. VIII. Für die Rechtfertigung der Pflege politischer Bildung ...
  16. IX. Das Bedürfniß nach Hebung der politischen Bildung des Volks ist ein politisches, dessen Befriedigung durch die immer stärker anwachsenden Aufgaben der Selbstverwaltung, durch die Heranziehung immer weiterer Kreise des Volkes zu gesetzgeberischer Wirksamkeit dem Staate nahegelegt wird. Aufgabe der politischen Volksbildung ist es, demVolke ein möglichst vollständiges und getreues Bild seines öffentlichen Wesens zu bieten.
  17. IX. Das Bedürfniß nach Hebung der politischen Bildung ....
  18. X. Schlussbetrachtung.