Vertreibung der Jesuiten

Es war in demselben Jahre 1719, als eine andere religiöse Maßregel, die Vertreibung der Jesuiten aus Rußland, ausgeführt wurde. Die nächste Veranlassung dazu war eine Misshelligkeit des Zaren mit dem Wiener Hofe, die wir später erzählen werden. In Folge derselben war der österreichische Resident aus Rußland und der russische aus den österreichischen Staaten verwiesen worden. Peter ergriff gern diese Veranlassung, um durch eine Ukase vom 17. April 1719 „die sogenannten Jesuitenmissionare, weil sie neben der Abwartung des Gottesdienstes auch Briefwechsel unterhielten, und sich, außer der Seelsorge, gern in Geschäfte mischten, die sie Nichts angingen,“ mit ihren Bedienten unverzüglich über die Grenze zu verweisen.

Er benutzte gern diese Gelegenheit, sich von diesen, auch politisch gefährlichen Fremdlingen zu befreien. In Petersburg wurde der Jesuitenpater Engel verhaftet. In seinen Briefschaften fand man, daß die Zahl der Jesuiten in Rußland, die meistens in weltlichen Kleidern gingen, viel größer war, als man geglaubt hatte.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.