Seesieg bei Travemünde

Dies gelang am 27. Juli (9. August) unter dem heftigsten feindlichen Feuer mit solchem Erfolge, daß nur eine russische Galeere strandete und in feindliche Hände geriet. Durch dieses Manöver, in Verbindung mit dem Unternehmen der Russen, die einige Galeeren über die Landenge gezogen hatten, wurde der schwedische Contre-Admiral Ehrenschild auf der Westseite der schmalen Erdzunge eingeschlossen. Er führte eine Fregatte, sechs Galeeren und zwei Scherenboote.

Ehrenschild, der jetzt von der ganzen russischen Flotte umringt war, wurde zur Übergabe aufgefordert. Da er diese verweigerte, so wurde das Signal zum Angriff gegeben. Peter selbst führte, das Vordertreffen. Die Schweden wehrten sich tapfer; die Russen waren mutig in ihrem Angreifen. Es begann jetzt ein Kampf der Verzweiflung. Keine schwedische Galeere ergab sich eher, bis sie der Reihe nach von den Russen, geentert war. Selbst die Fregatte wurde durch Entern mit Sturm genommen. Da sah sich der tapfere Admiral Ehrenschild genötigt, seine Flagge zu senken.


Aus sieben Wunden blutend warf er sich mit einigen Begleitern in ein Boot, und suchte sich durch die Flucht zu retten. Er wurde eingeholt und mit etwa 600 Mann, die von den Schweden noch am Leben waren, gefangen genommen.

Peter hatte durch seinen Mut, seine Kaltblütigkeit im Schlachtgewühl und durch seine Umsicht in der Oberleitung diesen in seinen Folgen so wichtigen Seesieg erfochten.




Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.