Letzte Bekenntnisse Desselben

Der Prinz antwortete mit Besonnenheit:

„Ich habe mich darum auf das Volk verlassen, weil mir Viele, namentlich Nikifor, Basemskoi, Dubrowsky, Affonassiew und mein Beichtvater, der Erzpriester Jakob, versichert hatten, daß ich von dem Volke geliebt sei. Mein Beichtvater hatte noch hinzugefügt: „„Wenn man auf die Gesundheit des Thronerben trinkt, so wird damit auf die Hoffnung Rußlands getrunken.“„ Ja noch mehr,“ fuhr der Prinz ungefragt fort, „als ich diesem Beichtvater einst gebeichtet hatte, daß ich wünsche, mein Vater sei tot, so hat Derselbe geantwortet: „„Gott wird es Euch vergeben! Wir Alle wünschen es auch!““


„Auch auf den Erzbischof Resan,“ fuhr er fort, „habe ich gerechnet, seitdem ich gehört, daß Derselbe in einer Predigt meiner günstig gedacht hat. Überhaupt hatte ich mein Vertrauen auf Diejenigen gesetzt, die es mit den alten Sitten hielten, und Diese habe ich leicht an ihren Gesprächen, an ihrem Lobe der vorigen Weise und ihrem Missfallen über des Vaters Neuerungen erkannt. Bestärkt wurde ich in diesem Vertrauen durch Wassili Dolghorukis Rede, als Dieser mir gesagt: „„Ihr möget immer Eurem Vater so viel Verzichtbriefe geben, als er verlangt. Ihr besitzt mehr Verstand als Euer Vater, und werdet die Klugen besser zu unterscheiden wissen, als es Euer Vater vermag.““

„Solche Äußerungen von Unzufriedenen,“ erklärte der Zarewitsch weiter, „habe ich seit langer Zeit aufgeschrieben, und obgleich ich mit ihnen nicht im Briefwechsel gestanden habe wegen meines Vorhabens, auch bei diesen Personen eben keine Neigung verspürt habe, mir behilflich zu sein, so habe ich doch gegen dieselben eine vorzügliche Geneigtheit bewiesen und mich ihnen als ein Anhänger des alten Herkommens zu erkennen gegeben, und habe mich deswegen auf sie verlassen.“


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.