Görzens Intrigen und Pläne

Es wurde ein offenes und in entgegengesetzter Richtung ein heimliches Intrigenspiel gespielt durch den geschickten gottorp'schen Diplomaten, Geheimrat Freiherrn von Görz.

Das Ende vom Liede war, daß die gottorp'sche Regierung es nicht wagte, dem Kommandanten von Tönningen den schriftlichen Befehl zugehen zu lassen, die Festung den Schweden zu öffnen; daß dagegen zwei Geheimräte, der Graf von Reventlau und der Baron Bannier, nach Tönningen gesandt wurden, um den Kommandanten mündlich zu unterrichten und ihm einen Originalbefehl des minderjährigen Herzogs zur Öffnung der Tore vorzuzeigen. Der 13jährige Herzog von Gottorp war jetzt, da der fürstliche Vormund sich die Finger nicht verbrennen wollte, in der Verlegenheit für volljährig erklärt worden, um Alles vertreten zu können.


Um diese geheimen Verhandlungen desto sicherer zu verbergen, war indes von der gottorp'schen Regierung ein anderer Geheimrat, der Graf von Dernath, an den König von Dänemark gesendet worden, der seinen Kopf zum Pfande setzte, daß Tönningen nicht den Schweden geöffnet werden solle.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.