Der Zar wird zum Vize-Admiral erhoben

Durch diese Triumphpforte ging der festliche Zug der Sieger mit ihren Gefangenen in die Festung hinein. Dort sollten die Sieger feierlich ihre Belohnung erhalten. Jetzt hatte der Zar durch seinen kühnen Seesieg den ihm früher versagten Titel eines Vize-Admirals vollkommen verdient.

Dieses Ehrenamt wurde ihm jetzt feierlich im Senat erteilt, und der Zar fühlte sich nicht wenig dadurch geschmeichelt.


Dies geschah in der seltsamen, barocken Weise, wie es am Hofe von Petersburg damals Sitte war. Der Gouverneur Romadowski hatte sich als Vize-Zar auf den Thron gesetzt, umgeben von dem ganzen Hofstaate, den Minister n und dem Senate. Eine feierliche Stille herrschte, und der Vize-Zar befahl dem Herold, den Contre-Admiral Peter Alexiewitsch hereinzuführen. Die Flügeltüren öffneten sich, und der Herold rief laut: „Peter Alexiewitsch, Contre-Admiral der Flotte, tritt ein in diese erlauchte Versammlung, und gib Bericht von Deinen Taten zur See!“

Der Zar trat ein, und gab ganz in der bescheidenen Stellung eines hohen Offiziers, der vor seinem Souverain steht, Bericht über die Seeunternehmung und den Sieg bei Travemünde. Darauf sprach ihm der Vize-Zar Namens des Senats den Dank aus für den glänzenden Dienst, den er dem Reiche geleistet habe, und verlieh ihm zum Lohne dafür die Stelle eines Vize-Admirals der Marine. Der Ruf: „Heil dem Vize-Admiral!“ erfüllte die Hallen des Audienzsaales.

Auch seine Mitkämpfer wurden nicht vergessen. Sie empfingen Alle reichliche Belohnung und goldene und silberne Medaillen.

Nach diesem feierlichen Dank bestieg der Zar seine Schaluppe und ließ die Vize-Admiralsflagge wehen. Darauf fuhr er nach Mentschikoffs Palast, und nahm die Glückwünsche der Minister, des Senats, der Generalität, der Vorsteher der Kaufmannschaft und der hohen Geistlichkeit an. Es war eine hohe und glänzende Versammlung.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.