Alexander-Newski-Kloster und Orden

Alexander Newski, oder Jaroslawitsch, lebte im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts. Er war ein moskowitischer Kriegsheld, und hatte an der Newa die Feinde seines Vaterlandes, namentlich die Dänen, Schweden und die Ritter des deutschen Ordens geschlagen, ja selbst den König von Schweden getötet. Wegen dieser an der Newa verübten Heldentaten erhielt er den Ehrennamen: Newski. Der Volksglaube machte ihn zum Wundertäter und Heiligen. In Wladimir verehrte man seinen Körper als eine Reliquie.

Diesen Volksglauben benutzte Peter, um eine Stiftung ins Leben zu rufen, welche der Nachwelt beweisen sollte, daß Rußlands Siegesruhm an der Newa schon aus dem grauen Altertum herrühre. Er beschloß, diesem Ereignis zum Ehrengedächtnis in Petersburg ein Kloster zu stiften, das den Namen dieses alten Moskowiterhelden: „Alexander-Newski-Kloster“ führen sollte. Er ließ daher mit großen Feierlichkeiten die Überreste des Helden nach Petersburg bringen und an der Stelle beisetzen, wo Ruhm erfochten hatte.


Darauf stiftete er auch den Alexander-Newski-Orden, dessen erste Austeilung jedoch erst nach seinem Tode erfolgte. Das Ordenszeichen desselben besteht in einem achtspitzigen goldenen Kreuz, welches dunkelrot emailliert ist. Zwischen den Winkeln desselben ist der zweiköpfige russische Adler angebracht; im Mittelschilde der heilige Alexander-Newski zu Pferde, dem eine aus den Wolken reichende Hand den Lorbeerkranz aufsetzt. Die Kehrseite dieser Dekorration zeigt die mehrmaligen verschlungenen Buchstaben S. A. (Sanctus Alexander) und darüber einen roten Herzoghut mit silbernem Aufschlage gedeckt. Aus einem ponceauroten, halb erhobenen Kreise, der diese Verzierungen umgibt, liest man die Inschrift: „Für Arbeit für's Vaterland.“

Das waren die letzten irdischen Werke Peters des Großen auf dieser Welt. Sie hatten religiöse Beziehungen, wie denn auch sein Ende ein erbauliches war, das sich, nach großen, Taten auf Erden, in Demut dem Himmel zuwendete.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.