Argument vom Schöps

Ein Landpfarrer kam in die Stadt und speiste Mittags in einem Gasthof, wo viele junge Leute speisten. Man brachte ihm eine Portion Schöpsenfleisch, wie er bestellt hatte. Ehe er zu essen anfing, faltete er seine Hände, und betete in der Stille sein Tischgebet. Einige junge Ladenschwengel lachten darüber, und einer davon, der gern witzig sein wollte, flüsterte seinem Nachbar ins Ohr: „Der Mann betet den Schöps an.“ „Ich sehe wohl,“ sagte der Pfarrer, ohne seine Mäßigung zu verlieren, „Sie lachen über mich, weil ich bete. Der Schöps und ich sind beide Geschöpfe Gottes; der Schöps betet ihn nicht an, aber ich als Mensch und Christ habe die Pflicht und den Verstand dazu.“ Die Spötter schwiegen und schämten sich.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Parochus Jovialis