Heinrich erwirbt Lübeck im Jahr 1158

Lübecks blühender Handel erregte ohne Aufhören Heinrichs Eifersucht. Vergeblich hatte er durch Anlegung einer neuen Stadt an der Wakenitz, die er Löwenstadt nannte, diesen Handel in seine Staaten zu ziehen versucht. Jetzt zeigte sich unerwartet eine Gelegenheit, Lübeck zu erwerben.

Eine Feuersbrunst hatte diese Stadt gänzlich vernichtet, und die unglücklichen Einwohner wandten sich an den Herzog, der jetzt den Grafen aufs neue durch große Versprechungen zu bewegen versuchte, ihm Lübeck abzutreten. Diesmal fand er sich dazu geneigt, und nun bauten die betriebsamen Einwohner, im Jahre 1158, ihre Stadt mit Kirchen und Mauern wieder auf. Heinrich aber lud die Kaufleute des Nordens zum freien Handel ein, und verlieh der Stadt das Münz- und Zollrecht, nebst andern Vorzügen.


Nachdem Heinrich zu Regensburg einen Landtag abgehalten, und die Vorrechte und Freiheiten des Landes bestätigt hatte, traf er zu Goslar mit dem Kaiser zusammen, der nun ernstlich an einen Zug nach Italien dachte, bei dem er auf Heinrichs Beistand rechnete. Dieser musste aber zuvor seinen Ländern den Frieden mit den raubsüchtigen Slaven sichern, und schloss zu dem Ende ein Bündnis mit dem Dänenkönig Waldemar, ließ den Slavenfürsten Niclot eidlich geloben, bis zu seiner Rückkehr Frieden mit den Dänen und Sachsen zu halten, und die Seeräuberschiffe auszuliefern.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Pantheon Deutscher Helden