PETERSBERG B. HALLE. Pr. Sachsen Saalkreis.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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PETERSBERG B. HALLE. Pr. Sachsen Saalkreis.

Benediktiner-Klst. gegr. 1124. K. gew. 1146. Der jetzige Chor und Qsch. unter Abt Eckehard 1184. — Kreuzf. Basilika nach dem Hirsauer Schema. Hauptchor oblong, Nebenchöre ohne Apsiden; anscheinend vor ihnen ausgeführt die Apsidiole am nördl. Kreuzflügel. Die Chorpartie gewölbt. Die Nebenchöre mit Emporen und unter dem Dach verhehlten Strebemauern sind später (nicht vor A. 13. Jh.) hinzugefügt. Durch diesen Umbau die Hochfenster des Hauptchors verdunkelt und alle 3 Chorschiffe nach außen unter einen einzigen kolossalen Giebel gebracht, eine schwerfällige, dem rom. Stil sonst fremde Gestaltung. — Im Lhs. 5 Arkaden bei auffallend schmalem Msch. Die Pfll. quadr. mit starker Abfasung der Ecken. Der WBau erhebt sich ohne Turm als breite Masse über rechteckigem Gr. und endet in ein Satteldach. Nach innen öffnete er sich mit Empore. — Außen die älteren WTeile sehr formenarm, die jüngeren etwas geschmückter. Durchgreifende Rest. von Quast 1853-57. Bmkw. das schön gegliederte Portal des NKreuzarms; es liegt in einem Rahmen, der das Sockelprofil fortsetzt (hirsauisch), im Tympanon sichere Gemäldespuren, Maria mit Engeln. Ein zweites hat am Gewände je 3 Sll. in eigentümlicher Gruppierung, die Türöffnung von Perlstab umsäumt. — Im 13. Jh. erhielt die K. ein großartiges Denkmal der Grafen von Wettin, 10 liegende Gestalten aus Bronze; sie sollen beim Brande 1565 zu Schaden gekommen sein (?); die 1567 hergestellten Nachbildungen in Sandstein, an sich geringwertig, zeigen in der Tracht und Haltung wohl ziemlich treuen Anschluß an die Urbilder. — Am Konventsgebäude schöne Details aus A. 13. Jh.