OYBIN. K. Sachsen AH Zittau.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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OYBIN. K. Sachsen AH Zittau.

Burg und Kloster. Großartige Ruine in bedeutender Naturszenerie. Erb. um 1316 von Heinrich v. Leipa; aus seiner Zeit die beiden Tortürme, die Zwingermauer, die westl. Burgmauer und Teile des Hauses vor der K.; man erkennt sie an den kleinen unregelmäßig geschichteten Bruchsteinen. 1319 gelangte die Burg an Heinrich von Jauer, 1346 unmittelbar an die Krone Böhmen. Unter Karl IV. der langgestreckte rck. Bau am nördl. Felsenrand. 1365 richtete der Kaiser unmittelbar neben der Burg ein Klst. ein, das er mit Cisterciensermönchen aus Avignon besetzte. Die K. voll. und gew. 1384. 1559 das Klst. aufgegeben, 1577 Brand, 1681 Felssturz. Aufnutzung als Steinbruch- — Kirche. Dach und Gwbb. zerstört, sonst im wesentlichen gut erhalten. Lhs. 1sch., 10,7 m br., 15,5 m h.; Chor etwas eingezogen, 1 gerades Joch und 5/8 Schluß, 7,2 m br., 14 m l. Die SWand ist aus dem gewachsenen Felsen herausgearbeitet, der erst auf Fensterhöhe zurücktritt. Die NSeite wird durch weitläufige Substruktionen mit 2geschossiger Galerie gestützt; das obere Geschoß, in gleicher Höhe mit dem Kirchenflur, enthält Kapellen. Der Umgang der SSeite erst 1515 aus dem Felsen gehöhlt. Querempore im W. Teilung des Lhs. in 3 Kreuzgwbb. auf gestielten Konsolen. Die Reste des Maßwerkes zeigen reiche, streng geometrische Muster, die Bogenprofile in der lebhaften, kontrastreichen Gliederung der Schule von Prag. (Unter den Steinmetzzeichen 3 mal ein in der Schule der [pg 322] Parler gebräuchliches). Vortrefflich, die Kleinplastik der Konsolen.

Museum im Burgsaale.

Dorf-K. 1732. Hübsche einheitliche Inneneinrichtung.