OSTHEIM V. D. RHÖN. Sachsen-Weimar VB Dermbach.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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OSTHEIM V. D. RHÖN. Sachsen-Weimar VB Dermbach.

Stadt-K. 1615-19. Anlage 3sch., das Msch. (ohne eigene Beleuchtung) mit hölzernem Tonnengwb., die Ssch. mit Flachdecke, zwischen die Säulen der NSeite Emporen eingespannt, Fenster spitzbg., Turm über dem Altar. Das Äußere einfach, Verputzbau, bis auf die 2 in ernsten, guten Renss. Formen ausgeführten Portale. — Taufstein und Kanzel aus der Erbauungszeit. An der SWand ein eigentümliches Holzschnitzwerk: Szenen aus der Geschichte Christi, in 4 Reihen übereinander; sie sind älter als die um 1738 ausgeführte umrahmende Sll.Architektur. — Eine Reihe von Bildnisgrabsteinen [pg 320] in meist guter Qualität: a) in der Vorhalle: Hans Veit v. Obernitz † 1577 und Barbara v. Buttlar; Ernst v. Obernitz, † 1573 als Knabe; Chr. v. Stein † 1576, mit Meisterzeichen I. H. (vgl. Meiningen). b) Im Hauptraum: Moritz v. Stein † 1560 und Anna v. Ostheim; G. W. v. Stein † 1616; Margarethe v. Stein † 1575, bez. I. H. 1580; weitere Glieder dieser Familie 1638, 1684, 1690. Eigentümlich durch das Material, Gußeisen, die Platte des Konrad v. Thüngen † 1626.

Befestigter Kirchhof. In der alten Herrschaft Henneberg und weiter südl. in den fränkischen Gebieten kommt dergleichen in kleinerem Maßstabe oft vor; hier eine wirkliche Festung mit 4 starken, wohlerhaltenen Türmen und Wehrgang; zahlreiche Gaden; einer bez. 1576; die Anlage im Ganzen aus 1. H. 15. Jh.

Von den im 17. Jh. genannten 7 Adelshöfen gut erhalten, der Hansteinsche aus E. 16. Jh.

In der Nähe ein runder Wartturm.